Gemütliches gemeinsames Essen gehört für viele zur Weihnachtszeit einfach dazu. Doch das aufwendige Kochen kann auch stressig sein.
Zudem ist es bei großen Festessen oft schwierig, Mahlzeiten passend zu kalkulieren und Reste zu vermeiden. Warum also nicht mal einen weihnachtlichen Meal-Prepping-Versuch starten? Zu gut für die Tonne! erklärt, worauf es dabei ankommt.
Das Prinzip von „Meal-Prepping“ ist so einfach wie genial und hat sich zu einem echten Trend entwickelt. Abgeleitet von dem englischen Begriff „meal preparation“ steht es für eine genau geplante Essensvorbereitung – in der Regel gleich für mehrere Tage oder die ganze Woche. Dabei wird zunächst ein Speiseplan aufgestellt, der die Gerichte der nächsten Tage auflistet. Meal-Prepper achten darauf, dass die Speisen zumindest in Teilen auf den gleichen Komponenten basieren, um diese im vorgesehenen Zeitraum mehrfach verwenden beziehungsweise aufbrauchen zu können. Anschließend kaufen sie die Komponenten gezielt ein.
In der Vorbereitungsphase können dann entweder ganze Gerichte in größeren Mengen vorgekocht, eingefroren und über die Tage verteilt aufgetaut werden oder aber einzelne Komponenten von Gerichten portioniert gelagert und in unterschiedlichen Variationen verwendet werden.
Wer einmal in größeren Mengen vorgekocht hat, verringert den täglichen Aufwand in der Küche enorm. Durch die exakte Planung und Verwendung der Zutaten entstehen bei richtigem Meal-Prepping kaum Reste.
Mit Meal-Prepping besinnlich durch die Feiertage
Besonders beliebt ist Meal-Prepping bei Berufstätigen: Wer am Samstag plant, einkauft und für die Arbeitswoche vorkocht, hat unter der Woche nach Feierabend mehr Zeit für andere Dinge und muss trotzdem nicht auf gesunde und leckere Mahlzeiten verzichten.
Aber auch vor Feiertagen und Festen kann Meal-Prepping hilfreich und im Sinne der Restevermeidung nützlich sein. Ein geeigneter Anlass für diese Art der Essensvorbereitung ist Weihnachten, wo meist über mehrere Tage geschlemmt wird und die Feiertage ein frühzeitiges Planen und Einkaufen notwendig machen. Wer an Heiligabend volle Supermärkte und an den Feiertagen Stress in der Küche vermeiden will, der kann mit Meal-Prepping für etwas mehr Besinnlichkeit sorgen – frühzeitig ausreichend einkaufen und dann vorkochen.
Mit diesen Zutaten gelingt Meal-Prepping besonders gut
Meal-Prepping-Wochenpläne basieren in der Regel auf einer Reihe von Grundzutaten, die sich sehr flexibel und abwechslungsreich zubereiten lassen. Ziel ist es, möglichst so einzukaufen, dass die Zutaten in mehreren Gerichten verwendet werden können, um am Ende nicht planlos vor den Resten zu stehen. Bei der Zusammenstellung der Gerichte hilft es, sich an den folgenden Zutatengruppen zu orientieren:
- Die wichtigste Komponente eines jeden Meal-Prepping-Plans ist Gemüse – ganz egal ob gebraten, gekocht oder roh. Selbst im Dezember gibt es hier ein wenig regionale Auswahl: Besonders flexibel einsetzbar sind Karotten, Zwiebeln, Rote Bete oder auch Kürbis. Aber auch winterliche Kohl- und Rübensorten können vorbereitet werden.
- Als Stärkebeilage bieten sich Kartoffeln, Reis, Nudeln oder auch Couscous oder Bulgur an. Abgesehen von Kartoffeln halten sich die meisten dieser Stärkekomponenten ungekocht ohne Probleme über mehrere Monate.
- Eiweiß liefern neben Fleisch oder Fisch auch Hülsenfrüchte, Eier, Quark oder Joghurt. Bei fleischlichen Zutaten ist allerdings besondere Vorsicht geboten:
Selbst bei guter Kühlung sollten Hack oder Geflügel spätestens zwei Tage nach dem Kauf verzehrt werden, Schwein und Rind nach maximal drei Tagen.
Wer bei der Planung der eigenen Meal-Prepping-Woche Unterstützung und Inspiration benötigt, kann dafür mittlerweile auf eine Vielzahl von praktischen Apps zurückgreifen – unter anderem die kostenlose Beste-Reste-App von Zu gut für die Tonne! Die Datenbank der App liefert eine Vielzahl von Rezepten für unterschiedliche Zutatenkombinationen.
Hygiene bei der Lagerung – darauf kommt es an!
