In der Küche ist der Gilbweiderich kaum bekannt. Dabei kann die krautige Pflanze den Speiseplan durchaus bereichern – gerade jetzt im Frühling. Im April und Mai werden die jungen Blätter und Triebe gesammelt und mit anderen Wildkräutern wie Löwenzahn oder Knoblauchsrauke für Kräuterquark und Kräuterbutter verwendet. Fein gehackt ist das frische Grün eine leckere Zutat für Suppen, Salate und Gemüsegerichte.
In einem Smoothie kann der Gilbweiderich je nach Geschmack mit Wildkräutern wie Brennnessel und Giersch, Avocado und Früchten wie Birne, Banane und dem Saft einer Zitrone kombiniert werden.
Die Blüten werden über Salate und Brotaufstriche gestreut. Der Geschmack der Blätter und Blüten ist erfrischend-säuerlich und erinnert entfernt an Sauerampfer.
Der Gewöhnliche Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), früher auch Felberich genannt, gehört zur botanischen Familie der Primelgewächse. Die krautige Pflanze wird bis zu anderthalb Meter hoch und liebt es feucht und sonnig. Daher ist sie besonders häufig an Ufern, Gräben, auf feuchten Wiesen und in Auwäldern zu finden. Der Stängel der Staude ist etwas kantig, kurz behaart und im oberen Bereich verzweigt.
Die Hauptblütezeit ist von Juni bis August. Die Blüten stehen in Rispen und sind goldgelb, aber am Grund etwas rötlich. Die Blätter werden am besten im Frühjahr vor der Blüte geerntet, da sie später im Jahr einen herben Geschmack annehmen. Der Gewöhnliche Gilbweiderich sollte nicht mit dem ungenießbaren Punktierten Gilbweiderich (Lysimachia punctata) verwechselt werden, der aber an den auf der Unterseite dunkel punktierten Blättern sehr gut zu erkennen ist.
In der Volksmedizin wird der Gilbweiderich als Heilmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall eingesetzt. Auch bei Zahnfleischproblemen und Mundentzündungen hat er sich bewährt. Dafür wird mit Gilbweiderichtee gespült und gegurgelt. Der Tee lässt sich rasch zubereiten: Einen Esslöffel Kraut mit 250 ml heißem Wasser aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen.
Quelle: Heike Kreutz, BZfE