Wer in diesen Tagen durch die Natur streift, kann das Barbarakraut entdecken. Am besten schmecken die jungen Blätter der Grundrosette. Sie haben ein würzig bis pfeffrig-scharfes Aroma, das mit Kresse vergleichbar ist. Das frische Grün kann für Salate, Pesto, Kräuterbutter und -quark verwendet werden.
In Gemüsebratlingen sorgen die Blätter für eine interessante Note. Probieren Sie das Barbarakraut in einem Wildkräuter-Smoothie – kombiniert mit Vogelmiere, Brennnessel und Labkraut.
Die Blätter schmecken auch, wenn man sie ähnlich wie Spinat dünstet. Das strenge Aroma lässt sich lindern, indem man das Wildgemüse zunächst für eine Minute in kochendem Wasser blanchiert. Anschließend in einer Pfanne Zwiebelwürfel und Knoblauch anbraten und klein gehacktes Barbarakraut kurz mitdünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen und als Beilage servieren. Im April sind die Knospen und frischen Blüten eine besondere Delikatesse. Gedünstet erinnert der Geschmack entfernt an Brokkoli.
Das gewöhnliche Barbarakraut (Barbarea vulgaris) ist ein recht anspruchsloser Vertreter der Familie der Kreuzblütengewächse. Wer das Wildkraut sammeln möchte, wird an Wegrändern, Äckern, Uferböschungen, Bachufern und auf Wiesen fündig. Es mag einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit nährstoffreichem, feuchtem Boden. Die meist zweijährige Pflanze hat einen aufrechten kahlen Stängel, der einen Meter hoch werden kann. Die dicken Blätter glänzen dunkelgrün. Erst im zweiten Jahr bilden sich von Mai bis Juli die kleinen, goldgelben Blüten, die in dichten Trauben am Stängelende sitzen.
Das Barbarakraut bereichert den Speiseplan im Frühling, kann aber das ganze Jahr über genutzt werden. Die „Winterkresse“ liefert selbst bei Schnee vitaminreiche Triebe, auch rund um den Tag der Heiligen Barbara am 4. Dezember. So kam das Kraut vermutlich zu seinem Namen. Nur während der Blütezeit sollten die Blätter nicht gesammelt werden, da sie einen bitteren Geschmack annehmen.
Das Barbarakraut kann mit Inhaltsstoffen wie Vitamin C und sekundären Pflanzenstoffen wie Senfölglykoside, Flavonoide und Saponine punkten. Auch in der Naturheilkunde hat das Kraut seinen Platz. Aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts wird es gerne als Tee aufgebrüht, um die Abwehrkräfte zu stärken und Erkältungen vorzubeugen. Die enthaltenen Bitterstoffe regen Appetit, Stoffwechsel und Verdauung an.
Quelle: Heike Kreutz, BZfE