Erzeugerpreise in der Landwirtschaft: Lidl leitet konkrete Schritte ein

  • Umsetzung der UTP-Richtlinie auch für erzeugergetragene Vermarktungsunternehmen zugesichert

  • Einrichtung Ombudsstelle vorgeschlagen

  • Politische Gespräche weiter geführt

Nachdem die Schwarz Gruppe in der letzten Woche die Bereitstellung von 50 Millionen Euro Soforthilfe für Schweinebauern angekündigt hatte, wurden bereits gestern erste Gespräche mit Vertretern der Initiative Tierwohl (ITW) geführt. Konkret werden Wege und Möglichkeiten diskutiert, wie das Geld unbürokratisch an die Landwirte ausgeschüttet werden kann.

In Folge des von Lidl initiierten „Dringlichkeitsgipfel“ mit Vertretern aller großen Handelsketten sowie der Bundesagrarministerin Julia Klöckner hat sich Lidl entschieden, die Anwendung der UTP-Richtlinien auszuweiten. Dabei wird Lidl die Regelungen zusätzlich für Lebensmittellieferanten übernehmen, die erzeugergetragene Vermarktungsunternehmen sind. Hierunter fallen unter anderem Genossenschaften. Damit kommt Lidl einer zentralen Forderung des Deutschen Bauernverbandes nach.

Klaus Gehrig, Komplementär der Schwarz Gruppe, plädiert darüber hinaus für eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels in der Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft und die Einrichtung einer neutralen Ombudsstelle. Diese könnte zukünftig zielgerichtet auf vergleichbare Konflikte reagieren und die Marktpartner in einen schnellen direkten Austausch bringen: „Mit einem klaren Kodex und einer Ombudsstelle können wir Streitthemen an zentraler Stelle bündeln und viel schneller über Lösungen sprechen“, so Gehrig.

Diese Themen diskutiert Gehrig aktuell auch mit Vertretern von Landwirtschaft und Politik, um hier für Fortschritte zu werben. So etwa tauschte er sich über das Wochenende auch mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier aus und wird diese Gespräche weiter fortsetzen.

Quelle: Lidl