Das Reste ABC

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Reste entstehen bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, beim Kochen oder sie bleiben nach dem Essen übrig. Das Reste ABC möchte Sie dabei unterstützen, übrig gebliebene Reste weiterzuverarbeiten, Lebensmittelbestandteile zu verwenden, die Sie bisher für unbrauchbar hielten und gibt nützliche Tipps für den Umgang mit Resten im Küchenalltag.

Apfelschale: Apfelschalen müssen nicht in den Biomüll. Gerade in der Schale stecken wertvolle Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Probieren Sie doch einfach einmal leckere Apfelchips aus dem Ofen!

Blumenkohlstrunk: Dass Blumenkohlröschen verarbeitet werden können, ist bekannt. Doch der Strunk lässt sich ebenso einfach verarbeiten – in einem Püree oder in einer Suppe. In diesem Rezept wird der komplette Blumenkohl verwertet.

Chicoréeblätter: Auch die äußeren Blätter des Chicorées können verwertet werden. Egal ob gefüllt, überbacken, gebraten oder gedünstet. Chicorée passt zu sehr vielen Gerichten.

Dillstängel: Dill ist ein beliebtes Küchenkraut. Meist werden nur die feinen, langgliedrigen Blätter verwendet und die unteren Stängel abgeschnitten. Doch in der Dillpflanze steckt noch viel mehr! Die Stängel können klein geschnitten zum Beispiel Salatdressings beigegeben oder zum Aromatisieren von Essig genutzt werden.

Eisbergsalat: Es gibt einen Küchentrick, mit dem wirklich nur der Strunk des Salatkopfs entfernt wird und die wertvollen Blätter komplett erhalten bleiben. Schauen Sie sich hier an, wie das ganz einfach geht.

Fenchelgrün: Die Fenchelknolle kennen wir verarbeitet in warmen Gerichten oder kalt als Beigabe im Salat. Aber auch die feinen Blätter des Fenchels können verarbeitet werden. Was alles im Fenchel steckt, können Sie hier nachlesen.

Gemüsereste: Auch Gemüsereste können weiterverarbeitet werden, indem durch vegetative Vermehrung neue Pflanzen gezogen werden. Das ist unter der Bezeichnung Regrowing bekannt geworden. Beispielsweise Lauchzwiebeln, Romana-Salat, Zwiebeln oder Kohlrabi eignen sich für den Eigenanbau aus vermeintlichen Gemüseabfällen. Nach einiger Zeit, Geduld und Pflege kann man die angepflanzten Sorten wieder ernten und verarbeiten. Es schont den Geldbeutel, macht Spaß und vermeidet Lebensmittelverschwendung.

Hokkaidoschale: Die Schale des Hokkaidokürbis kann man mitessen. Gründliches Waschen reicht aus. Die meisten Vitamine stecken auch hier in der Schale. Übrigens sind auch Kiwi-, Mango- oder Khakischalen essbar, allerdings ist es bei diesen Sorten oft Geschmackssache.

Ingwer: Für einen Ingwertee eignen sich auch kleinste Ingwer-Reste. Einfach in dünne Scheiben schneiden und mit kochendem Wasser aufgießen. Nach Belieben Zitronensaft und Honig zugeben und fertig ist ein leckerer Ingwertee. Lesen Sie hier mehr zu Ingwer.

Joghurt: Wieder ein geöffneter Becher Joghurt im Kühlschrank? Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf. Ein leckeres Rezept zur Verwertung von Joghurtresten finden Sie hier.

Kürbiskerne: Wer schon einmal einen Kürbis verarbeitet hat, weiß, dass die Fasern und Kerne vor der Zubereitung zu entfernen sind. Allerdings müssen Sie die Kerne nicht wegwerfen. Sie können gewaschen, geröstet und als Snack, in Salaten, Soßen oder im Müsli verzehrt werden. Lesen Sie hier, wie die Kerne auch als Süßspeise verarbeitet werden können.

Lauch/-zwiebeln: Meist verwerten wir nur den weißen Teil dieses Gemüses, aber auch das Grün kann und sollte verwendet werden, denn darin sind besonders viele Vitamine enthalten. Falls sie für das Gericht selbst zu bitter schmecken, können sie kleingeschnitten in Salatdressings, zu Brotaufstrichen oder Pesto verarbeitet werden.

Möhrengrün: Statt sie im Supermarkt abzudrehen, versuchen Sie doch das nächste Mal, etwas Leckeres daraus zu kochen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Möhrengrün-Pesto?.

Nudelreste: Ob Auflauf, Salat oder angebraten in der Pfanne. Mit Nudelresten vom Vortag kann man viele kreative Gerichte zubereiten. Ein Rezept für Nudelreste finden Sie hier.

