Natürliche Stimmungsaufheller helfen, aus einem seelischen Tief zu kommen

Depression
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Das geht meist von alleine rasch vorbei: schlechte Laune, mit dem falschen Fuß aufgestanden, keinen Bock auf nichts und niemand. Damit kann Mensch einige wenige Tage leben und den Weg aus dem Tief mit einem natürlichen Stimmungsaufheller unterstützen.

Ist die Stimmung jedoch über einen längeren Zeitraum getrübt, helfen meist auch keine kurzfristigen Auszeiten, Spaziergänge oder gute Gespräche. Dann ist ratsam sich zu fragen, ob es sich wirklich nur um eine begrenzte schlechte Phase handelt oder ob sich ein dauerhaftes Stimmungstief entwickelt hat? Solche Tiefs gibt es wahrscheinlich in jedem Leben eines Menschen. Schicksalsschläge, Existenzängste, Überforderung und ständiger Stress oder Einsamkeit können auf die Dauer zu psychischen Erkrankungen mit häufig negativen körperlichen Auswirkungen führen. Dann ist professionelle Hilfe durch Therapeuten und Ärzte angeraten. Einen meist auch zeitlich längeren Heilungsprozess, um aus einer solchen seelischen Krisen wieder herauszukommen, können natürliche Stimmungsaufheller hilfreich begleiten.

Stimmungsaufheller aus der Natur

Ein seelisches Tief schlägt sich nicht nur in körperlichen Symptomen wie Müdigkeit und Schwäche nieder, sondern auch in nachweisbaren biologischen Prozessen. So zeigt sich eine Störung des Gleichgewichts bestimmter Botenstoffe im Gehirn, weil einzelne dieser Stoffe, die im gesunden Zustand für eine positive Grundhaltung und Ausgeglichenheit sorgen, nicht mehr im erforderlichen Maß produziert werden.

Die folgenden Botenstoffe sind essentiell zur Aktivierung von Nervenzellen durch das Gehirn:

  • Adrenalin
  • Noradrenalin
  • Serotonin
  • Acetylcholin
  • Melatonin
  • Dopamin

(Durch Klick auf einen Botenstoff erfolgen nähere Informationen.)

Einige der Botenstoffe kann unser Körper selbst herstellen, andere entstehen erst aus dem Stoffwechsel. Unentbehrlich für die Bildung der meisten Botenstoffe sind auch bestimmte Vitamine, ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe, Sauerstoff und Kohlenhydrate. Eine ausgewogene und gesunde Ernährung stellt die Grundlage dar für eine hinreichende Versorgung mit Botenstoffen und ist somit unabdingbar für ein seelisch ausgeglichenes Leben.

Lebensmittel wie Fisch, dunkle Schokolade und Kohlenhydrate unterstützen den Körper bei der Bildung von Botenstoffen. Auch die positive Wirkung der Heilpflanze Johanniskraut ist wissenschaftlich nachgewiesen.

Blüte des Johanniskrauts, der Arzneipflanze des Jahres 2015.
(Foto: Heike Will)

Positiver Einfluss des Johanniskrauts auf unseren Gemütszustand

Der „Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg hat das Johanniskraut zur Arzneipflanze des Jahres 2015 gewählt. Hier Auszüge aus der Pressemeldung der Uni Würzburg:

„Die wichtigsten Wirkstoffe des Johanniskrauts sind die rot färbenden Hypericine. Sie werden in speziellen Drüsen gespeichert und sind als dunkelgefärbte Punkte gut auf den Blüten- und Laubblättern der Pflanze zu erkennen. Den Hypericinen wird ein Potenzial gegen Viren ebenso zugeschrieben wie die stimmungsaufhellende Wirkung bei depressiven Verstimmungen. Weiterhin enthält die Pflanze das antibakterielle Hyperforin, entzündungshemmende Flavonoide sowie Gerbstoffe und ätherisches Öl.

Therapeutisch verwendet werden Extrakte und Tees aus den blühenden Triebspitzen. Denn reich an Wirkstoffen sind vor allem die Blütenknospen, die geöffneten Blüten und die noch grünen Fruchtkapseln.

Laut Mayer wurden zahlreiche Wirkungen von innerlich angewendeten Johanniskrautextrakten entdeckt. Spezielle Botenstoffe des Nervensystems bleiben länger und in höherer Zahl verfügbar. Auf diesem Prinzip beruht auch die Wirkung klassischer Antidepressiva. Gesteigert wird zudem die nächtliche Ausschüttung des Hormons Melatonin, das an einem gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt ist. Hypericin erhöht auch die Lichtempfindlichkeit – ein Effekt, der bei sehr hellhäutigen Personen unter Umständen aber zu einer Überempfindlichkeit gegen Licht führen kann.

Die genannten Effekte sind vor allem bei depressiven Verstimmungen therapeutisch interessant. Deshalb wurde Johanniskraut auf Grund von einschlägigen klinischen Studien als Mittel gegen leichte bis mittelschwere depressive Verstimmungen zugelassen, ebenso bei psychovegetativen Störungen, Angstzuständen und nervöser Unruhe. „Ebenfalls sinnvoll ist der Einsatz bei Winterdepressionen, Schlafstörungen wegen leichter Depressionen und bei entsprechenden Symptomen in den Wechseljahren“, heißt es in der Mitteilung des Studienkreises.“

Natürlicher Stimmungsaufheller „frei Haus“

Einer der bekanntesten und auch völlig kostenlosen natürlichen Stimmungsaufheller ist das Sonnenlicht. Nicht umsonst klagen viele Menschen über trübe bis depressive Stimmungslagen in den dunkleren Jahreszeiten. Sonnenlicht unterstützt die Synthese der sogenannten Glückshormone Serotonin und Dopamin (siehe oben). Sie wecken unsere Lebensgeister und regen zur Ausschüttung von Endorphinen und den Hormonen Testosteron und Östrogen an.

Außerdem kann unser Körper ein für die Gesundheit und Stimmungslage äußerst  wichtiges Vitamin – das Vitamin D – nur durch Einwirkung von Sonnenlicht auf unsere Haut herstellen. Alle anderen Vitamine nehmen wir mit der Nahrung auf. Für eine ausreichende Versorgung brauchen wir – vorausgesetzt das Wetter spielt mit – nur eines: entspannende Aufenthalte an der frischen Luft, wandern, spazieren gehen, Sonnen baden (nicht zu lange!) …