Oetker-Gruppe erreicht 2019 Umsatzwachstum von 3,7 Prozent

Handlungsspielräume dank frühzeitiger strategischer Weichenstellungen.

Die Oetker-Gruppe schloss das Geschäftsjahr 2019 trotz eines herausfordernden Marktumfeldes mit einem positiven Ergebnis ab. Die Geschäftsbereiche Nahrungsmittel, Bier und alkoholfreie Getränke, Sekt, Wein und Spirituosen sowie Weitere Interessen erreichten einen konsolidierten Nettoumsatz von 7.406 Mio. Euro. Damit wuchs die Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent.

„Unser erfreuliches Umsatzwachstum war sowohl von einem deutlich über dem Marktniveau liegenden organischen Wachstum in unseren Kerngeschäften geprägt als auch durch Akquisitionen bedingt“, kommentiert Dr. Albert Christmann, persönlich haftender Gesellschafter der Dr. August Oetker KG. Wachstumstreiber waren insbesondere Akquisitionen bei Dr. Oetker sowie das erste gemeinsame Geschäftsjahr von Henkell und Freixenet, während zugleich die Umsätze von Getränke Essmann, nach dem Joint Venture mit der Deutschen Getränke Logistik (DGL), entkonsolidiert wurden. Zugleich scheinen die Planungen für das aktuell laufende Geschäftsjahr 2020 durch die Corona-Pandemie überholt zu sein.

„Zwar sind auch die Unternehmen der Oetker-Gruppe von den Einschränkungen, teilweise sogar erheblich, betroffen. Erfreulicherweise werden Umsatzeinbußen in einzelnen Sparten durch Zugewinne bei anderen zumindest teilweise wieder ausgeglichen. Wir werden die Krise meistern, sich ergebende unternehmerische Chancen beherzt ergreifen und letztlich gestärkt daraus hervorgehen“, bleibt Christmann für die Zukunft vorsichtig optimistisch. …

Wachstum im Geschäftsbereich Nahrungsmittel

Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel setzt sich aus den Unternehmensgruppen Dr. Oetker inklusive der Conditorei Coppenrath & Wiese sowie Martin Braun zusammen. Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete er insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von 3.862 Mio. Euro und konnte somit im Berichtsjahr um 11,6 Prozent wachsen. Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekte betrug das Umsatzwachstum 3,5 Prozent. Die Investitionen lagen bei 176 Mio. Euro (Vorjahr: 191 Mio. Euro). Bei der Mitarbeiterzahl verzeichnete der Geschäftsbereich einen Anstieg um 7,8 Prozent auf 18.743 Beschäftigte, im Wesentlichen bedingt durch die Akquisitionen bei Dr. Oetker sowie die ganzjährige Berücksichtigung der im Jahr 2018 erworbenen Unternehmen. Ohne Veränderungen im Konsolidierungskreis ergab sich ein Anstieg der Personalzahlen um 1,4 Prozent.

Dr. Oetker einschließlich Coppenrath & Wiese erzielte im Jahr 2019 Umsatzerlöse in Höhe von 3.345 Mio. Euro und konnte somit deutlich um 12,3 Prozent wachsen. Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseffekte betrug das Wachstum 4,5 Prozent. Beide Unternehmen verzeichneten damit im weiterhin herausfordernden Wirtschafts- und Marktumfeld insgesamt eine erfreuliche Entwicklung.

Auch im Jahr 2019 wurde das bereinigte Wachstum durch mehrere Akquisitionen ergänzt. Mit Wirkung zum 1. Januar 2019 hat Dr. Oetker die Übernahmen von Confetti in Finnland und Bagetid in Dänemark vollzogen. Beide Gesellschaften betreiben eine OnlinePlattform für den Vertrieb diverser Back- und Dekorartikel namhafter Hersteller an Endkonsumenten. Darüber hinaus verfügt Confetti über zwei eigene Ladengeschäfte und ist Franchisegeber für fünf weitere Geschäfte. Mit Übernahme des Alsa-Geschäftes in den Ländern Frankreich, Niederlande, Belgien und Portugal zum 1. März 2019 sowie in Marokko zum 1. Oktober 2019 konnte Dr. Oetker im französischen Backartikel- und Dessertmarkt den ersten Platz einnehmen. Im Juli 2019 wurde der Hersteller Mavalério akquiriert, der Torten- und Dessertdekore für den brasilianischen Markt sowie den panamerikanischen Exportmarkt anbietet.

