Schlechtes Image? Fertiggericht ist nicht gleich Fertiggericht

Mikrowelle
Foto: Lisa Fotios von Pexels

Fertiggerichte erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Bei vielen Konsumenten haben sie jedoch einen schlechten Ruf. So haben Fischstäbchen, Tiefkühlpizza oder beispielsweise Gulasch aus der Dose häufig zu viel Fett, zu viel Zucker und zu viele Kalorien.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Vielen Menschen fehlt schlichtweg die Zeit aber auch zunehmend die Kenntnis, sich ein warmes Essen selber zu kochen. Dem entspricht die Lebensmittelindustrie unter dem Begriff „Convenience-Food“ schon seit langem mit einem steigenden Angebot an Gerichten, die schnell in der Pfanne oder der Mikrowelle zubereitet bzw. meist nur aufgewärmt werden müssen.

In der Studie Fertiggerichte der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie „EINFACH LECKER – Trends bei Fertigprodukten 2019“ wurde Convenience als übergeordneter Trend innerhalb der Lebensmittel- und Getränkebranche begriffen und untersucht. Convenience kommt danach eine weitaus höhere Bedeutung zu, als die mediale Dominanz des Themas „Clean Food“ bzw. „Healthy Food“ in den letzten Jahre erwarten lässt.

Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie zu Fertiggerichten

  • 80 bis 90 Prozent aller in Deutschland konsumierten Lebensmittel sind verarbeitete Produkte, also Fertigprodukte, da sie in einer vorbereiteten Form zum Verbraucher gelangen.
  • Während Versorgungssicherheit und lange Haltbarkeit die Ursprungsideen von Fertigprodukten waren, stehen heute die Arbeitsverringerung im Haushalt und die Anpassung an einen flexiblen Lebensstil im Vordergrund.
  • 82 Prozent der Menschen in Deutschland sehen in Fertigprodukten eine große Erleichterung im Alltag.
  • Die einfache Handhabbarkeit von Lebensmitteln ist der wichtigste Innovationstreiber bei der Produktentwicklung, Fertigprodukte zählen zu den innovativsten Produktsegmenten der Branche.
  • Beliebter werden Fertigprodukte „on-the-go“, die sich sofort verzehren lassen, Produktneuheiten in diesem Sortiment haben in den letzten 4 Jahren um 11 Prozent zugenommen.
  • Snacking zwischendurch ist ein konstanter Trend: 64 Prozent der Verbraucher snacken regelmäßig herzhaft.
  • Fertigprodukte sind immer öfter „Alleskönner“ und sprechen durch ein breiteres Sortiment und ein höheres Informationsangebot auch vermehrt an Nachhaltigkeit
    orientierte Verbraucher an: 58 Prozent der Verbraucher interessieren sich beispielsweise für Informationen über Fertiggerichte.
  • Neue und wiederentdeckte Verarbeitungstechniken machen auch neue Fertigprodukte möglich: so nahmen die Produktneuheiten bei trinkfertigen Kaffeeinnovation auf Basis der Kaltextraktion („Cold brew“) in den letzten 5 Jahren um 14 Prozent zu.
  • Fertigprodukte werden häufiger genutzt, um Essen als einen Kochevent zu Hause zu zelebrieren: Die Verwendung von Kochboxen ist in den letzten 4 Jahren um 17 Prozent gestiegen.

Die 5 Fertigungsstufen von Convenience-Produkten

Das Bundeszentrum für Ernährung hat 5 Fertigungsstufen definiert, in denen Hersteller von Convenience-Lebensmitteln den Verbrauchern Arbeitsschritte der Vor- oder Zubereitung von Speisen abnehmen. Mit steigender Zahl der Fertigungsstufen erhöht sich der Convenience-Grad eines Fertigproduktes.

Stufe 1: küchenfertig
Beispiele: geputztes Gemüse oder zerlegtes Fleisch. Das Produkt muss vor dem Garen noch vorbereitet (gewürzt, portioniert, paniert) werden.

Stufe 2: garfertig
Ohne weitere Vorbereitung kann gegart werden. Beispiele: Teigwaren wie Spaghetti, Tiefkühlgemüse oder paniertes, gewürztes Fleisch.

Stufe 3: aufbereitfertig
Sie können durch Mischen mit weiteren Lebensmitteln oder durch Würzen zu fertigen Speisen zubereitet werden. Beispiele: Instantsuppen oder Puddingpulver.

Stufe 4: regenerierfertig
Gerichte oder einzelne Menü-Komponente, die durch Aufwärmen verzehrfähig werden. Beispiele: Ein-Komponenten-Mahlzeiten wie Eintöpfe, Nudel-Fertigprodukte oder Tiefkühlpizza. Sie werden kühl gelagert und als Menüs durch Erhitzen in der Mikrowelle aufbereitet.

Stufe 5: verzehrfähig
Zum unmittelbaren Verzehr geeignete Produkte. Beispiele: fertige Salate, Sushi aus dem Kühlregal, Smoothies oder Obstkonserven.

Kichererbsen
Kichererbsen – Fotolia #78858627

Fertiggerichte können auch Bio und Vegan

Dass Fertiggericht nicht gleich Fertiggericht ist, beweist das große Angebot hochwertiger BIO- und sogar veganer Fertigmahlzeiten, die der Onlineshop „LÖWENANTEIL“ bietet. Zwei Beispiele seien hier genannt:

Kichererbsencurry

Ein völlig fleischloses, veganes Produkt mit proteinreichem Seitan und nährreichen Hanfsamen in köstlicher Kokos-Curry-Sauce. Aus natürlichen Bio-Lebensmitteln, reich an Ballaststoffen und gesunden Fetten, mit hohem Proteingehalt und einer orientalischen Geschmacksnote.

Chipotle Chili

Eine Chili-Mahlzeit mit Bio-Rindfleisch und Rinderknochenbrühe aus natürlichen Bio-Lebensmitteln. Die Chipotle-Schärfe ist rafiniert kombiniert mit dem mild-süßen Geschmack von Süßkartoffeln. Auch diese Fertigmahlzeit ist reich an Ballaststoffen und gesunden Fetten und bietet einen hohe Proteingehalt für Fitnesstraining und Muskelaufbau.