Zum Welternährungstag am 16. Oktober sensibilisiert die erste Fisch-Aktionswoche in Deutschland, Österreich und der Schweiz für nachhaltigen Konsum von Fisch und Meeresfrüchten

„Schaut genau hin, wo der Fisch herkommt!“

„FischGewiss: Genuss mit Zukunft“ lautet das Motto der ersten großen länderübergreifenden Aktionswoche vom 12. bis 18. Oktober 2020 – initiiert von den beiden Umweltorganisationen Aquaculture Stewardship Council (ASC) und Marine Stewardship Council (MSC). Gemeinsam mit über 30 Partnern aus Handel und Wissenschaft sensibilisiert die Kampagne (www.fischgewiss.org) VerbraucherInnen wie auch Medien für nachhaltigen Fischkonsum und klärt über viele Fragen aus den Themenbereichen Fischerei und Aquakultur auf.

Fisch verlangt Verantwortung – bei Fang, Zucht und Kauf

Die Aktionswoche findet rund um den UN-Welternährungstag (16. Oktober 2020) statt: Global ist jeder zehnte Mensch von Fisch und Fischprodukten abhängig – als Einkommensgrundlage oder als essenzielle Quelle von tierischem Protein. Nachhaltige Fischerei und verantwortungsvolle Aquakultur sind daher wichtige Bausteine nicht nur für den Schutz der Biodiversität, sondern auch hinsichtlich der Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung.

Dass sich die Menschen zunehmend Gedanken um das Thema „verantwortungsvoller Konsum“ machen, zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage des MSC: Unter den VerbraucherInnen in Deutschland zählt Nachhaltigkeit mittlerweile zu den drei wichtigsten Motivatoren beim Fischkauf – gleich nach den Qualitätskriterien Geschmack und Frische und noch vor dem Preis. Gleichzeitig wünschen sich hierzulande fast 9 von 10 VerbraucherInnen bessere Informationen beim Einkauf, um nicht nachhaltigen Fisch meiden zu können.

„Können Fische Pipi machen?“ Verbraucher fragen – Experten antworten

Um dem Informationsbedarf der Menschen nachzugehen, haben ASC und MSC auf der Aktionsseite www.fischgewiss.org eine „Frage die Expert*innen“-Plattform eingerichtet. Egal ob man wissen möchte, ob Fische auch Pipi machen, ob Seelachs das gleiche ist wie Lachs oder ob Thunfisch überfischt ist – hier kann jeder seine Fragen zu Meeren und Fischbeständen, zu Fischerei und Aquakultur oder zur Zubereitung von Fisch stellen.  Beantwortet werden die Fragen von ExpertInnnen aus Wissenschaft und Handel, von Markenherstellern und Fischereien und natürlich von den ExpertInnen des ASC und MSC.

Drei Top-Tipps unserer Expert*innen zu nachhaltigem Fischkonsum

  • „Es muss nicht immer Lachs oder Thunfisch sein. Probiert doch auch mal andere Fisch- und Meeresprodukte, zum Beispiel kleinere Fischarten wie Sprotte oder Kliesche, die eine hohe Nährstoffkonzentration haben. Auch Algen und andere Wasserpflanzen sind ein wahres Superfood – und sogar vegan“, appelliert Dr. Holger Kühnhold vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung in Bremen.
  • „Abgesehen von wenigen Ausnahmen, wie etwa dem Aal, gibt es aus rein ökologischer Sicht kaum Fischarten, die wir gar nicht essen sollten. Es kommt immer auf den konkreten Bestand an, aus dem ein Fisch stammt. Von fast allen Fischarten gibt es nämlich sowohl überfischte als auch nicht-überfischte Bestände, und bei fast allen Fischarten gibt es Fischer, die umweltverträglich fischen und solche, die dies nicht tun. Man muss also genau hinsehen, wo der Fisch herkommt und wie er gefangen wurde. Nachhaltigkeitssiegel wie das MSC- und ASC-Siegel geben dabei Orientierung“, sagt Dr. Kristina Barz, Wissenschaftlerin am Thünen-Institut für Ostseefischerei in Rostock.
  • „Fisch ist ein sehr ressourcenschonendes Nahrungsmittel mit geringem CO2-Fußabdruck – vor allem im Vergleich zu anderen tierischen Eiweißlieferanten. Ein Fischfilet ist gegenüber einem Rumpsteak immer die bessere ökologische Wahl.“, weiß Vivien Kudelka, Meeresbiologin beim MSC.

Quelle: MSC