Dürre in Deutschland, Vegetation im Stress

Tropfbewässerung ist die Lösung.

In Deutschland ist es zu trocken. Deshalb wird händeringend nach Möglichkeiten gesucht, Wasser zu sparen. Mit Tropfbewässerung ist das möglich. Kommt die innovative Technologie zum Einsatz, lassen sich deutliche Mengen Wasser, Düngemittel und Energie sparen – gleichzeitig wachsen Pflanzen und Bäume gesünder. Davon profitieren landwirtschaftliche Betriebe, Kommunen und Hobbygärtner. In südlichen Ländern ist die Tropfbewässerung seit Jahrzehnten flächendeckend im Einsatz. In Deutschland setzt sich der Weltmarktführer Netafim dafür ein, dass sie bekannter wird und in der Fläche genutzt wird. Dafür gründete das Unternehmen in diesem Jahr ein Kompetenzzentrum für innovatives und nachhaltiges Bewässerungsmanagement.

Nach den Hitzesommern 2018 und 2019 ist es auch 2020 zu trocken. Seit der Französischen Revolution habe es keine vergleichbare Dürre gegeben, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).[1] Es regnet zu wenig, anhaltende Hitze trocknet die Böden aus. Es gibt Kommunen, die ihre Bevölkerung auffordern, Frischwasser nur noch für Mensch und Tier zu nutzen. Andere bitten darum, unter Trockenstress leidende Bäume zu gießen.

Die sich die Trockenheit in Deutschland auswirkt, veranschaulicht der „Dürremonitor Deutschland“ des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung.[2] Dabei wird klar: Die pflanzenverfügbare Bodenfeuchtigkeit (bis 25 Zentimeter Bodentiefe) geht in Deutschland derzeit beinahe flächendeckend gegen Null. Die Forscher betrachten auch die Gesamtbodentrockenheit (bis 1,80 Meter Bodentiefe). Hier wird deutlich, dass weite Teile von Ostdeutschland aber auch vereinzelte Landkreise in anderen Ländern unter einer „außergewöhnlichen“ oder „extremen Dürre“ bis in die Tiefe des Bodens leiden. Um Gemüseernten zu retten, Obstbäumen vor Trockenstress zu schützen oder den Garten zu Hause grün zu halten, muss deshalb bewässert werden.

Bisher üblich in Deutschland: Bewässerung über Trommelregner und Co.

„In Deutschland werden hauptsächlich Trommelregner oder Sprinkleranlagen zur Bewässerung von Äckern und Grünflächen eingesetzt“, erläutert Dr. Wolfgang Patzwahl, Agraringenieur vom B.T.W. – Büro für Technik und Management im Wein- und Gartenbau, der sich als Fachberater seit vielen Jahren mit der Anpassung von landwirtschaftlichen Bewirtschaftungssystemen an die Veränderungen durch den Klimawandel beschäftigt. „Es wird also großflächig von oben bewässert, wobei in Kauf genommen wird, dass viel Wasser verdunstet und nicht zur Kulturpflanze gelangt und auch der Boden in seiner Struktur beeinträchtigt wird. Ein Umstand, den wir uns angesichts des Klimawandels, der insgesamt hohen Bodenbelastung in der industrialisierten Landwirtschaft und der Knappheit der Ressource Wasser in vielen Regionen heute nicht mehr leisten können.“

Tropfbewässerung verbraucht deutlich weniger Wasser

Anders ist es, wenn Tropfbewässerung genutzt wird. Sie bringt das Wasser direkt an die Wurzeln von Pflanzen und Bäumen. Abhängig davon, wo und was bewässert werden soll, werden die Tropfrohre unter- oder oberhalb der Erde verlegt. Dass kann in der Landwirtschaft etwa im Anbau von Kartoffeln, Zwiebeln und Mais der Fall sein, aber auch in Gewächshäusern, auf Obstplantagen, im Weinbau, aber auch in Parks und Grünanlagen sowie dem heimischen Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon. Abhängig vom Bedarf der Vegetation lässt sich über die Tropfbewässerung exakt die Menge Wasser transportieren, die benötigt wird.

