Vegan, vegetarisch und Mischkost – Ernährungsweisen von Kindern und Jugendlichen

Grenzen und Reichweite der VeChi-Youth-Studie.

Dr. Johanna Conrad, seit Oktober 2020 Leiterin des Referats Wissenschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE), informiert in einem Beitrag auf DGE-Blog über Grenzen und Reichweite der „Vegetarian and Vegan Children and Youth Study“ (VeChi-Youth-Studie). Das Autorenteam um PD Dr. Ute Alexy und Dr. Markus Keller untersuchte in der Studie, den Einfluss verschiedener Ernährungsformen auf das Ernährungsverhalten und die Nährstoffversorgung von Heranwachsenden in Deutschland.

Die Stichprobe mit insgesamt 401 sich vegan, vegetarisch oder mit Mischkost ernährenden Kindern und Jugendlichen in Deutschland zeigt nur geringe Unterschiede in der Nährstoffzufuhr und -versorgung. Alle Ernährungsformen weisen aber kritische Werte bei der Versorgung mit Vitamin B2, Vitamin D und Jod sowie bei der Zufuhr von Calcium auf.

„Eine Ernährung mit einem hohen Anteil an Gemüse und Obst kann gesundheitliche Vorteile bieten“, stellt Conrad fest. Dennoch ist unabhängig von der Ernährungsform zu beachten, dass je stärker die Lebensmittelauswahl eingeschränkt wird und je weniger abwechslungsreich gegessen wird, desto größer ist das Risiko einer Nährstoffunterversorgung oder eines Nährstoffmangels.

Conrad führt aus, dass nach Einschätzung der DGE, die VeChi-Youth-Studie die unzureichende Datenlage für sich vegan ernährende Kinder und Jugendliche nur bedingt verbessert. Für wissenschaftlich gesicherte Aussagen über Auswirkungen einer vegetarischen Ernährungsweise sind mehr Querschnitts- und Längsschnittstudien notwendig. Zudem sollte die Auswahl der Studienpopulation nach Möglichkeit systematisch erfolgen.

Aufgrund des erhöhten Risikos einer Nährstoffunterversorgung und eines Nährstoffmangels und deren teilweise irreversiblen Konsequenzen, wird von der DGE eine vegane Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie im gesamten Kindes- und Jugendalter weiterhin nicht empfohlen.

Quelle: DGE