Das oberste Gebot beim Meal-Prepping ist die Hygiene. Es sollte sichergestellt sein, dass genügend saubere Gefäße für die einzelnen Essensportionen vorhanden sind. Für ein erfolgreiches erstes Meal-Prepping empfiehlt es sich, schon im Vorfeld einen Grundstock an Aufbewahrungsgefäßen in verschiedenen Größen anzulegen. Nachhaltig sind zu diesem Zweck Behälter aus Glas oder Metall.
Da aber auch die beste Gefäßsammlung nichts nützt, wenn der Kühl- oder Gefrierschrank selbst zum Keimhort wird, sollte auch dieser vor dem weihnachtlichen Meal-Prepping einmal besonders gut gereinigt werden. Dafür braucht es keinerlei aggressive Putzmittel oder Scheuerschwämme – Schmutz, Fett und ein großer Teil der Oberflächenkeime lassen sich ganz einfach mit einem sauberen Putzlappen, warmem Wasser und etwas Allzweckreiniger, Essig oder Spüli entfernen.
Alles Wissenswerte rund um die richtige Kühlschrankhygiene kann in unserem zugehörigen Schwerpunkt nachgelesen werden.
So kann es gehen: Unser Meal-Prepping-Vorschlag für die Feiertage
Wenn alle Vorkehrungen getroffen sind, kann es losgehen. Nun steht man vor der Frage: Was kommt über die Feiertage auf den Tisch? Wir hätten da folgenden Vorschlag – für alle, die es klassisch mögen:
Heiligabend: Gänsebraten mit Rotkohl und Kartoffelpüree
Erster Weihnachtstag: Braten-Ragout mit Rotkohl-Walnuss-Salat, Kartoffeltalern und Ratatouille
Zweiter Weihnachtstag: Reste-Quiche nach Alfons Schuhbeck
Als Basiskomponenten kommen dabei neben der Gans noch Kartoffeln, Rotkohl und verschiedene Gemüse nach Wahl mehrfach zum Einsatz. Hier bieten sich vor allem Zwiebeln, Möhren, Zucchini, Auberginen, Paprika und Pilze an.
Heiligabend: Den Anfang unseres Beispiels macht zu Heiligabend der traditionelle Gänsebraten. Als Beilagen kommen – ebenfalls ganz klassisch – Rotkohl und Kartoffelpüree auf den Tisch. Beides kann vorbereitet werden und tiefgekühlt mehrere Wochen aufbewahrt werden. Der Rotkohl wird dazu mit ein paar alten Äpfeln, Zwiebeln und Gänseschmalz gegart und nach Abkühlung in einem luftdichten Behälter im Tiefkühlfach eingelagert. Wer begrenzten Platz im Tiefkühler hat, kann den vorbereiteten Rotkohl auch für ein paar Tage luftdicht verpackt im Kühlschrank aufbewahren. Kartoffelpüree lässt sich ohne Geschmacksverluste ebenfalls weit im Vorhinein einfrieren und pünktlich zu Heiligabend auftauen.
Um sich mit dem Braten selbst Stress zu ersparen, bietet es sich an, den Einkauf früh zu erledigen und die Gans bis kurz vor dem Festtag einzufrieren. Am besten legt man sie am Weihnachtsvorabend zum langsamen Auftauen in den Kühlschrank. Am Weihnachtstag selbst reichen dann ein gut eingestellter Backofen und ein regelmäßiger Kontrollblick.
Erster Weihnachtstag: Die Reste des großzügig kalkulierten Weihnachtsschmauses bekommen am ersten Weihnachtsfeiertag ihren zweiten großen Auftritt: Die Überbleibsel der Gans werden mit Resten von Zwiebeln und Äpfeln zu einem feinen Ragout gekocht. Der eingelagerte Apfelrotkohl von Heiligabend mit ein paar Walnüssen und einem Dressing auf Basis von Essig und Öl zu einem knackigen Salat. Was vom Kartoffelpüree übriggeblieben ist, kommt in die Pfanne, wo unter Beigabe von Eiern, Mehl und Gewürzen in kürzester Zeit ein paar knusprige Kartoffeltaler entstehen. Das Ratatouille aus verschiedenen Gemüsen kann bereits ein bis zwei Tage zuvor in der Pfanne zubereitet werden und muss nun nur noch aus dem Kühlschrank genommen werden.
Zweiter Weihnachtsfeiertag: Bevor nach Weihnachten die Supermärkte wieder öffnen, heißt es noch einmal: Alles muss weg! Und wie könnte das besser und schmackhafter gelingen, als mit einer Reste-Quiche von Starkoch Alfons Schuhbeck? Von Bratenresten über diverse Gemüse und Rest-Ratatouille bis hin zu übriggebliebenen Eiern und Mehl findet hier alles Verwendung. Hier geht es zum Rezept.
Quelle: Zu gut für die Tonne!