Neue Gentechnik-Pflanzen: Verwirrspiel um Nachweisverfahren

Cibus-Raps ist identifizierbar und unterscheidbar.

Eine aktuelle Publikation über ein Nachweisverfahren für Raps der US-Firma Cibus zeigt, dass dieser von anderen Rapssorten unterscheidbar ist. Bislang wurde oft das Gegenteil angenommen. Cibus hatte auch schon vor Jahren in mehreren Europäischen Ländern Anbauversuche mit Raps-Pflanzen aus Neuer Gentechnik beantragt. Die Publikation, die am Montag im Fachblatt ‚Foods‘ erschienen ist, zeigt, dass man mit gängigen Methoden spezifische Nachweisverfahren entwickeln kann, um die verschiedenen Rapssorten voneinander zu unterscheiden.

Wie die AutorInnen in ihrer Publikation, zeigen, unterscheidet sich der Raps an einer bestimmten Stelle des Erbguts von anderen Rapssorten, was eine Identifizierung der Pflanzen ermöglicht. Damit ist die ursprüngliche Annahme widerlegt, es gebe keine nachweisbaren Unterschiede und keine Möglichkeit zur Identifizierung von derartigen Pflanzen.

Die AutorInnen machen aber auch klar, dass ihr Verfahren zum Nachweis des genauen technischen Verfahrens, das bei den Pflanzen zur Anwendung kam, nicht geeignet ist. Dieser Punkt wird jetzt in verschiedenen Kommentaren und Verlautbarungen sehr stark betont. Dabei entsteht zum Teil der falsche Eindruck, die AutorInnen hätten behauptet, generell den Einsatz von Neuer Gentechnik nachweisen können.

Es ist aber bekannt, dass alleine auf der Grundlage von DNA-Analysen von Pflanzen aus alter und neuer Gentechnik oft nicht zu erkennen ist, mit welchem Verfahren sie genau bearbeitet wurden. Deswegen schreibt die EU entsprechende Zulassungsverfahren für alle Gentechnik-Organismen vor. Dabei müssen auch geeignete Methoden zur Identifizierung der Pflanzen zur Verfügung gestellt werden. Dass solche Nachweisverfahren technisch machbar sind, zeigt die aktuelle Publikation. Die Publikation zeigt auch, welche Verwirrung entstehen kann, wenn die Firmen nicht zur Offenlegung ihrer Daten verpflichtet sind: Inzwischen wird diskutiert, ob die Pflanzen von Cibus überhaupt aus Verfahren der Neuen Gentechnik stammen.

Zusätzliche Informationen unter: www.testbiotech.org/node/2633

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Quelle: Verein Testbiotech, übermittelt durch news aktuell