Auch die Versorgung mit Düngemitteln ist über die Tropfrohe möglich, sodass weniger Mittel eingesetzt werden müssen und so auch der Boden geschützt wird. Da das Blattwerk bei der Tropfbewässerung nicht befeuchtet wird, erkranken die Pflanzen außerdem seltener an Pilzinfektionen. Das führt ebenfalls dazu, dass weniger Pflanzenschutzmittel benötigt werden, um sie gesund zu halten. „Die Tropfbewässerung hat genau die Vorteile, die wir heute brauchen. Es ist an der Zeit, dass sie auch in Deutschland in der Fläche eingesetzt wird“, sagt David Traub, Agronomist bei Netafim. „Die Bewässerungstechnik ist einfach zu handhaben, die notwendige Investition amortisiert sich über Einsparungen von Wasser, Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Energie.“

Kompetenzzentrum für innovative und nachhaltige Bewässerung

In südlichen Ländern wird Tropfbewässerung seit Jahrzehnten selbstverständlich genutzt. In Deutschland wächst aufgrund des Trends zur Trockenheit in den letzten Jahren das Interesse an der Technologie. Vor diesem Hintergrund baut der Weltmarktführer Netafim derzeit in Deutschland sein Engagement aus. Dazu gehört auch die Gründung des „Kompetenzzentrums für innovatives und nachhaltiges Bewässerungsmanagement“ in Redefin in Mecklenburg-Vorpommern. Hier wird in den nächsten Jahren die unterirdisch verlegte Tropfbewässerung im Anbau verschiedener Kulturen untersucht.

Mit Partnern führt Netafim auf dem 3,6 Hektar großen Testfeld Praxistests durch, bietet zugleich aber auch unabhängigen Wissenschaftlern die Möglichkeit für Feldversuche. Verlegt wurden hierfür im Mai 36.000 Meter Tropfrohre. In dieser Saison wird Mais angebaut. „Wir sind optimistisch, dass die Praxistests und Feldversuche positive Ergebnisse bringen. Wir sehen jetzt schon, dass der Mais ein sehr starkes Wurzelwerk entwickelt hat und kräftig wächst“, berichtet Kai-Uwe Eisenhut, der als Projektverantwortlicher von Netafim das Kompetenzzentrum leitet.

Technik vom Weltmarktführer

Tropfbewässerung wurde 1965 von Netafim im Kibbuz Hatzerim in der israelischen Negev-Wüste entwickelt. Die ersten Erfahrungen mit der Bewässerungsmethode sammelten die Landwirte beim Anbau von Getreide unter den extremen klimatischen Bedingungen der Wüstenregion. Netafim hat die Tropfbewässerung seither weiterentwickelt und ist Weltmarktführer. Das Unternehmen beschäftigt rund 4.300 Mitarbeiter in 110 Ländern, betreibt 29 Tochtergesellschaften und 17 Produktionsstätten. Mit Bewässerungstechnik von Netafim wurden bisher mehr als zehn Millionen Hektar Land bewässert, und mehr als 150 Millionen Tropfer produziert, die von mehr als zwei Millionen Landwirten eingesetzt wurden. Die Tropfbewässerungssysteme des Unternehmens verfügen über hoch effiziente Reinigungssysteme, Filter und digitale Steuerungstechnik. Mit ihnen lassen sich in der Landwirtschaft höhere Erträge und bessere Fruchtqualitäten produzieren. Städte und Kommunen können ihre Grünanlagen und Parks wassersparend bewässern und Hobbygärtner müssen keine Gießkannen mehr schleppen.

Mehr Informationen unter:

[1] FAZ, 13.8.2020, Die schlimmste Dürre seit der Französischen Revolution.

[2] Dürremonitor Deutschland, Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

Pressekontakt:

Diehl Kommunikation GmbH
Maike Diehl
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Quelle: Netafim Deutschland GmbH, übermittelt durch news aktuell