Im Alter geistig fit bleiben: Verzehr von Walnüssen kann Risikogruppen helfen

Walnuss
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Wer regelmäßig Walnüsse in seinen Speiseplan einbaut, bleibt im Alter eventuell länger geistig fit. Vor allem Risikogruppen wie Raucher können davon profitieren. Das lässt eine Studie vermuten, an der knapp 640 geistig gesunde Probanden im Alter von 63 bis 79 Jahren beteiligt waren. Die Teilnehmer stammten aus Barcelona (Spanien) und Loma Linda (Kalifornien, USA).

Die Testgruppe nahm für einen Zeitraum von zwei Jahren jeden Tag 30 bis 60 Gramm Walnüsse zu sich. Das entspricht ungefähr 15 Prozent der täglich aufgenommenen Energie. Die Kontrollgruppe verzichtete auf Walnüsse, die wertvolle Omega-3-Fettsäuren, darunter die alpha-Linolensäure und Polyphenole enthalten. Diese Inhaltsstoffe wirken oxidativem Stress und Entzündungen entgegen, die den geistigen Abbau im Alter fördern.

Des Weiteren nahmen die Probanden zu Beginn und am Ende der Studie an neuropsychologischen Tests teil. Bei über 100 Probanden aus Barcelona untersuchten die Wissenschaftler zusätzlich Struktur und Funktion des Gehirns. Dazu nutzten sie funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT), die häufig in der Hirnforschung eingesetzt wird.

Bei gesunden älteren Erwachsenen hatte der Walnusskonsum nur geringe Auswirkungen auf kognitive Leistungen wie Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Merkfähigkeit. Allerdings entwickelte kein Teilnehmer im Laufe des Studienzeitraumes von zwei Jahren eine klinisch relevante Beeinträchtigung des Gehirns. Bei Risikogruppen scheint der Nussverzehr den altersbedingten geistigen Abbau zu verzögern. Es profitierten in erster Linie Menschen, die mehr geraucht und zu Studienbeginn schlechtere neuropsychologische Testergebnisse hatten. Zudem war diese Gruppe geringer mit wertvollen Omega-3-Fettsäuren wie alpha-Linolensäure versorgt.

Die Wissenschaftler geben im Fachjournal „American Journal of Clinical Nutrition“ zu bedenken, dass die Resultate noch in weiteren Studien bestätigt werden müssen. Denn zwei Jahre sind eine relativ kurze Zeitspanne, um kognitive Veränderungen nach einer Ernährungsumstellung zu erkennen. Der Fokus sollte insbesondere auf benachteiligten Bevölkerungsgruppen liegen, die vermutlich den größten Nutzen aus dem Verzehr von Walnüssen und anderen Nüssen ziehen können.

Übrigens: Auch die Planetary Health Diet sieht in ihrem allgemeingültigen Referenzrahmen für eine gesunde und umweltgerechte Ernährungsweise eine tägliche Aufnahme von 50 Gramm Nüssen vor.

Weitere Informationen:

The American Journal of Clinical Nutrition, nqz328, Online-Veröffentlichung vom 7. Januar 2020; Loma Linda University – Adventist Health Sciences Center

http://dx.doi.org/10.1093/ajcn/nqz328

Quelle: Heike Kreutz, BZfE