Lebensmittelsiegel: Informationsflut ist keine Hilfe für Verbraucher

vzbv begrüßt Forderungen im Gutachten des SVRV nach besseren Verbraucherinformationen.

Ein Fokus auf mehr Kennzeichnungen verfehlt den Kern von verständlichen Verbraucherinformationen. Das stellt das Gutachten des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen (SVRV) zur Lage der Verbraucherinnen und Verbraucher fest. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) begrüßt das Ergebnis.

„Der Grundsatz ‚viel hilft viel‘ trifft nicht auf Verbraucherinformationen zu, im Gegenteil. Das Gutachten stellt für alle Bereiche des Verbraucheralltags fest: Es gibt eine Flut an Informationen, die Verbrauchern wenig helfen. Der vzbv begrüßt, dass die Verbraucher-Weisen hier Handlungsbedarf sehen“, sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv. „Vor allem im Bereich Ernährung braucht es statt eines Siegeldschungels wenige, verlässliche, leicht verständliche und möglichst verbindliche Siegel für die wichtigsten Produkt- und Prozesseigenschaften. Dazu gehören Tierwohl, Herkunft und Regionalität, Nährwerteigenschaften und Betriebshygiene, die in Form eines Kontrollbarometers transparent gemacht werden sollte. Kennzeichnung allein ist allerdings nicht ausreichend. Selbstverständlich sind daneben eine gut ausgestattete, wirksame Lebensmittelüberwachung und hohe gesetzliche Standards für die Lebensmittelproduktion unabdingbar.“

„Das Gutachten zeigt auf, dass der Mobilitätsdruck für Verbraucherinnen und Verbraucher steigt und sie sehr belastet. Gleichzeitig erhöht sich ihr Frust und Ärger über unpünktliche Verkehrsmittel, komplizierte Ticketsysteme und schlechte Taktung. Wir unterstützen die Forderung des SVRV nach Verbesserungen und fordern einen Anschluss Mobilität, einem Mindeststandard für die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Nur so kommen Verbraucher zuverlässig mit Bussen und Bahnen an alle wichtigen Orte wie Arbeit, Schule oder Einzelhandel. Dann ist auch Klimaschutz mit Mobilität ohne eigenem Auto möglich.“

Quelle: vzbv