Mit Eispanzern, Know-how und immens viel Einsatz beim Beregnen machen die Erzeuger jetzt alles dafür, dass es ab Mitte Mai die ersten Frühkartoffeln in der Pfalz gibt!

Neustadt, 27. April 2020 – Die aktuellen Wetterbedingungen im Südwesten führen dazu, dass die  Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ derzeit Tag und Nacht gefordert werden. Nachdem das Auspflanzen im traditionell frühesten deutschen Kartoffelanbaugebiet im Februar und März bei vergleichsweise kühlen Temperaturen erfolgte, sorgen die überdurchschnittlich warmen Aprilwochen jetzt für ordentlich Wachstum. Und auch für immens viel Arbeit auf dem Acker. Der Grund sind die Temperaturschwankungen. Während tagsüber teilweise schon hochsommerliche Temperaturen in der Pfalz herrschen, schlagen nachts immer wieder die Frostwächter an.

Bildunterschriften Muss man – wie aktuell überall im Südwesten – noch mit Nachtfrösten rechnen, finden die Betriebsleiter keinen Schlaf mehr: Frostpatrouillen zählen zum Pflichtprogramm. Wird bei Minusgraden die Frostschutzberegnung – wie hier bei Frankenthal – eingeschaltet, bildet sich auf den „Pfälzer Grumbeere“ ein schützender Eispanzer. (Fotos: EZG „Pfälzer Grumbeere“)

Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ kämpfen aktuell gegen Trockenheit und Nachtfröste!

Beide Herausforderungen der Natur lösen die Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ mit Know-how, mehr Arbeitseinsatz und einfachem Wasser. Dabei profitieren sie von der Möglichkeit zur großflächigen Beregnung in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen. Hartmut Magin, 1. Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ sagt: „Während uns die Beregnung im Tagesverlauf vor Trockenheit bewahrt, hilft die Frostschutzberegnung den ,Pfälzer Grumbeere‘ bei Minusgraden mit einem Eispanzer!“ Dieser natürliche Frostschutz nutzt das gleiche physikalische Prinzip, wie ein Eisiglu. Beim Gefrieren des Wassers entsteht Kristallisationswärme. Diese bewirkt, dass die Temperatur innerhalb des Eismantels nicht wesentlich unter den Gefrierpunkt absinkt und die Kartoffel-Pflanzen so vor dem Erfrieren schützt!

Erste vorsichtige Ernteprognose: Spielt das Wetter weiter mit, bekommen wir Top-Qualitäten!

Vielerorts sind spezielle Frostwarner auf den Äckern installiert. Diese geben per SMS Meldung, sobald die Temperatur unter einen zuvor bestimmten Punkt fällt. Um bei Frost möglichst zeitnah vor Ort zu sein und die Frostschutzberegnung rechtzeitig in Gang zu setzen, ist Schnelligkeit für die „Pfälzer Grumbeere“ überlebenswichtig. Hartmut Magin weiter: „Um keine Zeit zu verlieren, sind viele Erzeuger – bei entsprechender Wettervorhersage – deswegen nachts für einige Stunden auf Frostpatrouille unterwegs!“ Dass sich der Aufwand lohnt, verdeutlicht die aktuelle Prognose der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“. Geschäftsführerin Carina Wittmann erklärt: „Da die frühen Bestände sehr schön aufgelaufen sind, rechnen wir – wenn das Wetter weiter so gut mitspielt – mit Top-Qualitäten und einer Ernte nach Plan!“

Das Signal für den Handel und die Verbraucher: Die Ernte der „Pfälzer Frühkartoffeln“ ist sicher

Aufgrund der Automatisierung und exzellent abgestimmten Lieferlogistik sind die Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ nicht auf einen großen Erntehelferbedarf angewiesen und können sicher ernten.  Mehr Kopfzerbrechen bereiten den Kartoffelerzeugern im Südwesten die Erzeugerpreise. Hartmut Magin sagt: „Wir wünschen uns, dass Leistung angemessen honoriert wird. Ein wichtiges Signal, ob der Erzeugerbeitrag zur Versorgungssicherheit in Deutschlands gewertschätzt wird, bildet die Erstnotierung der Frühkartoffeln aus dem Südwesten!“

Feinschmecker dürfen sich freuen: Ab Mitte Mai bieten Hofläden die „erschde Neie“ an

Liebhaber und Feinschmecker können sich dann ab etwa Mitte bis Ende Mai über die ersten ackerfrischen „Pfälzer Grumbeere“ der Saison freuen. Hierbei handelt es sich zunächst um kleinere Mengen, die als Sackware auf Wochenmärkten und im Hofverkauf erhältlich sind. In der Regel beginnt Mitte Juni die Ernte größerer Mengen für den bundesweiten Absatz. „Pfälzer Grumbeere“ sind dann als frische Geschmacksbotschafter deutschlandweit im Lebensmitteleinzelhandel verfügbar. Auf dem Erntehöhepunkt Ende Juni und Anfang Juli beträgt die tägliche Erntemenge über 3.000 Tonnen „Pfälzer Grumbeere“.

 

Weitere Informationen zum Frühkartoffelanbau im Südwesten

Dank der natürlichen, sehr guten Klima- und Bodenbedingungen besitzt der Frühkartoffelanbau in der Pfalz eine gewachsene Tradition. Im Verbund mit der Spezialisierung und der Erfahrung der Erzeuger zählt der Südwesten zu den frühesten Anbaugebieten in Deutschland.

Frühkartoffeln aus der Pfalz sind ein Kulturgut und Wahrzeichen und werden deswegen deutschlandweit geschätzt. Genießer der „besonders feinen Frühlingsspezialitäten“ dürfen sich freuen. Bei den ersten – noch loseschaligen – Frühkartoffeln, die ab etwa Mitte Mai – zunächst ab Hofverkauf und dann auf Wochenmärkten – erhältlich sind, handelt es sich um eine Spezialität, die ungeschält genossen wird. Im LEH (Lebensmitteleinzelhandel) gibt es „Pfälzer Grumbeere“ dann etwas später auch deutschlandweit. In der Regel beginnt die Ernte größerer Mengen für den bundesweiten Absatz ab Mitte Juni. Auf dem Erntehöhepunkt Ende Juni und Anfang Juli beträgt die tägliche Erntemenge über 3.000 Tonnen „Pfälzer Grumbeere“.

Damit die Erzeuger bis Juni eine Ernteverfrühung – im Idealfall von bis zu drei Wochen gegenüber anderen Regionen in Deutschland – erzielen können, werden auch 2020 schätzungsweise rund 1.000 bis 1.200 ha „Pfälzer Grumbeere“ unter Folie oder Vlies angebaut. Die Anbaufläche für Frühkartoffeln im Südwesten wird 2020 mit rund 4.000 ha voraussichtlich auf dem Vorjahresniveau liegen.

Pressekontakt

Weitere Informationen sowie Pressebilder rund um das Thema „Pfälzer Grumbeere“ sind erhältlich unter: www.pfaelzer-grumbeere.de sowie bei:

Björn Wojtaszewski

Telefon: 06321 491298 oder 0174 3221047  E-Mail: bw@prpluscom.de