Der Bummel über den Wochenmarkt fällt weg, die Kegelgruppe darf sich nicht treffen und die Enkel sollen auch nicht mehr zu Besuch kommen. Eines ist klar, die Folgen der Corona-Pandemie treffen Rentnerinnen und Rentner besonders hart.
Nicht nur die persönlichen Kontakte zur Familie müssen unfreiwillig eingestellt werden, auch die im fortgeschrittenen Alter so wichtige körperliche Ertüchtigung wird durch die Alltags-Einschränkungen erschwert. Doch es gibt Mittel und Wege auch zu Hause sportlich aktiv zu sein.
Die Familie nimmt gezwungenermaßen Abstand, der Einkaufsbummel sollte nicht mehr selbst erledigt werden und die Senioren-Sportgruppe darf sich nicht mehr treffen – die sozialen Einschränkungen des Lockdowns stellt ältere Menschen auf eine harte Probe. Verständlich, denn sie gehören zur Risikogruppe. Rentnerinnen und Rentner sollen aus Angst vor einer Coronavirus-Infektion seit Mitte März möglichst in den eigenen vier Wänden bleiben und Kontakte zu anderen Menschen meiden.
Auf der Strecke bleibt in diesen Zeiten neben den sozialen Kontakten auch oft die körperliche Ertüchtigung. Dabei ist vor allem die sportliche Betätigung im fortgeschrittenen Alter wichtig. „Während der Corona-Pandemie laufen Seniorinnen und Senioren Gefahr, nicht genügend Sport zu treiben. Regelmäßige Bewegung stärkt nicht nur die Muskeln und Knochen, sondern sorgt auch dafür, dass der Körper belastbar bleibt. Zudem steigert Sport das allgemeine Wohlbefinden, verbessert die geistige Fitness und der Alltag ist leichter zu bewältigen. Ohne den körperlichen Ausgleich drohen Muskel- und Knochenschwund. Deshalb ist es empfehlenswert, sich alternative Bewegungsmöglichkeiten einfallen zu lassen“, rät Klaus Möhlendick, Diplom-Sportwissenschaftler bei der Barmer.
Trainingseinheiten in den eigenen vier Wänden
In Zeiten der Corona-Pandemie ist neben der Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln für Rentnerinnen und Rentner ein gut funktionierendes Immunsystem äußerst wichtig, um das Erkältungsrisiko zu minimieren. Förderlich ist hierbei eine regelmäßige Trainingseinheit in den Alltag zu integrieren. „Besonders effektiv sind sichere Bewegungsmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden, die keine zu große Anstrengung benötigen. Zähne auf einem Bein putzen, aus dem Sessel gezielt mit Armeinsatz aufstehen oder auch ein spezifisches Home-Workout absolvieren, sind Methoden, die eigene Leistungsfähigkeit zu fördern“, empfiehlt Möhlendick.
Wichtig ist, dass Seniorinnen oder Senioren einen Sport treiben, der den körperlichen Voraussetzungen entspricht und vor allem Spaß macht. „Um dem regelmäßigen Training zusätzlich noch einen natürlichen Touch zu geben, empfiehlt sich die Einheit mit offenem Fenster durchzuführen. Regelmäßiges Spazierengehen stärkt zusätzlich die eigenen Abwehrkräfte. Vorausgesetzt, die derzeit gültigen Hygieneregeln können eingehalten werden“, so Möhlendick. Neben der körperlichen Ertüchtigung sollten ältere Menschen zudem ausreichend trinken und sich ausgewogen ernähren.
Tipps für altersgerechte Trainingseinheiten
- Regelmäßiges Treppensteigen
- Ein kleiner Hindernislauf im Wohnzimmer
- Sammelspiele in den eigenen vier Wänden
- Spaziergänge, unter Einhaltung der Hygieneregeln
Quelle: BARMER