Grillen im Winter mit dem vielseitigen und geschmacklich aufregenden Chicorée

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Auf das neue Jahr! Grillen mit Chicorée – ein kulinarisches Feuerwerk.

Chicorée führt ein echtes Schattendasein: Er wächst im Dunkeln, verträgt auch bei der Lagerung kein Licht und spaltet geschmacklich die Gemüter der Verbraucher. Die einen lieben ihn wegen seiner leicht bitteren Note, die zu vielfältigen kulinarischen Experimenten einlädt, die anderen meiden ihn. Ganz zu Unrecht übrigens! Denn das zarte, fast weiße Wintergemüse, lässt sich nicht nur variantenreich zubereiten, sondern ist auch noch sehr gesund und richtig kombiniert ein kaum zu überbietendes, gar nicht bitteres Geschmackserlebnis. Das Beste daran: Er ist beinahe ganzjährig erhältlich. Auch im Winter, also genau dann, wenn die Auswahl an regionalen Vitaminlieferanten schrumpft, schlägt die Stunde des Chicorées – roh, gekocht, gedünstet, gebraten oder gegrillt!

So wächst der Saisonstar Chicorée

Botanisch gesehen, ist der auch als Wegwarte bekannte Chicorée eine Kulturform der Zichorie. Und dann wird es auch schon ein wenig komplizierter. Denn der Chicorée wie wir ihn kennen, ist ein Spross und wächst nicht einfach so an der Pflanze. Bei der Zichorie werden daher zunächst die Rüben bzw. Wurzeln geerntet, die unmittelbar danach ins Kühllager kommen. Aus diesen Zichorienwurzeln treiben dann – in absoluter Dunkelheit! – die Chicorée-Sprossen aus. Nach gut drei Wochen sind sie ausgewachsen, werden vorsichtig geerntet, gesäubert und in Lichtschutzpapier verpackt. So kommen Sie dann in den Handel. Dank der lichtgeschützten Produktion in klimatisierten Räumen sind die deutschen Produzenten unabhängig von der Witterung und können das ganze Jahr über eine gleichbleibend hohe Qualität garantieren.

Genuss auf die Spitze getrieben

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Chicorée ist ein kulinarischer Tausendsassa. In Streifen geschnitten ist das Wintergemüse ein köstlicher Gaumenkitzler im Salat – besonders wenn das leicht herbe, nussige Gemüse mit kontrastierenden Geschmackskomponenten wie Mandarinen, Äpfeln, Fenchel oder Avocado kombiniert wird. Das schafft einen perfekten Ausgleich der Bitternote.

Auch gegart schmeckt Chicorée hervorragend – er verliert dabei etwas von seiner Bitternote. Eine echte Delikatesse ist eine bunte Gemüsepfanne mit Chicorée, gebratener Chicorée mit beispielsweise einer dezent süßlichen Honig-Balsamico-Vinaigrette oder auch ein Kartoffel-Chicorée-Gratin.

Selbst auf dem Buffet macht sich Chicorée prächtig. Denn die Schiffchen-Form der Blätter lädt ein zu den vielfältigsten Füllungen und natürlich zum Dippen.

Und Chicorée kann sogar noch mehr: In früheren Zeiten wurden gemahlene Zichorienwurzeln nicht nur als Kaffeeersatz getrunken, Chicorée wurde auch zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Als bewährtes Hausmittel gegen Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden galt damals ein Aufguss aus geraspelten Chicorée-Rüben.

Wissenshunger

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Power

Chicorée ist gesund – und das nicht zuletzt auch wegen seiner Bitterstoffe. Die sind nämlich gut für Verdauung, Stoffwechsel und Kreislauf. Das zarte Wintergemüse steckt darüber hinaus, voller Kalium, Kalzium Folsäure und Zink und liefert auch die Vitamine A, B und C. Abgerundet wird dies durch einen hohen Inulingehalt und erfreulich wenige Kalorien.

Einkauf

Die beste Qualität haben feste, makellose Chicorée Köpfe mit viel Weiß vom Strunk an aufwärts und einer zart hellgelben Spitze. Zusätzlich gilt, dass je kleiner die Blätter, desto zarter der Geschmack.

Ist der Chicorée eher grünlich, hat er im Anbau Licht abbekommen, so dass sich mit dem Farbstoff Chlorophyll zu viele Bitterstoffe bilden konnten. Das ist nicht jedermanns Sache.

Lagerung

Nach dem Einkauf sollte Chicorée am besten direkt ins Gemüsefach, wo er vor Licht geschützt ist. Denn sonst grünt er nach, was den leicht bitteren Geschmack verstärkt. In ein feuchtes Küchentuch eingewickelt, bleibt Chicorée im Kühlschrank gut eine Woche haltbar.

Zubereitung

Chicorée muss nicht zwingend gewaschen werden, da beim Anbau keine Erde verwendet wird. Doch die äußeren Blätter sollten gegebenenfalls entfernt werden. Dann den Strunk entfernen. Denn hier konzentrieren sich die meisten Bitterstoffe. Dazu das Gemüse halbieren und den Strunk keilförmig herausschneiden. Bei neueren Sorten ist das meist überflüssig, da sie generell nur sehr wenig Bitterstoffe enthalten. Anschließend die Blätter in die dem Wunschgericht entsprechende Größe schneiden und beispielsweise mit etwas Zitronensaft und einer Prise Zucker kochen.

Tipp: Um die Bitterstoffe ein wenig zu verringern, kann man den rohen Chicorée für ein paar Minuten in lauwarmes Wasser oder Milch einlegen.

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Grillicious New Year!

Feste, saftige Gemüsesorten, allen voran Chicorée, Zucchini, Auberginen, Cocktailtomaten, Champignons, Fenchel, Spargel, Mais, Paprika, Kürbis, Kartoffeln oder Zwiebeln, eignen sich bestens fürs Barbecue – im Ganzen, in Scheiben geschnitten oder gefüllt! Auch ein „angegrillter“ Pak Choi mit Sojasauce ist ein Hochgenuss! Frische Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Salbei sind dabei die idealen Begleiter des Grillguts – entweder direkt auf dem Grill oder in Kräuterbutter und selbstgemachten Dips.

Für köstliche Grill-Desserts eignen sich beispielsweise Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Pfirsiche, Pflaumen oder Aprikosen. Schon fünf Minuten reichen für ein besonderes Aroma. Und das Beste daran: Lecker-leichte Rezepte aus saisonalem Obst und Gemüse überzeugen nicht nur „eingefleischte“ Vegetarier vom fleischfreien Grill-Genuss.

Rezept: Gegrillter Chicorée – im Frühjahr perfekt ergänzt mit Zucchini! – und cremiger Polenta

Quelle: BVEO