Süße Erfrischungsgetränke und Alkohol: Könnten Warnhinweise den Konsum verringern?

Auf Zigarettenpackungen zeigen abschreckende Bilder die negativen gesundheitlichen Folgen des Rauchens. Mit ähnlichen Warnhinweisen könnte vermutlich auch der Verzehr von zuckerreichen Erfrischungsgetränken und Alkohol reduziert werden.

So lautet das Fazit einer Übersichtsarbeit, für die 14 Studien mit mehr als 13.000 Teilnehmern ausgewertet wurden. Wissenschaftler der Universität Cambridge und der Universität Konstanz untersuchten, wie sich gesundheitsbezogene Warnhinweise in Bild und Text auf der Verpackung auf Produktauswahl und Konsum von Lebensmitteln (vor allem süße Erfrischungsgetränke) und Alkohol auswirken. Die Bilder auf dem Etikett zeigten eine Struktur, Anatomie oder Pathologie des menschlichen Körpers.

Der schädliche Konsum von Lebensmitteln mit einem hohen Fett-, Zucker- oder Salzgehalt und Alkohol ist die wichtigste vermeidbare Ursache für chronische Erkrankungen, Herzkrankheiten und Typ-2-Diabetes, ist in der Fachzeitschrift „Health Psychology Review“ zu lesen. Gesundheitsbezogene Warnhinweise könnten ein Weg sein, Menschen zu gesünderen Verhaltensweisen zu motivieren. Sie vermitteln Informationen über die möglichen nachteiligen gesundheitlichen Folgen des übermäßigen Konsums eines Produkts und erzeugen dabei negative Emotionen wie Angst und Ekel. Bei zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken wurde zum Beispiel auf ein erhöhtes Risiko für Adipositas, Typ-2-Diabetes und Karies hingewiesen.

Die Auswertung der Daten zeigte, dass Lebensmittel mit gesundheitsbezogenen Warnhinweisen im Vergleich zu nicht gekennzeichneten Produkten weniger gefragt waren. Die Probanden wählten das Produkt mit dem Warnhinweis mit einer um 26 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit aus. Dabei hatten Hinweise mit Bild offenbar einen noch größeren Effekt auf die Produktwahl als reiner Text (35 zu 21 %). Dieser Zusammenhang war jedoch nicht signifikant.

Allerdings fanden alle Experimente entweder unter Laborbedingungen oder als Online-Befragung statt. Weitere Studien unter natürlicheren Laborbedingungen oder in einem realen Supermarkt sind notwendig, um die Auswirkungen von Warnhinweisen auf den Konsum von Lebensmitteln und alkoholischen Getränken in normalen Lebenssituationen und über einen längeren Zeitraum zu erforschen. Des Weiteren bleibt abzuwarten, ob die Bevölkerung Warnhinweise auf Lebensmitteln und Alkohol akzeptieren würde.

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Quelle: Heike Kreutz, BZfE

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