Ob als gesunder Snack, besonderes Topping für den Salat oder gemahlen als Backzutat – Nüsse sind als leckere Energielieferanten beliebt.
Im Herbst haben in Deutschland Maronen, Haselnüsse und Walnüsse Saison und können vielerorts in der Natur gesammelt werden. Das spart nicht nur den Gang zum Supermarkt, sondern auch Verpackungsmüll. Zu gut für die Tonne! verrät, was bei der Ernte zu beachten ist und präsentiert kreative Nussrezepte, damit die Nüsse nicht ranzig werden.
Der kalendarische Herbstanfang fällt in diesem Jahr auf den 22. September und markiert damit zugleich den Beginn der Erntesaison für eine Reihe von schmackhaften heimischen Nussfrüchten. Maronen, Haselnüsse und Walnüsse liegen ab Ende September buchstäblich auf der Straße. Auch Bucheckern säumen dann häufiger den Wegesrand. Man muss nur wissen, wo man sie findet und wann man sie mitnehmen darf.
Sammeln für den persönlichen Bedarf erlaubt
Generell erlaubt Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetzes das Sammeln von wilden Früchten in kleinen Mengen und für den eigenen Bedarf auf all jenen Flächen, die frei zugänglich und nicht im privaten Besitz sind. Darunter fallen öffentliche Parks und Wälder. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln hingegen untersagt. Wer sich unsicher ist, kann vorab beim zuständigen Grünflächenamt erfragen, ob sich eine bestimmte Fläche tatsächlich im Stadtbesitz befindet und die Ernte dort erlaubt ist.
Übrigens: Reichen die Äste eines Obst- oder Nussbaumes über ein privates Grundstück hinaus, dürfen die Früchte dennoch nicht einfach abgerissen werden. Lediglich das Aufsammeln von bereits herabgefallenen Früchten auf öffentlichen Wegen oder Straßen, die an das Privatgrundstück angrenzen, ist erlaubt. Der Weiterverkauf ist hingegen in jedem Fall verboten.
Walnüsse, Haselnüsse, Maronen: Tipps zu Ernte und Verzehr
Walnüsse werden in Deutschland kaum erwerbsmäßig angebaut. Der Großteil der Ware in unseren Supermärkten stammt aus den USA. Wer vor der eigenen Haustür sammelt, schont auch die Umwelt, weil die Nüsse keinen langen Transport, bei dem unter anderem das Treibhausgas CO2 freigesetzt wird, hinter sich haben.
Walnüsse reifen zunächst in fleischig-grünen Schalen am Baum. Mit fortschreitender Reife fallen sie im Herbst aus diesen heraus. Frische Walnüsse haben noch ein weißliches Fruchtfleisch und einen hohen Feuchtigkeitsanteil. Ihr typisches Aroma entfalten sie am besten, wenn man sie nach dem Aufsammeln für ein bis zwei Wochen an einer luftigen Stelle zum Trocknen auslegt. Regelmäßiges Wenden verhindert, dass sich an einer Stelle der Nuss Feuchtigkeit sammelt und schützt die Frucht so vor Pilzbefall. Getrocknete Walnüsse halten sich ungeschält problemlos mehrere Monate.
Vor allem mit Blick auf die Weihnachtszeit kann es sich lohnen, im Herbst einen kleinen Haselnussvorrat anzulegen. Gemahlene Haselnusskerne finden nämlich bei vielen Plätzchenrezepten Verwendung. Auch Haselnüsse sollten nach der Ernte an einem gut durchlüfteten Ort und außerhalb der Reichweite von Mäusen für mehrere Wochen getrocknet werden.
Auch die Esskastanie oder Marone ist ein absoluter Klassiker kalter Tage. Frisch geröstet wärmt sie auf Weihnachts- und Wochenmärkten Hände und Magen. Die ersten stachligen Früchte fallen bereits im Frühherbst von den Bäumen – Handschuhe sind für das Sammeln unbedingt nötig. Für die Zubereitung zuhause dann einfach die pieksende Hülle abpellen und die Kastanien entweder kochen oder im Backofen beziehungsweise in einer Pfanne rösten. Zwar ist das Innere der Nüsse auch pur genießbar, ihren charakteristischen süßlichen Geschmack erhalten sie aber erst durch Erhitzen.
Bucheckern durch Hitzezufuhr bekömmlich machen
Absolut nötig ist die Hitzezufuhr hingegen, wenn man die kleinen Früchte der Rotbuche, genannt Bucheckern, zubereiten möchte. Sie enthalten leicht giftige Stoffe, die aber durch Rösten, Backen oder Übergießen mit heißem Wasser abgebaut werden. Nach dieser Behandlung wird die Buchecker zur bekömmlichen Beigabe für Müslimischungen und Salate oder auch zur Beilage für herzhafte Herbstgerichte.
Nüsse mögen es kühl, trocken, dunkel und luftig
Auch nachdem der Trocknungsvorgang abgeschlossen ist, werden ganze Nüsse zuhause am besten kühl, trocken und luftig gelagert. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Hängekorb für Gemüse. Gemahlene und geschälte Nüsse sollten hingegen in einem geschlossenen und lichtundurchlässigen Gefäß im Kühlschrank aufbewahrt werden. In Pulverform bieten sie eine besonders große Angriffsfläche für Schimmelbefall.
Leicht, deftig oder süß: Nussrezepte für jeden Anlass
Nüsse enthalten viele ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe und Vitamine und sind daher die perfekte Ergänzung für jeden Speiseplan. Unter den zahlreichen Beste-Reste-Rezepten in der Zu gut für die Tonne! – Datenbank finden sich auch einige Verwertungsmöglichkeiten für frisch gesammelte Nüsse. Unsere drei Favoriten sind:
1. Das Bananenbrot: Perfekt, um schon leicht matschige und braun angelaufene Bananen zu einem süßlich-würzigen Gebäck zu verarbeiten. Indem man das Mehl für den Teig anteilig durch gemahlene Haselnüsse ersetzt und zusätzlich ein paar geriebene Walnüsse einstreut, erhält das Bananenbrot eine leckere nussige Note. Hier geht es zum Rezept.
2. Rotkohl-Walnuss-Salat: Herbst ist nicht nur Nuss-, sondern auch Kohlsaison. Dieser knackig-frische Salat passt daher ganz besonders gut in die Jahreszeit. Neben Rotkohl und Walnüssen wird nur noch etwas Pflanzenöl benötigt sowie einige Gewürze für das Dressing. Das vollständige Rezept gibt es hier.
3. Hokkaidokürbis mit Maronenfüllung: Ein Gericht für Feinschmecker:innen! Auch der beliebte Hokkaido hat im September und Oktober Hochsaison. Für dieses Rezept wird er mit einer vegetarischen Füllung aus Maronen, Walnüssen, Zwiebeln sowie Seitan oder Tofu veredelt. Alle Infos zur Zubereitung gibt es hier.
Quelle: Zu gut für die Tonne!