Ein wesentlicher Grund für die erfreuliche Entwicklung des Bereiches im abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Vielzahl relevanter Innovationen in allen Sortimentsbereichen und in vielen Ländern. So hat Dr. Oetker in der Kategorie Kuchen und Dessert mit dem „Seelenwärmer“ einen cremigen Tassenpudding auf den deutschen Markt gebracht, der sowohl das Konsumentenbedürfnis nach Convenience bedient als auch die Nachfrage nach Ein-Personen-Zubereitungen deckt. Auch das „My Sweet Table“-Kuchenkonfekt konnte sich erfolgreich am Markt etablieren. In der Kategorie Pizza war „La Mia Grande“ 2019 die Top-Innovation von Dr. Oetker in Deutschland. Ebenso entwickelte sich das Rohteigpizzakonzept „Die Ofenfrische“/ „Casa di Mama“ in vielen Ländern äußerst erfreulich.

Bei der regionalen Betrachtung zeigte sich über alle Regionen eine Umsatzsteigerung, die jedoch unterschiedlich stark ausgeprägt war. Erfreulich ist, dass Dr. Oetker bereinigt vor allem in Deutschland und Osteuropa sowie bereinigt und akquisitionsgetrieben in Amerika, Asien, Afrika und Australien ein deutliches Wachstum verzeichnen konnte.

In Deutschland basierte das Umsatzwachstum insbesondere auf der guten Entwicklung von Backartikeln, Frische- und Pulverdesserts sowie Pizza. Im Gegensatz dazu blieb das Geschäft bei Müsli, im Bereich Professional und wetterbedingt bei den Einmachprodukten etwas hinter den Erwartungen zurück.

Durch die Akquisition von Alsa verzeichnete die Region Westeuropa vor allem in Frankreich, aber auch in Belgien, den Niederlanden und Portugal ein Wachstum. Darüber hinaus sorgten kleinere Akquisitionen in neue Geschäftsmodelle für zusätzliche Umsatzbeiträge in Westeuropa. Trotz widriger Rahmenbedingungen in Großbritannien durch den mehrfach verschobenen Brexit trug Dr. Oetker UK erfreulich zum Umsatzwachstum bei. Dagegen mussten in Dänemark handelskonfliktbedingt rückläufige Umsätze in Kauf genommen werden.

Das Umsatzwachstum in der Region Osteuropa wurde unter anderem von der Entwicklung in Polen getragen, sowohl in Bezug auf die Kategorie Kuchen und Dessert als auch in der Kategorie Pizza. Daneben konnten Rumänien, Tschechien und Ungarn ebenfalls organisch wachsen.

Auch die Landesgesellschaften in Mexiko und Brasilien zeigten ein erfreuliches organisches Wachstum. Zudem profitierte Brasilien von der Akquisition des Backdekor-Herstellers Mavalério. In der Summe verzeichnete die Region Amerika einen kräftigen Umsatzsprung gegenüber dem Vorjahr, auch durch die ganzjährige Berücksichtigung der Umsätze des im Oktober 2018 in den USA übernommenen Geschäftes von Wilton.

Die Region Asien, Afrika und Australien profitierte insbesondere von dem organischen Wachstum in Indien, Südafrika und Korea. Hinzu kommen die Wachstumseffekte aus der im Vorjahr vollzogenen Akquisition von Tag El Melouk in Ägypten. Dagegen konnte die Distribution neuer Pizzaprodukte in Australien noch nicht wie geplant aufgebaut werden. So hat Dr. Oetker in Australien die Umsätze auf dem Niveau des Vorjahres gehalten.

Die Investitionen lagen im Jahr 2019 mit 109 Mio. Euro (96 Mio. Euro im Vorjahr) auf einem weiterhin hohen Niveau. Damit schafft das Unternehmen die Grundlagen für zusätzliches Wachstum in den kommenden Jahren und gewährleistet den aktuellen Stand der Technik sowie hochqualitative Prozesse innerhalb der gesamten Supply Chain. In diesem Kontext erfolgten beispielsweise an den Produktionsstandorten in Deutschland, Südafrika und Kanada Großinvestitionen in neue Produktionslinien oder Lagererweiterungen.

