Veganes Omega-3 aus Algenöl

Omega-3-Fettsäuren sind essenzielle Stoffe in der menschlichen Ernährung. Sie sind zum einen lebensnotwendig und können zum anderen nicht vom Körper selbst erzeugt werden. Sie müssen also von außen, über die Ernährung dem Körper zugeführt werden.

Dass Omega-3-Fettsäuren unverzichtbar für die menschliche Gesundheit sind, ist wissenschaftlich hinlänglich bewiesen. Von besonderer Bedeutung sind die zu den Omega-3-Fettsäuren zählenden ungesättigten Eicosapentaensäure (EPA) sowie die Docosahexaensäure (DHA). Ihnen wird in der Medizin ein hoher Stellenwert für die Prävention und Therapie zahlreicher chronisch-degenerativer und entzündlicher Erkrankungen zuerkannt.

EPA und DHA sind insgesamt an folgenden Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt:

  • Gehirnfunktion
  • Sehkraft
  • Herzfunktion
  • Blutdruck
  • Fette im Blut

Welche gesundheitsbezogene Aussagen dürfen zu Omega-3-Fettsäuren gemacht werden?

Nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben zu Lebensmitteln, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, sind in der Health-Claims-Verordnung des Europäischen Parlaments geregelt. Diese basieren auf Gutachten der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die die wissenschaftliche Datenlage prüft und jeweils aktuell auswertet.

Nach Informationen des Lebensmittelverbandes Deuschland sind folgende gesundheitsbezogene Aussagen zu Omega-3-Fettsäuren zugelassen:

EPA und DHA tragen bei:

  • zu einer normalen Herzfunktion,

DHA trägt bei zur Erhaltung:

  • einer normalen Gehirnfunktion
  • normaler Sehkraft

Die Aufnahme von DHA trägt bei:

  • zur normalen Entwicklung der Sehkraft bei Säuglingen bis zum Alter von 12 Monaten bei
  • zur normalen Entwicklung der Augen und des Gehirns beim Fötus und beim gestillten Säugling über die Mutter

Die genannten positiven Wirkungen der Docosahexaensäure (DHA) stellen sich ein, wenn zusätzlich zu der für Erwachsene empfohlenen Tagesdosis an Omega-3-Fettsäuren (250 mg DHA und EPA) täglich 200 mg DHA eingenommen werden.

Omega-3-haltige Lebensmittel

Besonders reich an Omega-3-Fettsäuren ist fettreicher Fisch aus vor allem kalten Gewässern wie z. B. Lachs, Makrele oder Hering. Fachgesellschaften in Deutschland, England und den USA empfehlen übereinstimmend zwei Fischmahlzeiten zu insgesamt ca. 200 g Fisch pro Woche = durchschnittlich ca. 30 g Fisch pro Tag.

Mindestens eine der Mahlzeiten sollte aus Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch oder Sardine bestehen. Sie kann aus frischem oder tiefgekühltem Fisch zubereitet werden oder aus der Konserve kommen. Darüber hinaus sollten in der Zubereitung alpha-Linolensäure-reiche Pflanzenöle wie z. B. Lein-, Raps- und Walnussöl bevorzugt werden.

Diese Lebensmittel enthalten Omega-3-Säuren:

  • Fisch: Schellfisch, Thunfisch, Makrele, Lachs, Forelle, Sardine
  • Speiseöle: Rapsöl, Hanföl, Leinöl, Walnussöl, Perillaöl, Chiaöl
  • Gemüse: Rosenkohl, Spinat, Bohnen, Avocado
  • Nüsse und Samen: Chia-Samen, Leinsamen, Walnüsse, Mandeln
  • Soja

Algen als alternativer Lieferant für Omega-3-Fettsäuren

Als populärster Lieferant von Omega-3-Fettsäuren gilt Fisch. Seit Jahren sind allerdings weltweit zahlreiche Fischbestände gefährdet. Würden sich noch mehr Verbraucher daran halten, den „ach so gesunden“ Fisch zu konsumieren, wären die Meere bald leergefischt. Jedes Jahr werden rund 14 Millionen Tonnen an Wildfisch allein zu dem Zweck gefangen, um daraus eine Million Tonnen Fischöl und Fischmehl für Tierfutter herzustellen. Das sind 27% des weltweiten Fischfangs!

Eine nachhaltige und umweltschonende Alternative stellen dagegen Algen dar. Dabei ist der unmittelbare Verzehr von Algen als Salat oder in anderer Form lediglich im asiatischen Raum verbreitet. Die Gewinnung von Omega-3-Fettsäuren aus Algenöl erlangt jedoch zunehmend an Bedeutung.

Das Öl der Meeresmikroalge Schizochytrium sp. ist besonders reich an den marinen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA. Es ist zu 100% vegan und frei von Fisch oder anderen tierischen Inhaltsstoffen. Omega-3 aus Algen trägt somit auch nicht zur Überfischung und Verschmutzung der Meere bei.

Krillöl eine Alternative?

Krill, die Hauptnahrungsquelle verschiedener bedrohter Walarten und aller größeren Tiere der Antarktis, wird zur Gewinnung von Fischöl industriell verarbeitet. Bezogen auf seine Biomasse von ungefähr 500 Millionen Tonnen ist Krill wahrscheinlich die erfolgreichste Tierart der Welt. So könnte man annehmen, der Krillfang durch die Trawler schade dem Bestand nicht. Gefischt wird Krill jedoch bevorzugt auf den Wanderrouten der Wale, weswegen er doch für Wale knapp wird und deren Existenz bedroht.

Quelle: Purabyo