Pfalzmarkt eG: Erste Bilanz der Spargelernte im „Gemüsegarten Deutschlands“

Mutterstadt, 24. Juni 2020 – Passend zum heutigen Johannistag, der traditionell das Ende der Spargelsaison markiert, legt Pfalzmarkt eG eine erste Erntebilanz vor. Der zwischenzeitliche Einreisestopp für Saisonarbeitskräfte aus der EU und die umfassenden Sicherheitsmaßnahmen zur Corona-Prävention haben bei den Spargel-Erzeugern in der Pfalz deutliche Spuren hinterlassen: Die 180 aktiven Pfalzmarkt-Erzeuger müssen gemeinsam mit den 150 Mitarbeitern der Handelsplattform eine Anbausaison mit extremen Herausforderungen bestehen.

Pfalzmarkt-Vorstand Reinhard Oerther sagt: „Obwohl nach wie vor Saisonarbeitskräfte fehlen und die Kosten für Anbau und Ernte immens gestiegen sind, hat das Team bei Pfalzmarkt mit viel Einsatz sichergestellt, dass der LEH und die bundesweiten Verbraucher gewohnt verlässlich und sicher mit erntefrischem Spargel aus der Pfalz beliefert werden konnten!“

Bildunterschriften: Die 180 aktiven Pfalzmarkt-Erzeuger leisten in dieser Saison – im Team mit den rund 150 Mitarbeitern der Handelsplattformen in Mutterstadt, Hatzenbühl und Maxdorf – alles Menschenmögliche, damit „Erntefrisch aus der Pfalz“ verlässlich und auf kürzestem Weg im Handel und bei den Verbrauchern ankommt. Dass Pfalzmarkt eG – neben 18 Sorten vom klassischen weißen Spargel – auch vier grüne Spargelsorten in exzellenter Qualität anbietet, verdeutlicht die Angebotsvielfalt exemplarisch! Bilder: Pfalzmarkt eG

Absatz bei „Pfälzer Frühlingsspargel“ rund 460.000 Kilogramm geringer als 2019

Im Vergleich zu der letztjährigen Absatzmenge von 1,15 Mio. Kilogramm kamen 2020 bei Deutschlands Marktführer für selbst erzeugtes Obst und Frischgemüse rund 460.000 Kilogramm weniger Spargel in den Verkauf. Der Absatzrückgang beim „Pfälzer Frühlingsspargel“ beträgt damit rund 40 Prozent.

Pfalzmarkt-Vorstand Hans-Jörg Friedrich erklärt: „Unseren Erzeugern standen kurz vor dem Saisonstart nur etwa 30 Prozent der benötigten Arbeitskräfte zur Verfügung. Dies hat die Spargelerzeuger besonders hart getroffen, weil sie auf erfahrene Spargelstecher zwingend angewiesen sind!“ Je nach Betriebsschwerpunkt und Spargelanteil am Portfolio konnten einige Erzeuger den Fokus auf andere Gemüsekulturen legen. Eine Erntepause bei mehrjährigen Spargelkulturen führt in der Regel zu einer Qualitätsverbesserung sowie zu Mehrertrag im folgenden Erntejahr!

Kurze Lieferwege und eine neue Lust am Kochen bewegen die Verbraucher

Die Gastronomie fiel in dieser Saison als Abnehmer des edlen Stangengemüses nahezu komplett aus. Abgesehen von kleineren, wetterbedingten Angebotseinschränkungen, die auch in normalen Spargeljahren vorkommen, kam es zu keiner Verknappung für die Verbraucher. In Zeiten von Corona rücken verstärkt Themen wie Versorgungssicherheit, kurze Lieferwege und eine verlässliche Frischelogistik in den Interessenfokus. Viele Verbraucher legen deswegen verstärkten Wert auf nachhaltig erzeugtes Obst und Gemüse aus deutschem Anbau.

Ein weiteres Indiz ist die neue Lust am Kochen: So verzeichnete Pfalzmarkt eG beispielsweise eine höhere Nachfrage nach 500 Gramm-Einheiten, die in Schale oder mit Gummiband und Banderole angeboten werden.

Qualitäten und Umsatzvolumen bewegen sich auf dem Vorjahresniveau

In der abgeschlossenen Spargelsaison hatte Pfalzmarkt eG 18 Größensortierungen und Handelsklassen weißer Spargel und vier entsprechende Kategorien bei grünem Spargel im Angebot. Die jeweiligen Qualitäten waren gut bis sehr gut. Die Anzahl der Genossenschaftsmitglieder, die Pfalzmarkt eG mit „Pfälzer Frühlingsspargel“ beliefert hat, sank um etwa ein Drittel auf 30 Spargel-Erzeuger.

