Kartoffeln: mehr als nur Pommes

Kartoffeln
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Die Kartoffel gilt mit 69 Kalorien auf 100 Gramm zu Unrecht als „Dickmacher“. Viele Gründe sprechen für den Verzehr der Knolle, gerade für Senior:innen. Vorsicht ist geboten, wenn Kartoffeln viele grüne Stellen haben oder stark keimen.

Kartoffeln sind besser als ihr Ruf: 100 Gramm decken bereits zehn Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C. Damit passen sie gut in eine gesunde
Ernährung für starke Abwehrkräfte. Dazu enthalten Kartoffeln Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium. Calcium spielt eine wichtige Rolle bei der Signalübertragung in Muskel- und Nervenzellen und für das Zellwachstum. Magnesium unterstützt die Bildung von Eiweiß, etwa für Muskeln.

Vorsicht mit grünen Stellen und Keimen

Wenn Kartoffeln stark keimen oder viele grüne Stellen aufweisen, sind sie nicht für den Verzehr geeignet. „Das ist ein Anzeichen für den giftigen Stoff Solanin. Er kann bei übermäßigem Verzehr Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall auslösen“, erklärt Saskia Vetter, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Bei kleinen grünen Stellen genügt es, diese großzügig herauszuschneiden.

Schnelles Keimen lässt sich mit der richtigen Lagerung verhindern. In einer dunklen und trockenen Umgebung bei Temperaturen zwischen vier bis zwölf Grad bleiben Kartoffeln am längsten frisch und bilden wenig Solanin. „Wichtig bei der Lagerung ist die Luft. Wer Kartoffeln im Plastikbeutel
gekauft hat, nimmt sie zum Lagern am besten heraus“, empfiehlt Saskia Vetter. So lässt sich Lebensmittelverschwendung einfach verhindern.

Kartoffeln sind oft mit Keimhemmern behandelt

Für eine längere Haltbarkeit behandeln Produzenten ihre Kartoffeln häufig mit einem Keim- oder Schimmelhemmungsmittel. Nur solche Kartoffeln, die mit Chlorpropham behandelt wurden, tragen den Hinweis ‚nach der Ernte behandelt‘. Inzwischen ist der Einsatz von Chlorpropham bei Kartoffeln in der EU verboten. Restbestände dieser Kartoffeln können noch bis Ende 2021 im Handel zu finden sein. Über den Einsatz anderer Keimhemmer erfahren Verbraucher nichts.

„Wer Kartoffeln ohne chemische Keimhemmer verarbeiten und essen will, greift am besten zu Bio-Ware aus der Region“, empfiehlt die Ernährungsexpertin. Im Bio-Anbau sind chemische Keimhemmer verboten.

Quelle: VZ Schleswig-Holstein