Aktuelle Zahlen und Trends zu Vinho Verde und den Gardasee-Weinen

Mit Qualität und frischen Ideen ins neue Jahrzehnt.

Mit dem Qualitätssiegel der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) gibt die Europäische Union den Verbrauchern eine verlässliche Einkaufshilfe an die Hand. Sie können sich darauf verlassen, einen Qualitätswein zu kaufen, der nach hohen und genau definierten Standards produziert wurde. Gleichzeitig ist das Gütesiegel ein Garant für die Vielfalt der europäischen Regionen. Denn ein Wein darf das Label nur dann tragen, wenn er ein typischer Vertreter seiner Herstellungsregion mit ihren Rebsorten und Traditionen ist.

Zwei Paradebeispiele für die Vielfalt der geschützten Ursprungsbezeichnungen sind die Vinhos Verdes und die Weine der Gardasee-Region. Mit ihrer Strategie, Tradition und Moderne zu verbinden, konnten beide Anbaugebiete in den letzten Jahren ihren Weinen nachhaltig zum Erfolg verhelfen.

Vinhos Verdes g.U. – kontinuierliches Wachstum durch diversifiziertes Angebot

Die Rebfläche des Vinho-Verde-Gebietes umfasst 16.000 Hektar, die sich auf neun Unterregionen verteilen. Im Erntejahr 2019 produzierten die Winzer 659.000 Hektoliter Wein. Dabei konnte der etwas geringere Ertrag der einzelnen Rebstöcke durch 600 Hektar Neuanpflanzungen ausgeglichen werden. „Wir sind sehr zufrieden mit der Qualität des Jahrgangs 2019“, erklärt Manuel Pinheiro, der Präsident des Weinverbandes CVRVV. „Und wir sind optimistisch, ihn trotz der aktuellen weltweiten Krise gut vermarkten zu können.“

Im Jahr 2019 brachten die Vinho-Verde-Produzenten 663.000 Hektoliter Wein auf den Markt. 87 Prozent davon waren stille Weißweine, acht Prozent Roséweine und fünf Prozent Rotweine. Besonders positiv haben sich in den letzten Jahren die Espumantes de Vinho Verde entwickelt. Innerhalb von zehn Jahren stiegen die vermarkteten Mengen um 145 Prozent auf 2.200 Hektoliter im Jahr 2019 an. Das ist verglichen zum Gesamtvolumen noch wenig, demonstriert aber das große Potenzial der Schaumweine.

Premium-Vinhos-Verdes und steigende Beliebtheit in Deutschland

Ein weiterer Trend in der Region sind die rebsortenreinen Weine aus den Premium-Rebsorten Alvarinho und Loureiro. Innerhalb der letzten zehn Jahre stieg die Alvarinho-Vermarktung um 66 Prozent, die von reinsortigen Loureiro-Weinen sogar um 135 Prozent. Beide Trauben ergeben intensive und komplexe Weine, die sehr gute Essenbegleiter sind. Stellvertretend für viele andere Weine des Vinho Verde demonstrieren sie, dass die Region ihr Image als Spezialist für leichte frische Weißweine längst hinter sich gelassen hat.

Deutschland ist der größte Exportmarkt für Vinho Verde. Rund 56.000 Hektoliter kamen im Jahr 2019 zu uns. Das sind 14 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Wertmäßig fiel der Zuwachs noch beträchtlicher aus: Mit 10,8 Millionen Euro im Jahr 2019 konnten die Vinho-Verde-Winzer in Deutschland innerhalb der letzten fünf Jahre ein Umsatzplus von 59 Prozent erzielen. „Die deutschen Kunden haben unsere Weine schon immer zu schätzen gewusst. Doch in den letzten Jahren konnten wir immer mehr unter Beweis stellen, dass Vinho Verde auch eine große Palette von eleganten und komplexen Gewächsen bietet“, kommentiert Manuel Pinheiro, die Entwicklungen.

Gardasee-Weine – aktuelle Entwicklungen bei Bardolino, Custoza, Garda und Lugana

Der Gardasee ist die Heimat mehrerer Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Ihre lange Geschichte und die Beliebtheit des Gardasees als Urlaubsregion hat sie in ganz Europa berühmt gemacht. Das Ostufer des Gardasees verzeichnet jährlich rund 13,4 Millionen Übernachtungen und 2,9 Millionen Ankünfte – hauptsächlich aus Deutschland (5,7 Millionen Übernachtungen pro Jahr), den Niederlanden, Großbritannien und Österreich.

