Produkte aus der Region – ein nachhaltiger Trend?

In der aktuellen Ausgabe von „LandInForm“ beleuchtet die Deutsche Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) die verstärkte Nachfrage nach regionalen Produkten.

Den Trend gibt es schon länger, Corona hat ihn noch verstärkt. Zahlreiche vorgestellte Projekte und Initiativen zeigen, dass regionale Wertschöpfungsketten einen Mehrwert für die Akteure einer Region bieten können.
Im Südosten von Thüringen setzt man auf regionale Lebensmittel – und schaffte einen Online-Marktplatz sowie einen regionalen Einkaufsführer. Im Allgäu sind die Akteure der Holzwirtschaft in einer regionalen Wertschöpfungskette vernetzt und konnten ein einzigartiges Bauprojekt starten.

Das waldreiche Allgäu hat mit seinem „Holzforum“ ein Sprachrohr. Es kommuniziert für den Rohstoff, die Region und sorgt für Fachkräfte. Alle Mitglieder der Wertschöpfungskette – vom Waldbesitzer bis zum Handwerk – sind im Holzforum vertreten. Die Forstbetriebsgemeinschaften vermarkten das Holz von rund 50.000 Waldbesitzern an 30 kleine und mittelständische Sägewerke. Sie sind wiederum wichtigste Lieferanten für 200 Schreinereien und 100 Zimmerer. Neben zwei Produktionsstandorten für Holzpellets hat die Branche 2020 in Immenstadt ein Holzkompetenzzentrum eröffnet. Dort können sich Zimmerleute ausbilden lassen. Zusätzlich werden Weiterbildungen angeboten, Meisterkurse sind in Planung. Damit wirkt die Region vor Ort dem Fachkräftemangel entgegen.

Ein Prestigeprojekt für Nachhaltigkeit und Regionalität entsteht derzeit in Kempten – das höchste Holzhaus im Allgäu mit insgesamt sieben Stockwerken. Darin verbaut wurden etwa 900 Kubikmeter heimisches Holz. Das Holzforum quantifiziert mit seinen Partnern den Klimaschutzbeitrag von Holzbauten anhand von Kohlenstoffbilanzen, Stoffstromanalysen sowie Ökobilanzierungen. Die Analysen sollen Auskunft über das Potenzial von Holzprodukten für eine regionale Vermarktung geben.

Regional – ein authentisches Erlebnis

In der Thüringer LEADER-Region Saale-Orla ist man überzeugt: Die Konsumenten entdecken den Mehrwert des handwerklich gefertigten Produktes. Mit einem regionalen Einkaufsführer und einem Online-Marktplatz für regionale Produkte nimmt der Austausch über die heimische Produktion an Fahrt auf – und ein Mehrwert entsteht. Denn es gehe um Augenhöhe, Vertrauen und nicht zuletzt darum, in die Wertschöpfung eingebunden zu sein.

Weitere Beispiele zeigt die neue Ausgabe der DVS-Zeitschrift „LandInForm – Magazin für Ländliche Räume“ mit dem Titel „Regionale Wertschöpfungsketten“ unter www.ble-medienservice.de.

Hintergrund

Die DVS hat die Aufgabe, engagierte Menschen in den ländlichen Räumen zu vernetzen und durch Wissenstransfer zu unterstützen. Bei eigenen Veranstaltungen und über eigene Medien informiert sie die Fachöffentlichkeit, auch über Neuigkeiten aus dem Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE). Das KomLE setzt das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung im Auftrag des BMEL um und fördert als Projektträger bundesweit Modell- und Forschungsvorhaben. Die DVS und das KomLE machen sich in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gemeinsam für die ländliche Entwicklung stark.

Quelle: BLE