Der Umsatz mit Spargel dürfte sich bei Pfalzmarkt eG auf dem Vorjahresniveau (2019: 4 Mio. Euro) bewegen. Zur Risikominimierung konnten Pfalzmarkt-Erzeuger mit eigenem Hofladen den Direktvertrieb beim Spargel ausbauen. Ersten Auswertungen zufolge lagen die Erzeugerpreise deutlich über dem Vorjahr. Ob und inwieweit die einzelnen Erzeuger – wegen der überproportional gestiegenen Kosten – unter dem Strich davon profitieren konnten, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt des Saisonverlaufs noch nicht einschätzen.

Vermarktung mit der Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG trägt Früchte

Ein weiterer wichtiger Erfolgsbaustein für eine passgenaue Vermarktung war die Zusammenarbeit mit der Obst- und Gemüsezentrale Rhein-Main eG (OGZ) in Griesheim. Reinhard Oerther sagt: „Bei Bedarf haben wir Erntemengen bei frischem Freilandspargel tagesaktuell gebündelt. Gemeinsam mit der OGZ konnten wir während der gesamten Spargelzeit auch große Auftragsvolumina im LEH verlässlich bedienen!“

Weitere Informationen über Pfalzmarkt eG

Vor mehr als 30 Jahren begann eine besondere Erfolgsgeschichte: Mehr als 4.200 Genossenschaftsmitglieder schlossen sich zur „Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG“ zusammen. Im April 1988 wurde in Mutterstadt die aktuell größte Handelsplattform für selbst erzeugtes Obst und Gemüse offiziell eröffnet. Heute hat die „Pfalzmarkt eG“ 1.400 Mitglieder und konzentriert – als Vertriebs-, Vermarktungs-, und Qualitätsgemeinschaft – die Kräfte seiner derzeit 180 aktiven Erzeuger.

Den Pfalzmarkt in Mutterstadt verlassen täglich bis zu 250 LKW mit insgesamt 8.000 Paletten Obst und Gemüse. Geliefert wird in alle Regionen Deutschlands und Europas. Ein wichtiger Erfolgsbaustein ist die intelligente Arbeitsteilung. Die Pfalzmarkt-Erzeuger können sich vollständig auf die Obst- und Gemüseproduktion konzentrieren. „Ihre“ Pfalzmarkt eG kümmert sich um die Qualitätssicherung, die komplette Frischelogistik und Lagerung, sowie den Verkauf und Vertrieb der erntefrischen Waren. Dies reduziert den organisatorischen, zeitlichen und finanziellen Aufwand und ermöglicht eine hohe Umschlagsgeschwindigkeit bei den Frischerzeugnissen.

Aufgrund der intelligenten Arbeitsteilung in der Gemeinschaft ist es möglich, dass die Ware bereits wenige Stunden nach der Ernte vom „Pfälzer Acker“ bundesweit auf dem Weg in den Handel zu finden ist. Das gilt für aktuell 140 verschiedene Artikel im Saisonkalender. Die zertifizierten und anerkannten Qualitätsmanagementsysteme (QS, GlobalGAP und IFS) garantieren die gleichbleibend hohe Qualität und Rückverfolgbarkeit der Produkte.

Alle Produzenten der Genossenschaft produzieren im sogenannten „Kontrolliert Integrierten Anbau“ und sind mit dem „Qualitätszeichen Rheinland-Pfalz“ ausgezeichnet. Klimatisch profitiert die Pfalz, als das größte Gemüseanbaugebiet Deutschlands, von wichtigen Standortvorteilen: Im Vergleich zu anderen Regionen beginnt die Ernte der Frischgemüse und Salate rund vier Wochen früher. Eine geschickte Bewässerung durch Regenanlagen sorgt selbst in Trockenzeiten für die ständige Verfügbarkeit der Ware und verlängert zudem die Saison im Herbst um etwa weitere drei Wochen.

Seit der Gründung von Pfalzmarkt eG ist die Anbaufläche für Gemüse in Rheinland-Pfalz von knapp 7.000 Hektar auf aktuell rund 15.000 Hektar angewachsen. Die Gesamtanbaufläche für frisches Obst und Gemüse liegt in der Pfalz in der Saison 2020 mit rund 15.000 Hektar weitgehend auf dem Niveau des Vorjahres. Neben den guten Böden und dem milden Klima, als natürliche Standortvorteile der Pfalz, bieten das Beregnungskonzept und die Bündelung der Vermarktungskapazitäten durch „Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG“ beste Voraussetzungen für die weitere positive Entwicklung in Deutschlands Gemüsegarten Nummer 1, der Pfalz.

Pressekontakt:
Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG
Neustadter Straße 100, 67112 Mutterstadt
Björn Wojtaszewski
Telefon 06321 491298
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Quelle: Pfalzmarkt