Gentechnik: Mehrheit will Anbauverbot, Kennzeichnung und Risikoprüfung

Neue Naturbewusstseinsstudie der Bunderegierung.

In der heute veröffentlichten Naturbewusstseinsstudie 2019 der Bundesregie- rung wurde unter anderem die Haltung zu Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln abgefragt, mit eindeutigen Ergebnissen: 95 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Lebensmittel von Tieren, die mit gentechnisch veränderter Nahrung gefüttert wurden, gekennzeichnet werden. Ebenfalls 95 Prozent wollen, dass mögliche Auswirkungen auf die Natur immer untersucht werden sollten, wenn Pflanzen mit neuen Verfahren gentechnisch verändert werden. 81 Prozent wollen ein Verbot des Einsatzes gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft. Dazu erklärt Alexander Hissting, Geschäftsführer des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG):

„Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: eine ganz große Mehrheit lehnt Gentechnik im Essen nach wie vor ab. Auch bei „neuer“ Gentechnik plädieren die allermeisten für Vorsicht, wollen Risikoprüfungen und sind skeptisch gegenüber Forschern, die behaupten, die Verfahren seien schon sicher. Fast alle wollen, dass Lebensmittel von Tieren, die gentechnisch verändertes Futter bekommen haben, gekennzeichnet werden. Die Bundesregierung hat sich von diesem Ziel leider schon lange verabschiedet.

Immerhin schließt das ‚Ohne GenTechnik“-Siegel diese Kennzeichnungslücke – bei damit gekennzeichneten Lebensmitteln ist garantiert kein Gentechnik-Futter im Spiel. Um das weiter zuverlässig sicherzustellen, müssen EU-Kommission und Bundesregierung sich dringend um Nachweisverfahren für Produkte neuer Gentechnik kümmern, damit die nicht unerkannt in der Lebensmittelkette landen.“

Hintergrund

  • BMU-Pressemitteilung: Naturbewusstseinsstudie 2019: Deutsche sind für Schutzgebiete und gegen Gentechnik in der Landwirtschaft
  • BfN: Naturbewusstseinsstudie 2019

Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) repräsentiert Lebensmittelhersteller und -händler sowie die vor- und nachgelagerten Bereiche der Lebensmittelproduktion. Er setzt sich für eine Lebensmittelerzeugung ohne Gentechnik ein und betreibt dabei Verbraucheraufklärung. Er vergibt für entsprechend hergestellte Lebensmittel Lizenzen für das einheitliche Siegel „Ohne GenTechnik“ und für Futtermittel das Siegel „VLOG geprüft“. Fast 14.000 Lebensmittel werden mit dem „Ohne GenTechnik“-Siegel beworben. Der Verband vertritt gegenwärtig mehr als 700 Mitglieder und Lizenznehmer, die mit diesen Produkten 2019 einen Gesamt-Jahresumsatz von 8,8 Mrd. Euro erzielt haben.

Pressekontakt:
Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. VLOG
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Quelle: VLOG