Im Test: Rückstände in Zitronen und Limetten?

Zitronen
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„Jede der 12 untersuchten Proben konventioneller Zitronen und Limetten
enthielt Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Es gab aber keine
Höchstmengenüberschreitung und daher auch keine Beanstandung.“,
erklärt Professor Frerk Feldhusen, Direktor des Landesamtes für
Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei in Rostock. Er
ergänzt: „Die außerdem analysierten zwei Proben ökologisch erzeugter
Zitrusfrüchte waren komplett rückstandsfrei.“
Die handelsüblichen Obstproben kamen u. a. aus Spanien, Brasilien,
Mexiko und Vietnam.

Auf mindestens 400 verschiedene Wirkstoffe wurde jede Probe analysiert.
Maximal waren neun Substanzen in einer Limettenprobe nachgewiesen
worden. Insgesamt gelang der Nachweis von 14 verschiedenen Wirkstoffen
in den Früchten. Es handelte sich überwiegend um zugelassene
Schalenbehandlungsmittel, die das saure Obst nach der Ernte haltbarer
machen sollen. Überwiegend waren das Wirkstoffe gegen Schimmelpilze.

Für den Verzehr von Zitrusfrüchten mit Schale sollte auf deren
Deklaration geachtet werden. Der Hinweis „ohne Konservierungsmittel“
oder „Schale zum Verzehr geeignet“ ist dann Früchten mit ausgewiesener
Nacherntebehandlung vorzuziehen.
„Sollen Limonen und Zitronen zum Genuss in Getränken oder Speisen in
Stücken mit Schale oder als ganze Frucht verwendet werden, ist vor
dem Servieren ein gründliches Reinigen, am besten ein Abbürsten unter
heißem Wasser ratsam. So lassen sich eventuell vorhandene Rückstände
sehr gut reduzieren“, rät Feldhusen.

Hintergrund

Rückstände sind Reste von Stoffen, die absichtlich und zielgerichtet
während der Produktion pflanzlicher Lebensmittel (z. B.
Pflanzenschutzmittel) oder während deren Lagerung (u. a.
Vorratsschutzmittel) eingesetzt werden. Wenn sie oder deren
Umwandlungsprodukte während der Lebenszeit der Pflanzen bzw. bis zum
Verzehr des Lebensmittels nicht vollständig abgebaut werden, treten sie
als Rückstände in Lebensmitteln auf.

Schalenkonservierungsmittel (Nacherntebehandlungsmittel) sind
Fungizide, also Mittel gegen Pilzbefall, die häufig auch zusammen mit
verschiedenen Wachsen auf die Schalen von Zitrusfrüchten aufgebracht
werden, um einen Verderb der Früchte auf dem Transport und während der
Lagerung zu vermeiden. Das Wachsen nimmt man vor, damit die Früchte
nicht so schnell austrocknen. Danach sind die Schalen für den
menschlichen Verzehr nicht mehr geeignet. Deshalb muss diese
Nacherntebehandlung beim Verkauf für den Verbraucher deutlich sichtbar
kenntlich gemacht werden.

Quelle: Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern