Kartoffeln – „Nach der Ernte behandelt“

Erdapfel, Grumbeere oder Tüfte, Namen hat die Kartoffel viele, doch eins haben sie gemeinsam: Ein aufmerksamer Blick im Supermarkt oder Hofladen auf das Schild bei der Ware oder dem Etikett an der Verpackung verrät dem Käufer „Nach der Ernte behandelt“.

Doch was bedeutet dieser Hinweis eigentlich und werden noch weitere Pflanzenschutzmittelrückstände in Kartoffeln gefunden?

Im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung wurden am CVUA Stuttgart in den vergangenen 5 Jahren insgesamt 228 Proben Kartoffeln aus konventionellem Anbau auf Rückstände von über 750 Pestiziden und Kontaminanten untersucht (siehe Tabelle 1). In 212 dieser Proben (93 %) wurden Rückstandsgehalte nachgewiesen, 177 Proben (78 %) enthielten dabei zwei oder mehr Rückstände, sog. Mehrfachrückstände.

Eine Überschreitung der gesetzlich festgelegten Höchstgehalte wurde in 10 Proben Kartoffeln festgestellt. Fünf dieser Proben stammten aus Deutschland, drei aus Zypern und je eine aus Frankreich und Israel. Zusätzlich wurden acht Proben aufgrund eines überhöhten Gehaltes des Wirkstoffes Chlorat beanstandet. Diese sind nicht in der Tabelle aufgeführt, da Chlorat-Rückstände in pflanzlichen Lebensmitteln nicht ausschließlich auf die Anwendung als Herbizid zurückzuführen sind, sondern auch infolge einer Verunreinigung durch die Umwelt (kontaminiertes Beregnungs- oder Bewässerungswasser) in das Lebensmittel gelangen können. Darüber hinaus kann Chlorat als Nebenprodukt bei der Trinkwasserdesinfektion entstehen und so auf allen Stufen der Lebensmittelkette ins Produkt gelangen.

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Quelle: CVUA Stuttgart