Ahorn – Essbares vom Baum: Keimlinge im Salat, Früchte als Kapernersatz

Ahorn, Ahorn-Blüte
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Im Frühling können heimische Bäume und Sträucher den Speiseplan bereichern. Dazu zählt auch der Ahorn.

Besonders schmackhaft sind die gelb-grün leuchtenden Blüten, jungen Blätter und Früchte des Spitzahorns. Die im Februar und März keimenden Ahornsamen enthalten viele Nährstoffe und schmecken auf dem Brot, im Risotto oder Salat. Zunächst werden sie in einer mit Wasser gefüllten Schüssel gesäubert und vorsichtig aus der Samenhülle gelöst. Der bittere Geschmack lässt sich abmildern, indem man sie kurz in Salzwasser ziehen lässt oder in etwas Öl oder Butter anröstet. Auch Reisgerichte lassen sich damit verfeinern.

Die gelb-grünen Blüten des Ahorns sind essbar und lassen sich zu einem Sirup verarbeiten. Sie sind aber auch ein schöner Farbtupfer in einem Salat aus jungen Ahornblättern, gehackten Nüssen und geriebenem Parmesan. Die herb-aromatischen Blätter können als Gemüse gegessen werden. Allerdings braucht man eine ordentliche Menge, da sie noch stärker einschrumpfen als Spinat. Einfach eine Zwiebel anrösten, die zarten Blätter von den Stängeln befreien und in wenig Wasser kurz garen. Mit einem Schuss Sahne, Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken. Das junge Grün kann auch ähnlich wie Sauerkraut eingelegt und fermentiert werden. Ein Tee aus den getrockneten Blättern wird in der Volksmedizin bei Entzündungen und Fieber eingesetzt.

Die propellerartigen Ahornfrüchte sind bei Kindern als „Nasenzwicker“ beliebt. Besonders schmackhaft sind aber die jungen Exemplare mit den unreifen Samen, die ab Mitte Mai vom Baum gesammelt werden. Man genießt sie im Salat oder gekocht mit Gemüse. Für „Kapern“ werden die zarten Früchte in Wasser für zehn Minuten gegart, abgeschreckt und in ein sauberes Glas gegeben. Weißen Balsamicoessig mit etwas Salz und Ahornsirup kurz aufkochen, über die Kapern gießen und verschließen. So halten sie sich einige Monate.

In Europa ist der Ahorn weit verbreitet. Heimische Arten sind der Spitz-, Berg- und Feldahorn. Der Spitzahorn (Acer platanoides) ist gut an den handförmig gelappten Blättern zu erkennen. Die Lappen sind scharf zugespitzt und glänzend grün. Junge Pflanzenteile enthalten wertvolle Flavonoide, Kalium, Kalzium, Magnesium, Mangan und Eisen. Zu große Mengen sollten nicht gegessen werden, da die enthaltenen Saponine die Darmschleimhaut reizen können.

Heike Kreutz, BZfE