Studie mit eingeschränkter Praxistauglichkeit: Lebensmittel ewig haltbar?

Mindesthaltbarkeitsdatum
Fotolia #40447249 © shootingankauf – Lizenznehmer: food-monitor

Es ging durch viele Medien: Milch, die siebzig Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar war, originalverpackte Salami wurde sogar nach 85 Tagen „drüber“ noch Verzehrstauglichkeit attestiert. Dazu hatte Greenpeace in Zusammenarbeit mit dem KIN Lebensmittelinstitut in Neumünster verschiedene Lebensmittel zum Teil wochenlang über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) hinaus gelagert und dann auf Bakterien, Schimmelpilze sowie Abweichungen in Optik und Geschmack hin untersucht. Es wurde festgestellt, dass viele Lebensmittel noch sehr lange nach Ablauf des MHD hätten verzehrt werden können.

Soweit so gut, denn die Idee, mit der Greenpeace an die Öffentlichkeit geht, ist ja nicht neu: Das Mindesthaltbarkeitsdatum entspricht nicht einem „Verfallsdatum“, nach dessen Ablauf zwingend jedes Lebensmittel entsorgt werden muss, so die Botschaft der Umweltorganisation. Auch das Bundesernährungsministerium weist regelmäßig auf diesen Umstand hin und die entsprechenden Handlungsempfehlungen legen nahe, Lebensmittel, die erst seit kurzem abgelaufen sind, zunächst sensorisch zu prüfen, bevor sie entweder auf dem Teller oder in der Tonne landen. Verschwendung von Nahrungsmitteln ließe sich so vermeiden.

Ob es allerdings zielführend ist, mit möglichst langen Überschreitungszeiten zu argumentieren, ist fraglich. Denn ein Restrisiko bleibt, und es gibt sicherlich Verbraucher, die z.B. aufgrund des allgemeinen Gesundheitszustandes auf der sicheren Seite bleiben wollen. Mit einer verbesserten Planung beim Einkauf und durch eine überlegte Bevorratung lassen sich eine Menge Wegwerfverluste vermeiden. Alltagstaugliche Tipps gibt es unter http://www.zugutfuerdietonne.de .

Weitere Informationen

Quelle: Friederike Heidenhof, BZfE