GNF veröffentlicht zum Weltbienentag Easy Guide zum Insektenschutz in der Lebensmittelbranche

Anlässlich des Weltbienentags präsentiert die Natur- und Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) einen Leitfaden, der Unternehmen der Lebensmittelbranche dabei unterstützt, Insekten- und Biodiversitätsschutz zum Teil ihrer Einkaufsstrategie zu machen.

Rund 80 Prozent aller Pflanzenarten, die unsere Nahrungsgrundlage sichern, sind auf den Besuch von bestäubenden Insekten angewiesen. Der Leitfaden unterstützt Produkt-, Qualitäts- und Einkaufsmanager*innen von Unternehmen der Lebensmittelbranche dabei, Handlungsfelder zu verstehen, die für den Insektenschutz relevant sind und die durch einen Standard oder eigene Beschaffungsrichtlinien abgedeckt werden sollten.

„Das betrifft eine ganze Reihe praktischer Maßnahmen, die oft ohne großen Aufwand umsetzbar sind. So sollte sichergestellt sein, dass ökologische Strukturen wie Blühstreifen, blühende Zwischenfrüchte oder Hecken etabliert sind, die Bienen und anderen Bestäuberinsekten den benötigten Lebensraum in der Agrarlandschaft bieten“, sagt Tobias Ludes, Projektmanager beim GNF.

In Deutschland kommen drei heimische Honigbienenrassen und fast 600 Wildbienenarten vor. Ihre Leistung ist essentiell, damit Wild- und Kulturpflanzen Früchte tragen und Samen ausbilden. Doch viele Umwelteinflüsse machen Bienen und anderen Bestäubern das Leben schwer. Dazu gehören Pflanzenschutzmittel, eingeschleppte Parasiten, fehlender Lebensraum und Luftverschmutzung.

Vor allem der Lebensmittelsektor birgt großes Potential, einen Teil dieser Bedrohungen durch eigene Vorgaben an landwirtschaftliche Erzeuger oder die Nutzung effektiver Lebensmittelstandards entgegenzuwirken. „Für uns ist es deshalb ein zentrales Anliegen, dass der Schutz von Insekten in Richtlinien von Lebensmittelunternehmen und -standards klar formuliert und in der Praxis konsequent umgesetzt wird“, so Tobias Ludes vom GNF.

Der Easy Guide zum Insektenschutz ist der zweite Leitfaden, den der GNF im Rahmen des EU-Projekts LIFE Food & Biodiversity formuliert hat. Der erste erklärt, wie Unternehmen die Wirksamkeit der Biodiversitätskriterien in Standards und Labels des Lebensmittelsektors beurteilen können. Beide Easy Guides sind in mehreren Sprachen verfügbar und können hier heruntergeladen werden:
www.business-biodiversity.eu/de/publikationen

Die Bodensee-Stiftung, der GNF und weitere Partner bemühen sich derzeit außerdem um europäische Fördermittel für das Projekt „Insektenfreundliche Beschaffungsregionen“, das im Herbst 2020 starten soll. Schon heute bietet der GNF auf seiner Website Tipps zum bienen- und insektenfreundlichen Gärtnern an: www.globalnature.org/de/bienenschutz

Über den Global Nature Fund (GNF)

Seit 1998 engagiert sich der Global Nature Fund (GNF) für Natur und Umwelt. Dabei steht die Biodiversität im Fokus vieler seiner Projekte, die er rund um den Globus mit einer Vielzahl von Partnerorganisationen voranbringt. Gemeinsam mit der Bodensee-Stiftung sowie Partnern in Frankreich, Spanien und Portugal realisiert der GNF die Initiative LIFE Food & Biodiversity, um Standards und Beschaffungsvorgaben in der Lebensmittebranche als Instrumente für einen wirkungsvollen Schutz der Biologischen Vielfalt weiterzuentwickeln. Hauptförderer sind das LIFE Programme der Europäischen Union und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.

Kontakt:
Global Nature Fund (GNF)
Tobias Ludes, Projektmanager
Kaiser-Friedrich-Str. 11, 53113 Bonn
+49 228 184 86 94 15
ludes@globalnature.org
www.globalnature.org
www.food-biodiversity.eu

Quelle: GNF