Die „Planetary Health Diet“ als Wegweiser

Während der Corona-Krise hat sich gezeigt, dass die Verbraucher*innen verstärkt auf Nachhaltigkeit setzen.

Laut Ernährungsreport 2020 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft legen 83 Prozent der Befragten Wert auf eine regionale Herkunft der Lebensmittel. Ob dieser Trend anhält, lässt sich noch nicht sagen. Eine Ernährungsweise, die gleichermaßen gut für den Planeten als auch gesund für die Menschen ist, beschreibt die „Planetary Health Diet“. Was sich dahinter verbirgt und warum jetzt weltweites Handeln nötig ist, erklärt der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).

„Der von der EAT-Lancet-Kommission berechnete Speiseplan legt eine tägliche Aufnahme von 2500 Kilokalorien zugrunde. Die Lebensmittelauswahl ähnelt einer pflanzenbetonten, flexitarischen Ernährung, bei der nur selten Fleisch und Fisch von hoher Qualität verzehrt wird. Die Planetary Health Diet bevorzugt pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Nüsse und ungesättigte Pflanzenöle.

Ergänzend sieht sie kleine Mengen an Fisch und Geflügel vor. Die Menge von stärkehaltigem Gemüse wie Kartoffeln, zugesetztem Zucker, rotem Fleisch, Milchprodukten und Ei sollte möglichst gering sein. Das bedeutet, dass ein Schweinesteak beispielsweise nur alle zwei Wochen auf den Teller kommt“, erläutert Gisela Horlemann, VSB-Ernährungsexpertin.

Bei einer globalen Umsetzung der Planetary Health Diet müsste sich der Anteil an Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten und Nüssen auf dem Teller verdoppeln, demgegenüber müsste sich der Verzehr von rotem Fleisch und Zucker halbieren.

Laut VSB ist schnellstmögliches und weltweites Handeln von den Akteuren auf Ebene der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und seitens der Verbraucher*innen nötig, um konkrete Maßnahmen umzusetzen. Damit können laut EAT-Lancet-Kommission bis zum Jahr 2050 geschätzte elf Millionen vorzeitige Todesfälle durch ernährungs(mit)bedingte Krankheiten verhindert und rund zehn Milliarden Menschen gesund und nachhaltig ernährt werden, ohne die Erde zu zerstören. „Jeder Einzelne kann auch jetzt schon, beispielsweise durch die Reduktion seines Fleischkonsums dazu beitragen, diesem Ziel näherzukommen“, so Horlemann.

Weiterführende Informationen: Planetary Health Diet

Quelle: VSB