Mittel mit Johanniskraut: Nur die apothekenpflichtigen Präparate sind zu empfehlen

Johanniskraut
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Die dunkle, kalte Jahreszeit steht vor der Tür. Aber nicht nur deshalb haben manche Menschen zeitweise einen Durchhänger.

Gegen vorübergehende depressive Verstimmungen oder leichte bis mittelschwere depressive Phasen können Präparate mit Johanniskraut helfen, schreibt die November-Ausgabe der Zeitschrift test. Die Fachleute der Stiftung Warentest haben 18 Präparate untersucht. Fest steht: Auf die Herstellung kommt es an.

„Die apothekenpflichtigen Mittel sind ausreichend hoch dosiert“, erklärt Redakteurin Swantje Waterstraat von der Stiftung Warentest. Sie erklärt auch, warum: „Diese Mittel enthalten Trockenextrakte. Ein Lösemittel zieht die Wirkstoffe aus der Pflanze und wird danach entfernt. Dadurch sind die Wirkstoffe deutlich höher konzentriert als in frei verkäuflichen Mitteln wie Dragees mit Johanniskrautpulver, Tee oder Saft.“

Nebenwirkungen sind durch Johanniskrautmittel übrigens seltener zu erwarten als bei synthetischen Antidepressiva. Dass Lichtempfindlichkeit auftreten oder die Antibabypille nicht mehr zuverlässig wirken kann, sollte man aber wissen. Auch können starke Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. Es gilt wie bei allen Arzneimitteln: Vor der Anwendung die Packungsbeilage lesen. Mehr Informationen gibt es auch in der Medikamentendatenbank der Stiftung Warentest: test.de/medikamente-johanniskraut.

Von den 18 Mitteln im Test waren 10 apothekenpflichtig und sind nach Einschätzung der Experten geeignet, um leichte bis mittelschwere depressive Phasen zu behandeln. Die Wirkung setzt oft erst nach einigen Wochen ein. Bessert sich die Stimmung in dieser Zeit nicht oder verschlechtert sie sich sogar, sollten Betroffene unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Die Mittel im Test wurden auch auf Pflanzengifte untersucht, die durch mitgeerntete ähnliche aussehende Beikräuter in die Arzneien geraten können. Die empfehlenswerten Produkte waren allesamt nur gering oder sehr gering belastet.

Der Test Mittel mit Johanniskraut findet sich in der November-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online abrufbar unter www.test.de/johanniskraut (kostenpflichtig).

Quelle: Stiftung Warentest