EU-Parlament denkt über Nachhaltigkeitsabgabe auf Fleisch nach

Auswirkung auf die Umwelt: Neuer Bericht fordert faire Preise.

Brüssel. Der Entwurf für eine faire Preisgestaltung bei Fleisch (auch bekannt als „Nachhaltigkeitsabgabe“) wurde in einem neuen Bericht dargelegt, welcher die Aufnahme des neuen Preismodells in den European Green Deal und in die „Farm to Fork“-Strategie („vom Hof zur Gabel“) fordert. Dieses Modell würde ab 2022 für die Mitgliedsstaaten gelten. Der Bericht wurde von der TAPP-Koalition verfasst, der neben ProVeg International weitere führende Landwirtschafts-, Gesundheits- und Umweltorganisationen angehören. Er wird am 5. Februar von den Abgeordneten des Europäischen Parlaments debattiert.

Ein zentraler Aspekt des Entwurfs ist, dass die Einnahmen aus der Nachhaltigkeitsabgabe, die bis 2030 in 28 EU-Mitgliedstaaten auf insgesamt 32,2 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt werden, dazu verwendet werden könnten, Landwirte bei Investitionen in nachhaltigere Agrarmethoden zu unterstützen. Sie könnten auch genutzt werden, um die Mehrwertsteuer zu senken beziehungsweise Verbrauchersubventionen für Gemüse und Obst zu erhöhen, einkommensschwache Haushalte finanziell zu fördern, und um Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel und beim Schutz der Wälder und der biologischen Vielfalt zu unterstützen.

Philip Mansbridge, Executive Director (UK) von ProVeg International erklärt: „Es ist an der Zeit, dass wir uns den Umweltfolgen von tierischem Eiweiß, dessen Preis viel zu lange künstlich niedrig gehalten wurde, entschlossen stellen und politische Maßnahmen ergreifen. Hier präsentiert sich uns eine Lösung, die für die Menschen in der Landwirtschaft fair ist und den Übergang zu einem stärker pflanzlich geprägten Ernährungssystem fördert – welchen wir dringend brauchen, wenn wir den Klimawandel ernsthaft begrenzen wollen.“

Jeroom Remmers, Direktor der TAPP-Koalition, ergänzt: „Wenn der Fleischkonsum in der EU sinkt und der Konsum von pflanzlichem Eiweiß steigt, werden auch die Kosten für die Gesundheitsversorgung sinken, da in Europa etwa 50 % mehr Fleisch gegessen wird, als in Ernährungsrichtlinien empfohlen wird. Wir könnten jedes Jahr Milliarden Euro an Kosten im Gesundheitswesen einsparen.“

Die EU-Abgeordneten werden den Vorschlag im Europäischen Parlament am 5. Februar debattieren. Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen, Bas Eickhout, wird das Event moderieren Organisiert wurde die Veranstaltung von der TAPP-Koalition und der Stiftung Compassion in World Farming EU.

Kontakt:
Jimmy Pierson
Global PR Manager, ProVeg International
+447931 819 508

Quelle: ProVeg