Öl von wilden Olivenbäumen: Biodiversität erhalten und lokale Arten fördern

Das Öl von wilden Oliven hat aus ernährungsphysiologischer Sicht eine sehr gute Qualität. Das ist das Resultat einer Studie der Universität von Barcelona.

Die Wissenschaftler hatten auf den Medas-Inseln wilde Olivenbäume mit elfenbeinweißen Früchten entdeckt und sie aus deren Samen nachgezogen. Das Naturreservat liegt im nordwestlichen Mittelmeer in Katalonien.

Die Olive (Olea europaea) gehört zur botanischen Familie der Ölbaumgewächse und wird seit der Antike zur Ölgewinnung kultiviert. Auf den Medas-Inseln wachsen die Bäume wild unter Bedingungen, die durch das mediterrane Klima, Wasserstress und einen hohen Salzgehalt geprägt sind. Trotz eines geringen Ölgehalts lässt sich aus den kleinen weißen Früchten ein natives Olivenöl mit einzigartigen Eigenschaften und hoher Stabilität gewinnen. Es entspricht den Anforderungen des „International Olive Council“. Die Konzentration der Phenole Oleacein (373,29 mg/kg) und Oleocanthal (204,84 mg/kg) ist ähnlich hoch wie bei kommerziellen Produkten. Das Öl hat durch Carotinoide (9,2 mg/kg) eine intensiv gelbe Farbe, und sein Geschmack wird als fruchtig mit scharfen und bitteren Komponenten beschrieben.

Die Studie ist Teil eines Programms mit dem Ziel, die Vielfalt der Arten und Nahrungsmittel zu erhalten und die Verwendung lokaler Nutzpflanzen zu fördern. Schutzgebiete wie die Medas-Inseln können dazu einen wertvollen Beitrag leisten. Auf den Olivenplantagen Spaniens wachsen vor allem wirtschaftlich vorteilhafte Sorten wie die Picual- und die Arbequina-Olive. Wilde Oliven sind immer seltener zu finden, und ihre Früchte werden in der Lebensmittelindustrie kaum genutzt, ist im Fachblatt „Antioxidants“ zu lesen.

In weiteren Studien sollen die sensorischen Merkmale des Öls aus wilden Oliven näher bestimmt und mögliche Anwendungen als Speiseöl für die menschliche Ernährung diskutiert werden.

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Quelle: Heike Kreutz, BZfE