„Aktuell sind Deutschland und Skandinavien unsere wichtigsten Exportpartner und die ausgeführten Weinmengen in diese Länder sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen“, erklärt Franco Cristoforetti, Präsident der Vereinigung der Weinkonsortien der Provinz Verona (AVIVE). „Wir schätzen, dass die Deutschland-Exporte etwa 40 Prozent der Gesamtproduktion der Appellationen Bardolino, Chiaretto, Lugana, Custoza und Garda ausmachen.“

Bardolino g.U. – neue Unterregionen

Bardolino ist eine der historischen Appellationen der Gardasee-Region. Im Jahr 2019 konnte das Anbaugebiet eine Jahresproduktion von knapp 200.000 Hektolitern verzeichnen. Rund 123.000 Hektoliter (62 Prozent) entfielen dabei auf die Rotweine, knapp 77.000 Hektoliter (38 Prozent) auf die Rosés, die unter dem Namen Bardolino Chiaretto vermarktet werden. Seitdem die Chiaretto-Winzer 2014 ihren Weinen durch Produktionsanpassungen ein neues Profil gaben, ist die Region zur führenden Roséwein-Denomination Italiens herangewachsen. Innerhalb von zehn Jahren konnte sich die Produktion von fünf Millionen auf zehn Millionen Flaschen verdoppeln. Nach Italien belegt Deutschland den zweiten Rang bei den Chiaretto-Verkäufen.

Einen weiteren Meilenstein wird im Bardolino-Anbaugebiet der Jahrgang 2020 setzen. Nach langjährigen Anstrengungen dürfen die Winzer ab diesem Jahr ihre drei historischen Unterregionen La Rocca, Montebaldo und Sommacampagna auf ihren Etiketten vermerken. Dank des neuen Reglements können sie die Unterschiede der einzelnen Terroirs besser zum Ausdruck bringen.

Lugana g.U. – ein immer beliebterer Verkaufsschlager

Als eine der erfolgreichsten Appellationen Italiens gibt der Lugana bei den Gardasee-Weißweinen eindeutig den Ton an. Er wird aus der einheimischen Turbiana-Traube hergestellt, auch bekannt als Trebbiano di Lugana. Rund 170.000 Hektoliter Lugana (22 Millionen Flaschen) wurden im Jahr 2019 auf einer Fläche von 2.500 Hektar produziert. Das entspricht einem beträchtlichen Anstieg von 150 Prozent im Vergleich zu den 2008 produzierten 8,5 Millionen Flaschen. „Im Jahr 2018 erzielte Lugana eine Verkaufssteigerung von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, freut sich Franco Cristoforetti. „Noch macht der frische junge „Basic“-Lugana fast 90 Prozent der Produktion aus. Doch die Winzer bringen verstärkt neue Weintypen – Superiore, Riserva und Vendemmia Tardiva (Spätlese) – auf den Markt.“

Custoza g.U. – jetzt auch als Riserva

Etwas weiter östlich schließt sich mit Custoza eine weitere renommierte Weißweinregion nahtlos an. Auf rund 1.300 Hektar produzierten die Winzer im Jahr 2019 rund 92.000 Hektoliter Cuvées, vorwiegend aus Garganega, Tebbianello, Cortese und Bianca Fernanda. Um der mineralisch-salzigen Note ihrer Weine noch mehr Ausdruck zu verleihen und das Alterungspotenzial zu erhöhen, dürfen die Winzer seit neusten ihre Weine auch als gereifte Variante unter dem Namen Custoza Riserva vermarkten. „Mit dieser neuen Appellation stellt Custoza unter Beweis, dass Innovation manchmal nur eine Neuinterpretation des Traditionellen ist“, kommentiert Franco Cristoforetti.

Garda g.U. – Spumante als Zugpferd

Um die Nachfrage nach Weinen aus international gefragten Rebsorten zu befriedigen, wurde 1996 die regionale Denomination Garda ins Leben gerufen. Mit rund 131.000 Hektolitern Produktionsvolumen im Jahr 2019 hat sie sich mittlerweile als feste Größe in der Region etabliert. Erst seit 2017 ergänzt der Garda Spumante das Portfolio – und zeigt bereits das Potenzial, sich zum Zugpferd der Region zu entwickeln. 2019 wurden rund 19.000 Hektoliter als Garda Spumante vermarktet, Tendenz weiter steigend. „An jedem Ort spiegelt der Gardasee seine tausendjährige Kulturgeschichte wider, in der es die Produzenten verstanden haben, ihre hochwertigen Rohstoffe weiter aufzuwerten“, fasst Franco Cristoforetti die Stärken der Region zusammen.

Gemeinsam stark auf den europäischen Zielmärkten

Um ihre Kommunikationskraft zu bündeln, haben die portugiesischen Vinhos Verdes und die italienischen Gardasee-Weine im Jahr 2019 eine gemeinsame Kampagne gestartet. Mit Unterstützung der Europäischen Union setzen der Weinverband Vinho Verde (CVRVV) und die Vereinigung der Veroneser Weine (AVIVE) zahlreiche Kommunikationsmaßnahmen in Deutschland, Dänemark und Frankreich sowie in ihren Herkunftsländern um. Ziel ist es, das Siegel der geschützten Ursprungsbezeichnung am Beispiel der beiden renommierten Weinregionen weiter bekannt zu machen. Im zweiten Kampagnenjahr wird der erfolgreiche Mix aus Medienarbeit, Events, Fachseminaren und Reisen in die Regionen fortgeführt.

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Quelle: Sopexa