Gesundheitlicher Verbraucherschutz: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung vertraut den staatlichen Stellen

BfR veröffentlicht zehnten Verbrauchermonitor zur Wahrnehmung gesundheitlicher Risiken.

Ob Antibiotikaresistenzen, Mikroplastik, Salmonellen oder Aluminium in Lebensmitteln – welche gesundheitlichen Risiken sind der Bevölkerung bekannt und was beunruhigt sie? Antworten auf diese Fragen liefert der BfR-Verbrauchermonitor, eine repräsentative Bevölkerungsumfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Das Ergebnis der zehnten Ausgabe: Mehr als drei Viertel der Bevölkerung halten Lebensmittel in Deutschland für sicher. Gleichzeitig vertrauen 54 Prozent den staatlichen Stellen, dass diese die Gesundheit schützen – das sind 5 Prozentpunkte mehr als in der vorigen Befragung im August 2019. „Uns ist es wichtig, die Ängste und Sorgen der Menschen zu kennen“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Nur so können wir gezielt und angemessen über gesundheitliche Risiken aufklären.& ldquo;

Link zum Verbrauchermonitor 02/2020 (PDF, 369.0 KB)

Als repräsentative Befragung liefert der BfR-Verbrauchermonitor in halbjährlichem Abstand Einsichten zu der Frage, wie die Bevölkerung in Deutschland gesundheitliche Risiken wahrnimmt. Dafür werden etwa 1.000 Personen, die in Privathaushalten leben und mindestens 14 Jahre alt sind, im Auftrag des BfR telefonisch interviewt. Das neuartige Coronavirus wurde zum Zeitpunkt der Datenerhebung im Februar 2020 von 1,4 Prozent der Befragten als mögliches Gesundheitsrisiko spontan genannt. Aktuelle Informationen zur Wahrnehmung des neuartigen Coronavirus in der Bevölkerung in Deutschland stehen in der Spezialreihe „BfR-Corona-Monitor“ zur Verfügung.

Die Klima- und Umweltbelastung, eine ungesunde oder falsche Ernährung und das Rauchen führen auch in dieser Befragung im Februar 2020 die Liste der am häufigsten genannten gesundheitlichen Risiken an. Verkehr, hohe Mengen an Kunststoffen und politische beziehungsweise wirtschaftliche Interessen fielen erstmalig unter die zehn am häufigsten spontan genannten Themen, die ein Gesundheitsrisiko bergen können.

Die Bekanntheit der meisten Gesundheits- und Verbraucherthemen ist im Vergleich zur vorigen Befragung im August 2019 insgesamt leicht gestiegen. Fragt man nach ausgewählten Themen, so führen immer noch Salmonellen in Lebensmitteln (96 Prozent), gentechnisch veränderte Lebensmittel und Antibiotikaresistenzen (jeweils 93 Prozent) die Bekanntheitsskala an.

Wie im August 2019 sind Mikroplastik in Lebensmitteln und Antibiotikaresistenzen immer noch die Themen, die den meisten Befragten Sorgen bereiten. Jeweils über 60 Prozent der Befragten geben an, über diese Themen beunruhigt zu sein. Im Vergleich zur vorherigen Umfrage ist die Bevölkerung jedoch beunruhigter über Aluminium in Lebensmittelverpackungen: Hier ist der Anteil derer, die sich Sorgen machen, um 5 Prozentpunkte auf 43 Prozent gestiegen.

Dagegen wird Kohlenmonoxid als deutlich weniger beunruhigend wahrgenommen als im August 2019 – ein Rückgang um 11 Prozentpunkte auf 26 Prozent. Auch über Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln, die Lebensmittelhygiene zu Hause und den Küchenkeim Campylobacter zeigen sich die Befragten etwas weniger besorgt als im vergangenen Jahr.

Über das BfR

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Quelle: BfR

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