BVE-Konjunkturreport Ernährungsindustrie Februar 2021

November bringt Umsatz- und Produktionsrückgang in der Ernährungsindustrie.

Konjunktur

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im November 2020 einen Umsatz von 15,1 Milliarden Euro. Damit verzeichnete die Branche einen Umsatzrückgang von 5,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Sowohl das Inlandsgeschäft als auch der Export entwickelten sich wert- und mengenmäßig rückläufig. Auf dem Inlandsmarkt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von 10,1 Milliarden Euro und verfehlte das Vorjahresergebnis damit um -3,8 Prozent. Der Absatzrückgang fiel mit -2,9 Prozent geringer aus.

Die Höhe der Lebensmittelexporte betrug 5,0 Milliarden Euro, dies entspricht einem Umsatzrückgang von 9,0 Prozent im Vorjahresvergleich. Nach einer positiven Produktionsentwicklung im Vormonat senkten die Hersteller ihre Produktion im November. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex fiel um 5,9 Prozent im Vorjahresvergleich.

Agrarrohstoffmärkte

Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Dezember 2020 legte der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im Vergleich zum Vormonat um 0,8 Prozent zu und lag bei 101,8 Punkten. Im Vorjahresvergleich stieg der Index um 6,0 Prozent.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Im Januar 2021 verzeichnete das Geschäftsklima einen leichten Rückgang. Der Saldo des Geschäftsklimas sank um 1,0 Punkte im Vormonatsvergleich und lag damit bei insgesamt +1,0 Punkten. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage musste hierbei starke Einbuße hinnehmen und sank um 21,1 Punkte auf insgesamt -3,2 Punkte. Der Indikator „Geschäftserwartung der nächsten Monate“ stieg hingegen um 18,0 Punkte im Vormonatsvergleich und deutete mit einem Saldo von +5,3 Punkten einen optimistischen Blick auf die nächsten Monate an.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Januarerhebung der GfK zeigt ein eingetrübtes Bild der Verbraucherstimmung. Sowohl die Konjunkturerwartung, die Anschaffungsneigung als auch die Einkommenserwartung entwickelten sich in Anbetracht des Lockdown rückläufig. Der Konsumklimaindex lag im Januar 2021 bei -7,5 Punkten und verschlechterte sich damit um 0,7 Punkte im Vormonatsvergleich. Mit Blick auf die rückläufigen Indikatoren prognostiziert die Gfk für Februar 2021 einen Indexwert des Konsumklimas von -15,6 Punkten.

Die Verbraucherpreisentwicklung fiel im Dezember moderat aus. Die Lebensmittelpreise sanken im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozent, die allgemeinen Verbraucherpreise stiegen um 0,5 Prozent. Im Vorjahresvergleich stiegen die Lebensmittelpreise um 0,4 Prozent, während die allgemeinen Verbraucherpreise mit -0,3 Prozent leicht rückläufig waren.

Quelle: BVE