Seit das Wetter passt, sind die 300 Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ jetzt flächendeckend mit dem Auspflanzen der Frühkartoffeln beschäftigt

Neustadt, 20. März 2020 – Das frühlingshaft milde und trockene Wetter sorgt aktuell in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen für ideale Bedingungen auf den Äckern. Die meisten der 300 Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ nutzen deswegen die Gunst der Stunde. Seit dem Wochenende beginnen sie großflächig mit dem Auspflanzen ihrer ersten Frühkartoffeln. Nachdem einige wenige Frühvermarkter von „Pfälzer Frühkartoffeln“ bereits Mitte Februar das Wagnis eingegangen sind und vereinzelt kleinere Partien gesetzt hatten, passt es jetzt flächendeckend im Hauptanbaugebiet zwischen Speyer und Gimbsheim – nördlich von Worms.

Bildunterschrift: Die 300 Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ sind jetzt überall im Südwesten mit dem Auspflanzen ihrer ersten Frühkartoffeln beschäftigt: Trotz maschineller Unterstützung ist hier meist – genau wie bei Johannes Zehfuß auf den Äckern rund um Böhl (oben im Bild) – besondere Sorgfalt und Handarbeit gefragt. Dann können die zarten Keime, der über den Winter vorgekeimten Pflanzkartoffeln, nicht abbrechen. (Foto: EZG „Pfälzer Grumbeere“)

Damit die empfindlichen Triebe der vorgekeimten Pflanzkartoffeln keinen Schaden nehmen, ist beim Auspflanzen der ersten „Pfälzer Grumbeere“ größtmögliche Sorgfalt angesagt

Damit die heiß- und kaltgeliebten „Pfälzer Frühkartoffeln“ bis zum Abschluss der Frühkartoffelsaison am 10. August bedarfsgerecht geerntet werden können, werden die Auspflanzungen zeitversetzt und schrittweise vorgenommen.  Auch in den kommenden Wochen sind die Legemaschinen auf den Äckern im Einsatz. Schätzungen der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ zufolge wird das Auspflanzen der „Pfälzer Frühkartoffeln“ noch voraussichtlich bis Anfang April andauern. Mit geschätzt 4.000 ha dürfte die Anbaufläche für Frühkartoffeln im Südwesten Deutschlands auf dem Niveau des Vorjahres liegen.

Damit der Erntevorsprung der Pfalz schnell wächst, sind Sonne und ein warmes Plätzchen wichtig

Damit die frühen „Pfälzer Grumbeere“ sich im Acker wohlfühlen und gut anwachsen, brauchen sie Sonne und vor allem erst einmal ein möglichst gleichbleibend warmes Plätzchen im Boden.  Weil es derzeit auf dem Kartoffelacker noch zu größeren Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht kommen kann, ist Vorsorge wichtig. Alle jetzt ausgepflanzten Frühkartoffeln der Sorten Annabelle, Berber, Colomba oder Sunita profitieren vom geschützten Anbau: Zur besseren Wärmeaufnahme, Speicherung und Isolation wird nach dem Auspflanzen in weiteren Arbeitsschritten ein Damm über den Pflanzkartoffeln angehäufelt und dann mit schützender Folie oder Vlies bedeckt. Je nach Lage und Bodenfrostrisiko wird dieser Schutz von einigen Erzeugerbetrieben sogar gedoppelt.

300 Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ legen jetzt „mit Hochdruck auf dem Acker“ nach!

Hartmut Magin, 1. Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ sagt: „Wir freuen uns alle, dass das zu nasse und zu kalte Wetter der letzten Wochen Pause macht. Wir können jetzt  mit Hochdruck auf dem Acker nachlegen und liegen zeitlich voll im Plan, damit unsere Erzeuger den natürlichen Erntevorsprung – den „Pfälzer Grumbeere“ traditionell haben – wieder im Markt ausspielen können!“ Kommt es zu keinen unvorhersehbaren Wetterkapriolen, können Verbraucher in der Region voraussichtlich ab Mitte Mai die ersten „Pfälzer Grumbeere“ als Frühkartoffeln in den Hofläden kaufen.

Weitere Informationen zum Frühkartoffelanbau im Südwesten

Dank der natürlichen, sehr guten Klima- und Bodenbedingungen besitzt der Frühkartoffelanbau in der Pfalz eine gewachsene Tradition. Im Verbund mit der Spezialisierung und der Erfahrung der Erzeuger zählt der Südwesten zu den frühesten Anbaugebieten in Deutschland. Frühkartoffeln aus der Pfalz sind ein Kulturgut und Wahrzeichen und werden deswegen deutschlandweit geschätzt. Genießer der „besonders feinen Frühlingsspezialitäten“ dürfen sich freuen. Bei den ersten – noch loseschaligen – Frühkartoffeln, die ab etwa Mitte Mai – zunächst ab Hofverkauf und dann auf Wochenmärkten – erhältlich sind, handelt es sich um eine Spezialität, die ungeschält genossen wird.

Im LEH (Lebensmitteleinzelhandel) gibt es „Pfälzer Grumbeere“ dann etwas später auch deutschlandweit. In der Regel beginnt die Ernte größerer Mengen für den bundesweiten Absatz ab Mitte Juni. Auf dem Erntehöhepunkt Ende Juni und Anfang Juli beträgt die tägliche Erntemenge über 3.000 Tonnen „Pfälzer Grumbeere“. Damit die Erzeuger bis Juni eine Ernteverfrühung – im Idealfall von bis zu drei Wochen gegenüber anderen Regionen in Deutschland – erzielen können, werden auch 2020 schätzungsweise rund 1.000 bis 1.200 ha „Pfälzer Grumbeere“ unter Folie oder Vlies angebaut.

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