Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS): Neue Stellungnahme der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit

Die Europäische Behörde hat gesundheitsbasierte Richtwerte für PFAS abgeleitet.

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind Industriechemikalien, die aufgrund ihrer besonderen technischen Eigenschaften jahrzehntelang in zahlreichen industriellen Prozessen und Verbraucherprodukten eingesetzt wurden. Sie sind schwer abbaubar und mittlerweile überall nachweisbar – in der Umwelt, in der Nahrungskette und im Menschen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat eine Stellungnahme zu den gesundheitlichen Risiken durch das Vorkommen von PFAS in Lebensmitteln veröffentlicht.

Bereits im Dezember 2018 hatte die EFSA eine Neubewertung zu gesundheitlichen Risiken durch bestimmte PFAS in Lebensmitteln veröffentlicht und deutlich niedrigere Richtwerte für zwei Verbindungen, Perfluoroktansulfonsäure (PFOS) und Perfluoroktansäure (PFOA), abgeleitet.

In ihrer aktuellen Stellungnahme hat die EFSA nunmehr eine tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI) für die Summe von vier PFAS, nämlich PFOA, PFOS, Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS) und Perfluornonansäure (PFNA) von 4,4 Nanogramm (ng) pro Kilogramm (kg) Körpergewicht pro Woche abgeleitet. Dieser Wert gibt die wöchentliche Menge an, die bei einer lebenslangen Aufnahme keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen beim Menschen erwarten lässt.

Die TWI-Ableitung beruht auf Beobachtungen in epidemiologischen Studien, die auf eine Wirkung dieser PFAS auf das Immunsystem hinweisen. In diesen Studien wurde bei Kindern, die höhere Gehalte an bestimmten PFAS im Blutserum hatten, eine geringere Bildung von Antikörpern nach üblichen Impfungen beobachtet.

Verbraucherinnen und Verbraucher können die Aufnahme von PFAS kaum beeinflussen. Der Mensch nimmt diese in erster Linie über Lebensmittel und Trinkwasser auf.

Das BfR wird die Stellungnahme der EFSA prüfen. Weitere Informationen auf der BfR-Website zum Thema perfluorierte und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS).

Quelle: BfR