Wie gefährlich sind Überschüsse von Vitaminen und Spurenelementen?

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Der Körper braucht Vitamine und Spurenelemente. Muskeln, Knochen, das Immunsystem und andere Aspekte des Körpers sind darauf angewiesen. Viele dieser überlebenswichtigen Wirkstoffe kann der eigene Körper selbst herstellen. In anderen Fällen ist die Ernährung oder ausreichend Sonne entscheidend. Hier steckt die Gefahr einer Überdosierung. Doch ist das wirklich unproblematisch? Sind zu viel gesunde Nährstoffe nicht besser als zu wenig?

Überdosis – was bedeutet das?

Benötigte Vitamine und Spurenelemente sind jeweils in einem Tagesbedarf erforderlich. Üblicherweise handelt es sich dabei um Referenzwerte, die in Milli- oder Mikrogramm angegeben werden. Männer haben dabei bis auf wenige Ausnahmen einen höheren Bedarf als Frauen. Werden diese Wert bei Vitaminen regelmäßig überschritten, spricht man von einer Hypervitaminose.

Ähnlich verhält es sich mit Spurenelementen. Grundsätzlich sollte von möglichen Schäden nur ausgegangen werden, wenn eine regelmäßige Überdosierung stattfindet. Diesbezüglich ist auch keine verallgemeinernde Aussage möglich. Die Art des Nährstoffes und persönliche Vorbelastungen spielen in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle.

Zu viele Vitamine schaden doch nicht?

In Kombination mit Vitaminen ist eine solche Problematik tendenziell nur über Umwege möglich. Werden Obst, Gemüse und andere vitaminreiche Lebensmittel überschwänglich konsumiert, resultiert dies selten in gefährlichen Nebenfolgen. Muss hingegen ein Mangel ausgeglichen werden, sind verschriebene oder selbst gekaufte Ergänzungsmittel ein möglicher Gefahrenherd.

Schädliche Nebenwirkungen durch eine Vitamin-Überdosierung sind jedoch tendenziell eher als weniger gravierend einzustufen. Während bei Vitamin E oder den Vitaminen B1 und B12 gar keine Auswirkungen bekannt sind, führt zu viel Vitamin D in etwa zu Kopfschmerzen oder häufigem Erbrechen. Ähnliche Symptome gehören bei zu viel Vitamin A zu den Begleiterscheinungen. In diesem Zusammenhang ist jedoch eine mehrwöchige Aufnahme des mindestens sechsfachen Werts notwendig. Schwangere müssen jedoch besonders vorsichtig sein. Ein zu hoher Wert kann mögliche Fehlbildungen des Ungeborenen begünstigen.

In einzelnen Fällen führen Vitaminüberschüsse jedoch auch zu gröberen Folgewirkungen. Das für körperliche Vitalität sorgende Vitamin C sollte täglich nicht in einer höheren Menge als 4 Gramm aufgenommen werden. Die dadurch resultierende, urinale Ausscheidung von Oxalsäure fördert die Bildung von Nierensteinen. Vitamin A kann möglicherweise krebserregend sein – eine zusätzliche Aufnahme von Beta-Karotin und regelmäßiger Nikotinkonsum sind allerdings ebenfalls notwendig.

Darf es etwas mehr Zink sein?

Etwas anders sieht die Situation mit Spurenelementen aus. Chrom und Zink gehören hier zu den harmlosen Nährstoffen, da ein Überschuss durch die Ernährung kaum möglich ist. In letzterem Fall können jedoch Beschwerden in der Magen-Darm-Gegend auftreten. Sowohl hier als auch bei anderen Spurenelementen liegt die Ursache eher in zugeführten Ergänzungsmitteln.

Andere Nährstoffe sind deutlich gefährlicher. Eine zu hohe Menge Küpfer führt zur Gelbsucht und kann eine langfristige Durchfallerkrankung bewirken. Letzteres gehört beispielsweise auch zu den Nebenwirkungen von zu viel Eisen, allerdings werden so auch innere Organe wie die Leber beschädigt. Eine erhöhte Chance auf Diabetes und Probleme mit dem Zahnfleisch sollten mit der richtigen Tagesdosis von Selen und Fluor vermieden werden.

Wie Überdosen vermeiden?

Damit diese Risiken nicht auftreten, muss unbedingt auf eine möglichst ausgewogene Ernährung geachtet werden. Eine zu einseitiger Speiseplan führt eher dazu, dass sich sonst wichtige Nährstoffe in zu großer Menge im Körper befinden. Vor dem Verzehr von Lebensmitteln lohnt es sich, im Zweifelsfall über den notwendigen Tagesbedarf und die erforderliche Menge zu informieren. Bevor bei Mangelerscheinungen zu Supplements gegriffen wird, ist möglicher ein vorzeitiger Arztbesuch sinnvoll.