Die Conditorei Coppenrath & Wiese hat im Geschäftsjahr 2019 einen Schwerpunkt auf die weitere Verbesserung der Produktionsabläufe gelegt. Dies umfasste die Fortsetzung derjenigen Projekte, die auf schnelleres Rüsten bei Produktionswechseln, Dosierungsoptimierungen und sogenannte Low-Cost-Automation abzielen. Am Standort Mettingen wurde im August 2019 die neue Körnerbrötchen-Linie für Weltmeister- und Dinkelbrötchen in Betrieb genommen, um die steigende Nachfrage im wachsenden Brötchengeschäft bedienen zu können. Daneben hat die Conditorei Coppenrath & Wiese mit dem Aufbau weiterer Produktionslinien für Fertigkuchen begonnen.

Mit Blick auf den Vertrieb spielen die Kundenbeziehungen aus dem E-Commerce-Bereich zunehmend eine Rolle für das Unternehmen. Bereits im Vorjahr hatte die Conditorei Coppenrath & Wiese gemeinsam mit Oetker Digital ein Strategieprojekt zum Thema Digitalisierung angestoßen. Die Ausarbeitung dieser Strategie wurde im Jahr 2019 abgeschlossen, daraus resultierende Maßnahmen werden in 2020 umgesetzt. Neben dem Ausbau der Geschäftsbeziehungen im E-Commerce konnte das Unternehmen auch im klassischen Vertrieb seine Kundenbeziehungen ausweiten und stärken.

Die Martin Braun-Gruppe erreichte im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 517 Mio. Euro und damit eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Prozent. Wie geplant konnten alle Regionen der Gruppe zu dem erfreulichen Wachstum beitragen. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseinflüsse verblieb immer noch eine positive organische Umsatzsteigerung. Besonders positiv hervorzuheben sind die Entwicklungen in den Landesregionen Deutschland sowie West- / Nordeuropa.

Trotz der zunehmend schwierigen Marktbedingungen setzt die Martin Braun-Gruppe ihren nun über viele Jahre hinweg stattfindenden Wachstumsprozess konsequent fort. Die Wechselkursentwicklungen, insbesondere in der Türkei, reduzierten zum Teil den Umsatz der lokal sehr erfolgreichen Geschäftsbereiche. Die Preissituation beim Rohstoff Butter hat sich gegenüber dem Vorjahr wieder entspannt. Wie bereits in der Vergangenheit konnte der Sortimentsbereich mit Tiefkühlbackwaren seinen Erfolg europaweit ausbauen. Weitere Treiber waren Spezialbrotmischungen, der Bereich der Biohefe und verschiedene süße Produktinnovationen für kleine sowie große Bäckereien.

Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke behauptet sich in angespanntem Marktumfeld

Nach dem Rekordjahr 2018 konnte sich die Radeberger Gruppe im Jahr 2019 in dem branchenweit angespannten Marktumfeld vergleichsweise gut behaupten. Bei der Geschäftsentwicklung ist zu beachten, dass die bis zum 1. März 2019 vollkonsolidierten Gesellschaften von Getränke Essmann zu diesem Zeitpunkt in das mit der Brauerei C. & A. Veltins geschlossene Joint Venture eingebracht wurden. Das neu gegründete Joint Venture unter dem Namen Deutsche Getränke Logistik (DGL) bündelt die Kompetenzen der Getränke- und Logistikspezialisten der beiden Brauereigruppen. Im Fokus steht dabei das kundenorientierte Angebot ganzheitlicher Lösungen in der Voll- und Leergutlogistik.

Mit Wirkung zum 1. März 2019 wird die Beteiligung nach der At-Equity-Methode bilanziert, so dass die Umsatzerlöse der Radeberger Gruppe unbereinigt um 20,2 Prozent auf 1.741 Mio. Euro zurückgegangen sind. Nach der Eliminierung von Währungs- und Konsolidierungskreiseffekten weist die Gruppe einen geringen Umsatzrückgang auf. Die Zahl der Beschäftigten reduzierte sich insbesondere aufgrund des konzerninternen Abgangs von Durstexpress und der Entkonsolidierung von Getränke Essmann von 7.989 auf 7.094 Mitarbeiter. Bereinigt um Zu- und Abgänge im Konsolidierungskreis ergab sich ein leichter Anstieg bei den Mitarbeiterzahlen um 2,0 Prozent im Jahr 2019.

