Darmkrebsprävention: Bei Typ-2-Diabetes regelmäßig zur Früherkennungsuntersuchung gehen

Etwa 510.000 Menschen in Deutschland erkranken jährlich neu an Krebs, etwa 60.400 davon an Darmkrebs. Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko für Darmkrebs.

Kommt zusätzlich noch eine familiäre Darmkrebsbelastung hinzu, steigt das Risiko weiter an. Außerdem ist die Rate der tödlichen Krankheitsverläufe bei Darmkrebs in der Personengruppe mit Diabetes mellitus höher als bei stoffwechselgesunden Menschen. Laut Expertenschätzungen wären rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen durch einen gesünderen Lebensstil mit mehr Bewegung vermeidbar. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe empfiehlt Menschen mit Typ-2-Diabetes, regelmäßig Sport zu treiben, sich ausgewogen zu ernähren und trotz der Corona-Pandemie die Angebote zur Früherkennungsuntersuchung zu nutzen.

Darmkrebs ist bei Männern und Frauen die zweithäufigste Krebsart. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 60.400 Menschen neu daran. Circa 24.300 Menschen sterben jährlich an den Folgen der Erkrankung. Denn Darmkrebs verursacht lange Zeit keine Beschwerden und wird daher häufig erst in fortgeschrittenem Stadium festgestellt. Wird diese Krebsart jedoch früh erkannt, ist sie gut behandelbar.

„Menschen mit Diabetes Typ 2 haben ein 1,2 bis 1,7fach erhöhtes Risiko für mehrere Krebsarten, darunter Brust-, Harnblasen-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs“, sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim. Als eine mögliche Ursache dafür gelten über lange Zeit erhöhte Insulinspiegel. Nachgewiesen ist der Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes, Adipositas und Krebs.

Daher rät Professor Haak Menschen mit Diabetes, mit ihrem behandelnden Arzt über ihr persönliches Krebsrisiko zu sprechen und regelmäßig die angebotenen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung wahrzunehmen: „Gerade jetzt in der Corona-Pandemie vermeiden viele Menschen Arzttermine, weil sie fürchten, sich in der Praxis anzustecken“, weiß der Diabetologe. „Arztpraxen und Kliniken beugen diesem Risiko jedoch mit Hygienekonzepten vor, so dass niemand Arztbesuche vermeiden muss.“

Menschen mit Diabetes können einer Krebsentstehung außerdem durch Sport und eine Ernährungsumstellung vorbeugen: Wer fünfmal die Woche mindestens 30 Minuten körperlich aktiv ist und auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse achtet, baut Übergewicht ab und verbessert deutlich seinen Stoffwechsel. Auch Alkohol- und Nikotinverzicht senken das Krebsrisiko.

Quelle: diabetesDE