Wenn Fisch zu Ostern, dann aus nachhaltiger Herkunft

Wer Produkte mit dem blauen MSC-Siegel wählt, muss auch an den Feiertagen nicht auf Fisch verzichten.

  • Nachfrage nach Fisch steigt zu den Feiertagen
  • Mit stetig wachsender Weltbevölkerung steigt globaler Fischkonsum rasant
  • MSC kämpft für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Meere

Besonders an den Osterfeiertagen ist Fisch eine begehrte Zutat für festliche Mahlzeiten. Historisch geht der Fleischverzicht auf traditionelle religiöse Bräuche zurück, Fasten ist hier das Stichwort. So gilt im katholischen Glauben der Karfreitag als strenger Fastentag – und Fisch als legitimer Ersatz und somit akzeptable Alternative für Fleischspeisen.

Fischgeschäfte, Supermärkte und Discounter spüren stets an großen Feiertagen wie zu Ostern, wie die Nachfrage nach Fisch steigt. Der Marine Stewardship Council (MSC) sieht den erhöhten Fischverzehr an christlichen Feiertagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit gemischten Gefühlen. Denn die Auswirkungen intensiver Fischerei auf die Meere und ihre Bewohner sind bereits groß, und der Druck für mehr Nachhaltigkeit steigt. Daher setzt sich die globale Nichtregierungsorganisation (NGO) seit mehr als 20 Jahren gegen Überfischung und für den Erhalt von Fischbeständen und gesunde Ozeane ein – mit nachweisbarem Erfolg.

Denn mit einem radikalen, vollständigen Verzicht von Fisch und Meeresfrüchten wäre niemandem geholfen: Fisch ist die wichtigste Einzelquelle des Menschen für hochwertiges Protein. Die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) schätzt, dass etwa 3,2 Milliarden Menschen weltweit auf Fisch als Hauptquelle für tierisches Eiweiß angewiesen sind.

Mit dem Verzehr heimischer Fischarten jedoch kommt man nachweislich nicht weit (auch wenn das manche immer wieder propagieren). Deutschland und noch mehr Österreich sind auf Fischimporte angewiesen.

„Wenn Fisch, dann nachhaltig“

„Unser Ansatz lautet: Wenn Fisch, dann von einer nachhaltig arbeitenden zertifizierten Fischerei. Nur so kann der Weg der Fische und Meeresfrüchte schlüssig zurückverfolgt werden – vom Ozean bis zum Supermarkt und schließlich auf den Teller“, sagt Stefanie Kirse, MSC-Programmdirektorin für Deutschland, Österreich und Schweiz.

Die Arbeit des MSC ist weltweit anerkannt, transparent und wissenschaftsbasiert. Seine Standards werden regelmäßig überarbeitet und weiterentwickelt. In diesen Prozess können sich alle interessierten Parteien einbringen. Auch Umweltorganisationen wie Greenpeace wurden dazu mehrmals eingeladen. „Wir würden uns freuen, wenn Greenpeace seine Kritik am MSC-Programm konstruktiv in den aktuellen Prozess einbringen würde!“, sagt Stefanie Kirse.

Die Umweltorganisation MSC entwickelt und verwaltet zwei Standards – einen Umweltstandard für nachhaltige Fischerei, und einen Rückverfolgbarkeitsstandard für transparente und nachvollziehbare Lieferketten. Der Umweltstandard gilt für Fischereien und bewertet, ob diese nachhaltig arbeiten, sprich ein intaktes Ökosystem hinterlassen.

Der Rückverfolgbarkeitsstandard gilt für Verarbeiter und Handelsunternehmen und sorgt dafür, dass die Fänge von MSC-zertifizierten Fischereien in der gesamten (globalen) Lieferkette identifizierbar bleiben und nicht mit konventioneller Ware vermischt werden.

Das MSC-Siegel erhalten Fischereien weltweit nur dann, wenn sie keine überfischten Bestände befischen, das Ökosystem Meer nicht nachhaltig schädigen und über ein effektives Fischereimanagement verfügen, welches beispielsweise auf ökologische Veränderungen angemessen reagiert.

Daran hat sich nichts geändert – und ändert sich auch nichts. Ob zur Fastenzeit oder am Osterwochenende.

Quelle: MSC