Lebensmittelbetrug: Was drauf steht muss auch drin sein

BMEL setzt sich aktiv für Bekämpfung von Lebensmittelbetrug ein. Nationales Referenzzentrum für authentische Lebensmittel schafft die Grundlagen.

Falsch deklarierte Produkte, wie z. B. gestreckte Lebensmittel oder etwa vermeintliche Bio-Lebensmittel, die konventionell angebaut wurden, sind typische Beispiele von Lebensmittelbetrug, bei denen Betrüger absichtlich verfälschen und täuschen, um einen wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen. Verbraucherinnen und Verbraucher werden irregeführt oder sogar gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. Durch den globalen und verzweigten Warenstrom wird es immer schwieriger, Täter ausfindig zu machen.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) setzt sich daher sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene intensiv dafür ein, den Lebensmittelbetrug effektiv zu bekämpfen. Neben der engen Zusammenarbeit von Lebensmittelüberwachungsbehörden mit Polizei, Staatsanwaltschaften und Zoll gilt es insbesondere gerichtsfeste Analysemethoden zu etablieren.

Die Fortentwicklung solcher Nachweismethoden stand auch im Fokus der heutigen Fachtagung des Nationalen Referenzzentrums für authentische Lebensmittel (NRZ-Authent) zur Authentizität von Honig. Am Beispiel von Honig konnten sich die entsprechenden Einrichtungen auf Fachebene zum aktuellen Stand austauschen und gemeinsam weiteren Forschungsbedarf diskutieren. Das NRZ-Authent am Max Rubner-Institut (MRI) ist mit dieser Arbeit im Auftrag des BMEL vor allem Ansprechpartner für die Lebensmittelüberwachungsbehörden und die örtlichen Untersuchungsämter in Deutschland.

Maßnahmen des BMEL zur Prävention und Bekämpfung von Lebensmittelbetrug

  • Gemeinsam mit den für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Behörden der Länder sowie der Polizei, dem Zoll und den Staatsanwaltschaften hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft insgesamt 35 Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung von Lebensmittelbetrug erarbeitet und beteiligt sich an deren Umsetzung.
  • Beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), eine dem BMEL nachgeordnete Behörde, ist die deutsche Kontaktstelle für Lebensmittelbetrug eingerichtet worden. Sie steht im engen Kontakt mit der EU-Kommission und den anderen Mitgliedstaaten. Hier findet unter anderem ein Austausch zu aktuellen Betrugsfällen statt – auf vertraulicher Basis.
  • Bereits im Jahr 2017 hat das BMEL ein eigenes Nationales Referenzzentrum für authentische Lebensmittel (NRZ-Authent) gegründet, um Lebensmittelverfälschungen besser nachweisen zu können.

Das Nationale Referenzzentrum für authentische Lebensmittel (NRZ-Authent)

Mit dem NRZ-Authent am Max Rubner-Institut (MRI) hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein entscheidendes Instrument im Kampf gegen Lebensmittelbetrug etabliert. Das Referenzzentrum entwickelt Untersuchungsmethoden und baut Datenbanken zu authentischen Referenzmaterialien auf. Mit seiner Netzwerkfunktion bündelt es zudem die vielerorts bereits vorhandene analytische Expertise und stellt das Fachwissen insbesondere der amtlichen Lebensmittelüberwachung zur Verfügung. Mit der Einrichtung des NRZ-Authents hat das BMEL innerhalb der Europäischen Union eine Vorreiterrolle im Bereich „Analytik von Lebensmittelbetrug“ eingenommen.

Quelle: BMEL