Orangenschale: Orangenschalen müssen nicht in den Biomüll wandern. Sie eignen sich für Tee, Sirup, oder getrocknet und eingefroren als fruchtiger Eiswürfel. Verwenden Sie eine unbehandelte Schale zur Weiterverwendung.

Paprika: Beim Schneiden der Paprikaschote verteilen sich die Kerne häufig auf der gesamten Arbeitsfläche. Doch es gibt einen Trick: Den Deckel und das Unterteil der Paprika abschneiden. Paprika seitlich aufschneiden und mit dem Messer vorsichtig das Innenleben ausschälen. Wenn Sie das Kerngehäuse entfernt haben, können Sie die Kerne übrigens auch waschen und trocknen und selbst wieder zum Anpflanzen nutzen.

Quarkreste: Alles Quark oder was? Nein, natürlich nicht. Auch aus übrig gebliebenem Quark lassen sich tolle Rezepte wie die luftigen Quark-Brombeer-Küchlein zaubern.

Radieschenblatt: Das Radieschengrün ist keinesfalls nutzlos. Es enthält wertvolle Inhaltsstoffe, wie sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine. Probieren Sie doch mal ein Pesto aus Radieschengrün.

Selleriegrün: Vom Sellerie werden meist die Stangen oder die Knolle verarbeitet. Auch die Blätter lassen sich in der Zubereitung von Suppen oder Smoothies prima verwerten. Lesen Sie hier mehr über das besondere Mittelmeergemüse.

Toast: Kennen Sie das? Die Packung Toastbrot wird geöffnet, es wird nur wenig verbraucht und der Rest ist schneller ausgetrocknet, als Sie schauen können. Zum Glück gibt es dafür leckere Rezepte, wie Semmelknödel.

Unkraut: Brennnessel, Löwenzahn, Bärlauch, Sauerampfer oder Giersch gelten als Unkraut – zu Unrecht. Aus Brennnesselblättern können Sie beispielsweise einen tollen Erkältungstee oder Smoothie machen, Löwenzahn passt toll in den Salat und Sauerampfer ist ein wahres Multitalent in der Tasse und im Teller. Lesen Sie hier, was Sie noch mit Unkräutern zubereiten können. Beim Wildkräutersammeln gilt aber Vorsicht! Es sollte nur gesammelt werden, was Sie genau erkennen. Am besten plant man eine Wildkräuter-Tour mit einem erfahrenen Botaniker oder einer Kräuterpädagogin.

Vanilleschote: Für Kuchen oder Gebäck wird häufig nur das Vanillemark verwendet. Doch auch die aufgeschnittene Vanilleschote können Sie nutzen. Einfach die Vanilleschote in ein verschließbares Behältnis mit Zucker legen und voilá – fertig ist der selbstgemachte Vanillezucker.

Wirsingblätter: Ein Wirsing ist oft groß und wird nicht komplett für ein Gericht benötigt. Aus übriggebliebenen Blätter können Sie zum Beispiel Chips herstellen, die sich gut als Snack eignen und nebenbei auch noch gesünder sind, als ihre Verwandten aus Kartoffelscheiben. Oder Sie bereiten eine Gemüsebrühe aus den Resten zu.

X: Wie Sie sehen, gibt es x verschiedene Möglichkeiten zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen und für mehr Lebensmittelwertschätzung.

Yamswurzel: Yams oder auch Yamswurzel ist ein Wurzelgemüse, das aus den Subtropen stammt, aber inzwischen auch in Deutschland angebaut wird. Die Knollen haben einen säuerlichen Geschmack und können sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden – sie müssen nur gewaschen und nicht geschält werden. Die jungen Blätter können einem Salat beigegeben werden. Yams kann komplett verarbeitet werden, ohne dass Reste entstehen.

Zitronenschale: Wer kennt es nicht? Man benötigt den Saft einer Zitrone für die Zubereitung eines Gerichts oder Gebäcks. Übrig bleibt die Schale. In ihr stecken viele Vitamine. Verwendbar ist Zitronenschale beispielsweise kandiert für Süßspeisen, Gebäck und Kuchen, oder zur Aromatisierung von Ölen.

Viele weitere regionale Rezepte und Tipps zur nachhaltigen Ernährung finden Sie auch im Genuss Kochbüchle und in der Schmeck den Süden Rezeptsammlung unter www.schmeck-den-sueden.de

Autorin: Anna Lederer

Quelle: Landeszentrum für Ernährung an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und Ländlichen Raum (LEL) www.landeszentrum-bw.de