Fertiglebensmittel werden gesünder: Wirksamkeit der Reduktionsstrategie erneut wissenschaftlich bestätigt

Bundesernährungsministerin stellt aktuelle Ergebnisse vor.

Mit der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie (NRI) sorgt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) dafür, dass die Gehalte von Zucker, Fetten und Salz in Fertigprodukten deutlich reduziert werden. Die Strategie wirkt: Das haben bereits erste Ergebnisse des unabhängigen, wissenschaftlichen Monitorings im vergangenen Jahr gezeigt: So wurden bei Kinder-Joghurts 20 Prozent Zucker reduziert, bei Frühstückscerealien für Kinder fast 15 Prozent, bei Erfrischungsgetränken für Kinder 35 Prozent.
Nun liegen weitere Ergebnisse des Produktmonitorings vor, mit dem das Ministerium das Max Rubner-Institut (MRI) beauftragt hat. Diese wurden heute von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner vorgestellt. Im Fokus standen Energie- und Nährstoffgehalte von verpacktem Brot und Kleingebäck, verpackten Wurstwaren und weiteren Fleischerzeugnissen, Riegeln, Quetschprodukten (also pürierten Lebensmitteln, die direkt aus einem Kunststoffbeutel gesaugt werden können) und Kinderfertigmahlzeiten. Dazu wurden insgesamt knapp 5.000 Produkte erfasst.
Bundesministerin Julia Klöckner: „Mit unserer Ernährungspolitik sorgen wir dafür, dass sich die Verbraucher in ihrem Alltag einfach gesünder ernähren können. Das fängt bei der Auswahl im Supermarkt an: Wir haben erreicht, dass zahlreiche Fertigprodukte gesünder werden. Erneut zeigt die wissenschaftliche Überprüfung, dass unsere Strategie wirkt: Bei zahlreichen weiteren Produkten wurde Salz und Zucker reduziert. Das ist ein Erfolg.
Gleichzeitig sind einige der Zahlen noch nicht zufriedenstellend: Hier müssen die Hersteller nachlegen. Deshalb wird es weiter eine engmaschige Erfolgskontrolle geben. Wir lassen hier niemanden aus der Verantwortung. Dort, wo es hakt, wird nachgebessert und wenn nötig, reguliert.“
Zudem betonte die Ministerin, dass es mit der Einführung des Nutri-Score einen weiteren Anreiz für die Hersteller gebe, Zucker, Fette und Salz zu reduzieren, um eine günstigere Bewertung zu erreichen. „Mit unseren beiden ineinandergreifenden Maßnahmen – Reduktionsstrategie und Nutri-Score – unterstützen wir die Verbraucher dabei, beim Einkauf eine gesündere Wahl zu treffen“, so Julia Klöckner.
Der Präsident des Max Rubner-Institutes, Professor Dr. Pablo Steinberg, hebt hervor: „Ich freue mich, dass wir beim Produktmonitoring immer mehr unterschiedliche Produkte aus der gesamten Palette der Lebensmittel erfassen können. Denn entscheidend für eine gesunde Ernährung ist nicht der Verzehr einzelner Lebensmittel, sondern das Ernährungsmuster – also das, was wir insgesamt an Lebensmitteln im Alltag zu uns nehmen.“

Die zentralen Ergebnisse – im Vergleich zur Basiserhebung 2016

Brot und Kleingebäck:

    • Durchschnittlich vier Prozent weniger Salz in verpacktem Brot und Kleingebäck:
      • Bei Toastbrot wurde der Salzgehalt um 8,3 Prozent reduziert.
      • Bei Weizen- bzw. Dinkelbrötchen um sechs Prozent.

Riegel:

  • Deutliche Zucker-Reduktion in vielen Produktgruppen:
    • Nuss-/Kern-Riegel enthalten durchschnittlich 15,8 Prozent weniger Zucker,
    • Müsli-Riegel mit Schokolade 10,9 Prozent,
    • Fruchtschnitten 5,9 Prozent.

Wurstwaren und Fleischerzeugnisse:

  • Bei ausgewählten verpackten Wurstwaren und weiteren Fleischerzeugnissen wurden eine deutliche Reduktion von Salz festgestellt:
    • bei Snack-Salami im Schnitt um 10,6 Prozent,
    • bei vorgegarten Frikadellen um 15 Prozent.

Neue Basiserhebungen:

  • Die erstmalig untersuchten Quetschprodukte weisen mit durchschnittlich 10,4 Gramm Zucker pro 100 Gramm ähnliche Zuckergehalte auf wie Fruchtsäfte. Quetschprodukte
  • Gut 10 Prozent der Quetschprodukte enthalten zugesetzten Zucker in Form von Haushalts- oder Traubenzucker oder die süßenden Zutaten Agavensirup bzw. Süßmolkenpulver.
  • Die Energie- und Nährstoffgehalte der auch erstmals betrachteten herzhaften Fertigmahlzeiten für Kleinkinder entsprechen den EU-weiten Vorgaben zu Höchstgehalten für Fett und Salz.

Die aktuellen Monitoring-Ergebnisse finden Sie hier.

Ergebnisse der ersten Erhebung zur NRI lesen Sie hier.

Quelle: BMEL