Wie wird die Qualität von Obst und Gemüse kontrolliert?

Reif genug? Frei von Mängeln und Krankheiten? Richtig gekennzeichnet? Obst und Gemüse wird beim Import genau unter die Lupe genommen.

2019 erreichten 217.239 Tonnen Obst und Gemüse aus Nicht-EU-Ländern die deutschen Häfen oder Flughäfen und wurden zur Qualitätskontrolle bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angemeldet. Die BLE kontrolliert in Deutschland die Einhaltung der EU-Vermarktungsnormen.

Sind die Erzeugnisse korrekt gekennzeichnet und weisen weder Schimmel noch Fäulnis auf, können sie importiert werden und stehen den Verbraucherinnen und Verbrauchern schnellstmöglich im Supermarkt zur Verfügung.

Per Risikoanalyse entscheiden die Qualitätskontrolleurinnen und -kontrolleure, welche angemeldete Ware sie überprüfen und auf welche Kontrollen sie verzichten. So wurden 2019 55.951 Tonnen des angemeldeten Obstes und Gemüses kontrolliert. Nur 22 Tonnen davon wiesen solch erhebliche Mängel auf, dass sie als nicht verzehrbar eingestuft und damit auch nicht importiert wurden.

Die EU-Vermarktungsnormen

In der Europäischen Union gelten Vermarktungsnormen und Etikettierungsvorschriften für frisches Obst und Gemüse. Diese Vermarktungsnormen definieren die Beschaffenheit von landwirtschaftlichen Erzeugnissen, indem sie Mindestanforderungen zur Gewährleistung der Verzehrbarkeit, Klassifizierung und Kennzeichnung festschreiben.

Mängel korrigieren – Lebensmittelverluste reduzieren

Am häufigsten bemängelten die Prüfenden eine fehlende oder fehlerhafte Kennzeichnung der Erzeugnisse, Verderb oder eine nicht ausreichende Reife. Während bei Zwiebeln hauptsächlich Schimmel und Fäulnis beanstandet wurde, war bei Wassermelonen, Äpfeln, Bohnen, Tafeltrauben und Weißkohl eine falsche Kennzeichnung zu kritisieren.

Die korrekte Kennzeichnung der Ware ist wichtig, denn sie bietet Verbraucherinnen und Verbrauchern verlässliche Informationen, beispielsweise zum Ursprungsland oder zur Sorte. Für verdorbene Ware sind meist ungenügende Transportbedingungen, wie falsche Kühlung, verantwortlich.

Einblicke in die Arbeit des Prüfdienstes:

Quelle: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft