Frisch und nachhaltig in die Salatsaison

Endiviensalat
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Wie sollte man Salat lagern, damit er lange frisch bleibt? Und kann man welke Salatblätter wiederbeleben? Zu viel Salat und Gemüse wird in privaten Haushalten weggeworfen. Das muss nicht sein. Zu gut für die Tonne! hat passend zur Salathochsaison eine Sammlung von Tipps zum restefreien Umgang mit dem knackigen Grün zusammengestellt.

Kopfsalat, Spinat, Eisbergsalat, Rucola und Romana – sie alle sind im Mai frisch vom Feld erhältlich und bereichern die Küche im Frühling und Sommer. Höhere Temperaturen und langes Liegen in den Supermarktauslagen sowie die falsche Lagerung zuhause tragen oft dazu bei, dass Salatreste im Müll landen. Zu gut für die Tonne! verrät, was wir dagegen tun können.

Welke Blätter durch Reifegase

Bei der Lagerung von Salaten hängt viel von ihren direkten Nachbarn ab: Liegen sie in der Nähe von Gemüsesorten oder Früchten, die das Reifegas Ethylen ausstoßen, werden die Blätter schneller fleckig und welk. Daher gilt: Salat sollte nicht in der Nähe von beispielsweise Äpfeln, Birnen, Aprikosen, Bananen, Mangos, Avocados oder Tomaten liegen, weil er dort dem Reifegas am stärksten ausgesetzt ist. Weitere Infos zum Nachreifungsvorgang von Früchten gibt es hier.

Die richtige Lagerung: nicht zu trocken und mit Luftzufuhr

Auch wenn dies im Supermarkt nicht immer der Fall ist – zuhause sollte Salat auf jeden Fall in die Kühlung. Im Gemüsefach des Kühlschranks hält er sich am ehesten frisch und entwickelt nicht so schnell braune Stellen.

Frische Salate sollten möglichst schnell verzehrt werden. Deshalb ist es wichtig, nur so viel zu kaufen, wie auch zügig verbraucht werden kann. Gelagert wird Salat am besten in luftdurchlässigen Verpackungen im Kühlschrank mit viel Platz, damit keine Druckstellen durch andere Obst- und Gemüsesorten entstehen. Unverpackte frische Salate halten sich am besten, wenn man sie ungewaschen und mit ausreichend Platz, eingewickelt in ein feuchtes Tuch, im Gemüsefach verstaut.

Besonders anfällig für Keime sind bereits verzehrfertige und vorgeschnittene Salate in Tüten oder verschweißten Verpackungen. Sie sollten möglichst schnell nach dem Einkauf wieder in die Kühlung gegeben und dort bei maximal vier Grad Celsius und nicht über das Verbrauchsdatum hinaus gelagert werden. Vor dem Verzehr sollte man sie besonders gründlich waschen.

Ist der Salat doch mal welk geworden, kann man ihn in vielen Fällen durch ein Wasserbad wiederbeleben. Dazu einfach den Salat in eine mit Wasser gefüllte Schüssel legen und diese für circa eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen.

Verschiedene Sorten, unterschiedliche Haltbarkeiten

Salat ist nicht gleich Salat. Während sich festere Sorten wie Romana oder Radicchio bei richtiger Lagerung bis zu eine Woche lang halten, verzehrt man feinere Blattsalate wie Batavia oder Pflücksalat am besten sofort.

Dressing und Garnitur: einfache Zutaten, große Wirkung

Das richtige Dressing verleiht jedem Salat den kulinarischen Feinschliff. Die Möglichkeiten sind dabei fast unerschöpflich. Den geringsten Aufwand verursachen Dressings auf Basis von Essig und Öl. Beides ist bei richtiger Lagerung lange Zeit haltbar und in den meisten Küchen immer zur Hand. Für eine einfache „Vinaigrette“ mischt man Essig und Öl im Verhältnis eins zu drei. Je nach Geschmack kann das Dressing mit Salz, Pfeffer, Zucker, Honig oder auch Senf abgeschmeckt werden. Senf bietet sich außerdem als Bindemittel zwischen Öl und Essig an. In einem gut verschlossenen Gefäß hält sich ein solches Dressing zwei bis vier Tage.

Salate mit feineren Blättern wie Feldsalat, Lollo Rossa und Kopfsalat sollten erst kurz vor dem Servieren mit Dressing angemacht werden. Robustere Salatsorten wie Eisbergsalat, Endivien und Chicorée können vorab ruhig mit der Salatsoße in kühler Umgebung ziehen. Der Essig im Dressing hat den praktischen Nebeneffekt, dass er der Entstehung von Keimen im Salat entgegenwirkt.

Wer noch Reste von altem Brot im Schrank liegen hat, kann seinen Salat zusätzlich mit selbstgemachten und knusprigen Croutons verfeinern. Dazu einfach das Brot in kleine Würfel schneiden und mit Öl, Salz und gegebenenfalls etwas Knoblauch in der Pfanne goldbraun braten.

Salat: mehr als bloß Beilage

Salat muss nicht bloß Vorspeise, Beilage oder der gesunde Snack für Zwischendurch sein. Viele Sorten finden auch Verwendung in warmen Hauptgerichten. Romana-Salat und Spinat lassen sich kochen, Radicchio kann sogar gefüllt, gegrillt und gebraten werden und Rucola ist längst ein Klassiker auf der Pizza. Wer eine größere Menge dieses intensiv herb schmeckenden Salats übrig hat, kann die Blätter auch zu einem Pesto verarbeiten. Dafür bedarf es nicht mehr als eines Mixers, eines guten Olivenöls, etwas Salz, Knoblauch und gegebenenfalls ein paar Sonnenblumen- oder Pinienkernen oder Pistazien. Ein entsprechendes Rezept ist in der Zu gut für die Tonne! – Rezeptdatenbank abrufbar.

Hintergrund: Zu gut für die Tonne!

Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, sechs Millionen davon allein in Privathaushalten. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher die Lebensmittelverschwendung reduzieren können, zeigt Zu gut für die Tonne! bereits seit 2012. Mit der in 2019 beschlossenen Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft neben den Privathaushalten auch die Sektoren Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus.

Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland auf Handels- und Verbraucherebene zu halbieren und Lebensmittelabfälle entlang der Produktions- und Lieferkette zu verringern. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden Interessierte Fakten zur Lebensmittelverschwendung, Tipps für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln sowie kreative Rezepte für beste Reste.

Quelle: Zu gut für die Tonne!