Die Entwicklung innerhalb der einzelnen Segmente und Marken war im Berichtsjahr heterogen. Die nationalen Marken im Portfolio der Radeberger Gruppe, also Radeberger Pilsner, Jever und Schöfferhofer, verzeichneten insgesamt einen leichten Absatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Der Absatz der Hauptmarke Radeberger Pilsner konnte sich nach dem Rückgang im Vorjahr in 2019 wieder stabilisieren und lag in etwa auf Vorjahresniveau. Der Absatz von Jever stieg dank Jever Fun sowie Jever Fun Zitrone um 1,2 Prozent, während bei Schöfferhofer Weizen die Entwicklung insbesondere durch die Mixgetränke beeinträchtigt war. Dies resultierte sowohl aus dem im Vergleich zum Vorjahr weniger warmen Frühjahr als auch aus der zunehmenden Konkurrenz durch Naturradler. Bei den nationalen Spezialitäten konnten die drei Volumenmarken Clausthaler, Guinness und Altenmünster zum Teil zulegen. Bei Clausthaler und Altenmünster zeigten sich hier die positiven Effekte aus den umgesetzten Maßnahmen zur Modernisierung der Marken.

Die regionalen Premiummarken blieben der Wachstumsmotor im Markenportfolio. Insbesondere die Marken Ur-Krostitzer und Freiberger sowie die Berliner Marken konnten mit Wachstumsraten zwischen 2,9 Prozent und 10,1 Prozent die erfreuliche Absatzentwicklung der letzten Jahre in einem schwierigen Marktumfeld weiter fortsetzen. Aber auch das Allgäuer Büble Bier ist im Jahr 2019 mit 11,0 Prozent zum wiederholten Male zweistellig gewachsen. Bei den regionalen Traditionsmarken stellte sich erwartungsgemäß ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ein.

Im Exportgeschäft konnte eine rückläufige Mengenentwicklung in den USA, Italien und China nicht vollständig durch das Wachstum in Kanada, Australien und Namibia kompensiert werden. Insbesondere in Italien blieben die Absätze aufgrund des schlechten Wetters sowie des zunehmenden Preiskampfes im LEH merklich hinter den Erwartungen zurück.

Die alkoholfreien Getränke haben die erfolgreiche Entwicklung der letzten Jahre selbst ohne eine Wiederholung des 2018er Jahrhundertsommers auch in 2019 fortgesetzt. Dabei profitierte Selters unter anderem von der Umstellung auf das neue Glas-Mehrweg-GdB-Gebinde.

Die Distributions- und Handelsaktivitäten der Radeberger Gruppe gewinnen zunehmend an Bedeutung, was sich nicht zuletzt im steigenden Ergebnisbeitrag wie auch in den Investitionen in neue Partnerschaften und Unternehmen der entsprechenden Geschäftsfelder bemerkbar machte.

Im Jahr 2019 lagen die Investitionen der Radeberger Gruppe mit 93 Mio. Euro über dem Vorjahreswert, unter anderem bedingt durch Investitionen in Leergut, Lieferrechte, Software sowie diverse technische Anlagen und Maschinen.

Geschäftsbereich Sekt, Wein und Spirituosen: Erfreuliches erstes gesamtes Geschäftsjahr von Henkell Freixenet

Henkell Freixenet konnte im erstmals vollständig gemeinsamen Gesamtjahr 2019 die Umsatzerlöse von 816 Mio. Euro auf 1.044 Mio. Euro erhöhen, dies entspricht einer Steigerung um 27,9 Prozent. Die Umsatzentwicklung wurde annähernd von allen Regionen sowie dem Bereich Rest of World (RoW)/Global gestützt, der die Exportumsätze in 150 Ländern zusammenfasst. Bereinigt um Konsolidierungskreis- und Wechselkurseinflüsse ergab sich, bedingt durch die erheblichen Integrationsarbeiten, ein leichter Umsatzrückgang. Die Investitionen von Henkell Freixenet beliefen sich im Jahr 2019 auf 36 Mio. Euro gegenüber 33 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Schwerpunkt lag hierbei auf der Standortentwicklung von Mionetto in Italien.

Die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten hat sich infolge der ganzjährigen Berücksichtigung von Freixenet deutlich von 2.701 Mitarbeitern auf 3.556 in 2019 erhöht, während bei einem konstanten Konsolidierungskreis die Mitarbeiterzahlen um 1,1 Prozent gestiegen sind.

Mit einem Umsatz von 297 Mio. Euro erzielte die Region DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) ein Wachstum von 29,4 Prozent. Viel Freude bereitete die Entwicklung von Deutschlands führender Premiumsektmarke Fürst von Metternich und von Wodka Gorbatschow. In Österreich legten Henkell Trocken, Kupferberg, Mionetto und Freixenet gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Schloss Johannisberg konnte die Fokussierung auf Schlossweine sehr erfolgreich vorantreiben, Henkell Freixenet Schweiz lag auf dem guten Niveau des Vorjahres.

