Spielend Sprache lernen mit den Themen Essen und Trinken

Erfolgreiche Kooperation zur Gesundheitsförderung bei Migrantinnen und Migranten.

Mehr als 18.500 Spieleboxen „Aufgetischt! – Spielend Deutsch lernen mit dem Thema Essen und Trinken“ konnten seit Juli 2017 kostenlos in verschiedenste Projekte zur Sprachförderung und Ernährungsbildung verteilt werden. Über 100.000 Menschen mit Migrationshintergrund wurden so bis Ende 2019 erreicht und konnten ihre sprachlichen und gesundheitlichen Kompetenzen mithilfe der Spielesammlung erweitern. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hat die Sammlung von Tischspielen zusammen mit der Europa Universität Flensburg entwickelt, um Kinder und Jugendliche beim Deutschlernen zu unterstützen und ihnen gleichzeitig Ernährungswissen zu vermitteln.

Der Einsatz der Boxen wurde kürzlich von der Europa-Universität Flensburg evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass der spielpädagogische Ansatz heterogene Gruppen zum Lernen motiviert und sie gleichzeitig implizit Ernährungswissen erwerben, das direkt im Alltag umsetzbar ist. Das lebensnahe Thema Essen ermutigt auch lernschwache Teilnehmende und punktet durch Interkulturalität. Ob „Mahlzeiten-Domino“ oder „Wer bin ich?“ mit Obst- und Gemüsearten, alle Spiele bieten Gesprächsanlässe und fördern damit die soziale Interaktion und eine angenehme Lernatmosphäre.

Finanziert wurde das kostenlose Kontingent an Spieleboxen von Krankenkassen im Rahmen des Präventionsgesetzes und in Kooperation mit „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“. Der BKK Dachverband, die Innungskrankenkassen, die Knappschaft, die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau und der Verband der Ersatzkassen förderten mithilfe der Spielebox sprachliche und gesundheitliche Kompetenzen vor allem bei jungen Migranten und Migrantinnen.

Die Evaluation bestätigt, dass die Spielebox schulische und außerschulische Maßnahmen sinnvoll ergänzt und erweitert. So wurde die Box außer in Integrations- und Sprachförderklassen erfolgreich in öffentlichen Bibliotheken eingesetzt, wo Ehrenamtliche geflüchteten Erwachsenen ein offenes Gesprächs- und Begegnungsangebot machen sowie in Grundschulen bei der gemeinsamen Sprachförderung von Müttern und Kindern. Außerdem stellten kirchliche Büchereifachstellen ihren ehrenamtlich Tätigen die Boxen für die Flüchtlingsarbeit zur Verfügung. Zahlreiche Best-Practice-Beispiele weisen auf weitere Einsatzmöglichkeiten im Bereich der gesundheitlichen und gesellschaftlichen Teilhabe hin.

Quelle: Petra Daniels, BZfE

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