Studie: Glutenfreie Ersatzprodukte – Verbraucher wünschen sich weitere und billigere Produktalternativen

Einer aktuellen Studie zufolge haben 88 Prozent der auf Gluten verzichtenden Verbraucher bereits Ersatzprodukte gekauft. Jedoch bemängeln die Verbraucher gleichermaßen deren Preis-Leistungs-Verhältnis und die Auswahl an Produktalternativen.

Das Hamburger Marktforschungsinstitut SPLENDID RESEARCH hat im Juni 2020, im Rahmen einer repräsentativen Umfrage, über sein Online-Panel www.befragmich.de 714 in Deutschland lebende und zumindest gelegentlich auf Gluten verzichtende Personen zwischen 16 und 69 Jahren online zum Thema Ernährung befragt. Die Studie erhebt Einstellungen, das Ernährungsverhalten sowie die Nutzung von Ersatzprodukten. Ferner gibt sie detaillierte Einblicke in die Marktposition von insgesamt 20 Herstellern glutenfreier Ersatzprodukte.

Die bekanntesten Hersteller haben nicht nur glutenfreie Produkte im Angebot: Alnatura (76 Prozent) und Barilla (62 Prozent) führen die Rangliste an. Seitens der spezialisierten Hersteller erreicht Schär mit einer Markenbekanntheit von 41 Prozent einen Spitzenwert. Zudem haben bereits 30 Prozent der auf Gluten verzichtenden Verbraucher ein Produkt des Pioniers gekauft. 60 Prozent der Markennutzer empfehlen Bauckhof uneingeschränkt weiter, damit erreicht der Mittelständler den Topwert.

Die Markenimageanalyse zeigt: Die Verbraucher sind zwar mehrheitlich mit der Qualität der Ersatzprodukte einverstanden, die Preise sorgen jedoch für Unmut. Schneekoppe Glutenfrei beispielsweise überzeugt Kenner mit hoher Produktqualität und umweltbewusstem Markenauftritt, schneidet jedoch beim Preis-Leistungs-Verhältnis weniger gut ab. Eigenmarken, wie enerBio (Rossmann) und freefrom (Lidl), bleiben dagegen von dem Vorwurf zu hoher Preise verschont.

Unabhängig der Herstellerbewertung bemängeln 57 Prozent der Verbraucher die generelle Preisstruktur der Ersatzprodukte. Weitere 44 Prozent zeigen sich unzufrieden mit der aktuellen Auswahl an glutenfreien Alternativen.

Die Kaufbereitschaft ist dennoch ausgeprägt: 94 Prozent der Personen, die unter Zöliakie oder gesteigerter Sensitivität leiden, haben bereits ein Ersatzprodukt gekauft. Bei Personen ohne medizinischen Befund liegt die Quote bei 86 Prozent.

Die beliebtesten glutenfreien Ersatzprodukte sind Nudeln und Brot, 71 Prozent haben bereits darauf zurückgegriffen. Glutenfreies Mehl nutzt zudem etwas mehr als die Hälfte dieser Verbrauchergruppe. Eine gesteigerte Auswahl wünschen sich 56 Prozent im Bereich Brot und Brötchen sowie 47 Prozent in Bezug auf Kuchen und Gebäck.

Trotz der besonderen Anforderungen spielt der Geschmack für 87 Prozent bei Ernährungsentscheidungen eine wichtige Rolle. 85 Prozent betonen jedoch gleichermaßen die besondere Relevanz der eigenen Gesundheit. Ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis ist zudem für über zwei Drittel der auf Gluten verzichtenden Personen von Bedeutung.

„Unabhängig der tatsächlich mit Zöliakie diagnostizierten Personen, ist weiterhin von einer Zunahme an trendgesteuertem Verzicht auf Gluten auszugehen. Zudem kann die Produktauswahl die aktuelle Nachfrage nach Alternativen nicht stillen. Den Marktteilnehmern bieten sich hier attraktive Angriffspunkte. Dabei gilt es jedoch, die bereits strapazierte Preisbereitschaft der Verbraucher genauestens im Blick zu behalten“, empfiehlt Thilo Kampffmeyer, Leiter Eigenstudien bei SPLENDID RESEARCH.

Die vollständige Studie gibt es unter www.splendid-research.com/studie-glutenfrei .

Quelle: SPLENDID RESEARCH