Der Umsatz in der Region Westeuropa wuchs von 275 Mio. Euro auf 356 Mio. Euro im Jahr 2019 (+ 29,7 Prozent). Wichtigste Marken dieser Region waren Freixenet, Mionetto sowie i heart WINES. In Großbritannien konnte die Marktposition mit Freixenet und i heart WINES deutlich ausgebaut werden. Die Umsatzsteigerung der Region ist vor dem Hintergrund der Konsumzurückhaltung aufgrund der Verunsicherung der Verbraucher sowohl in Spanien (Katalonienkonflikt) als auch in Großbritannien (Brexit) umso erfreulicher.

Die Region Osteuropa ist geprägt von den starken Landesgesellschaften Bohemia in Tschechien, Törley in Ungarn und Hubert in der Slowakei, die jeweils über mehr als 60 Prozent Marktanteil auf dem nationalen Sektmarkt verfügen. Der Umsatz der Region konnte zusammen mit den Gruppenunternehmen in Polen und der Ukraine fast gehalten werden (173 Mio. Euro versus 174 Mio. Euro im Vorjahr). Ursächlich für die Stagnation waren hohe Lagerbestände der Handelspartner aus der Vorjahressaison sowie die Schließung der Produktion in der Ukraine.

Eine zunehmend wichtige Wachstumsregion ist der amerikanische Kontinent. Mit den USA als wichtigstem Markt, aber auch einem starken Geschäft in Kanada gewann die Gruppe durch Freixenet eine starke Marktpräsenz in Süd- und Mittelamerika. Der Umsatz in der Region Amerika wuchs im Jahr 2019 von 110 Mio. Euro auf 166 Mio. Euro (+ 50,4 Prozent). Rückgrat der positiven Wachstumsentwicklung war Mionetto Prosecco.

In der Region RoW / Global vereint die Gruppe das Geschäft mit Importeuren und Distributoren in Ländern ohne eigene Vertriebsgesellschaft. Auch das Duty-free-Geschäft zählt zur Region Global. Die weltweit starke Marke Freixenet hat hier besonderes Gewicht, so dass der Umsatz im Jahr 2019 auf 51 Mio. Euro sehr erfreulich gesteigert werden konnte (Vorjahr: 38 Mio. Euro).

Die internationalen Kernmarken entwickelten sich überwiegend positiv. Die gute Entwicklung von Freixenet auf den internationalen Märkten basierte vor allem auf Cordon Negro Brut, während in Deutschland die Marke von dem besonders erfolgreichen Carta Nevada Semi Seco geprägt war, der im Jahr 2019 einen wertigkeitssteigernden Relaunch erfuhr. Ausgesprochen erfolgreich waren zudem der neue Freixenet Prosecco und Italian Rosé. Insgesamt konnte die Marke im Vorjahresvergleich leicht zulegen.

Mionetto Prosecco zeigte mit seinen Schwerpunktmärkten Italien, USA, Deutschland, UK, Frankreich, Kanada und Osteuropa einen deutlich positiven Trend. Insbesondere in den USA und Osteuropa konnte die Marke hohe zweistellige Wachstumsraten aufweisen und damit schneller wachsen als der Prosecco-Markt.

Henkell lag in der Summe knapp über dem Vorjahr und konnte sich vor allem in Österreich, Kanada und Australien erfolgreich entwickeln. Zweistellig zulegen konnte das Geschäft mit Henkell Piccolo.

i heart WINES wuchs erneut zweistellig. Eine kontinuierliche Portfolioerweiterung mit den i heart Regionals (zum Beispiel i heart Rioja) oder neuen Produkten, wie zum Beispiel i heart Gin, ermöglichte eine bessere Marktabdeckung und unterstützte das Wachstum. Nach erfolgreichen Markteinführungen außerhalb Großbritanniens hat die Gruppe die internationale Präsenz weiter ausgebaut. Zu den jüngsten Markteintritten gehören Polen und die Schweiz.

Mangaroca Batida de Côco konnte die mit dem Relaunch 2017 aufgenommene Wachstumsdynamik fortsetzen. Das Original Mangaroca Batida de Côco wurde mit einer klaren Variante Mangaroca Batida com Rum und Mangaroca Batida Passion in der Ready-to-Drink-Dose ergänzt. Die Marke entwickelte sich durchweg positiv und konnte bereits das dritte Mal in Folge zweistellig wachsen.

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Quelle: Oetker