Exotisches Superfood: weit gereist und oft mit Schadstoffen belastet

Goji-Beeren
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Verbraucherzentrale Brandenburg informiert zum Ernährungstrend und stellt heimische Alternativen vor.

Açaí, Chia, Goji, Maqui und Moringa enthalten viele Vitamine, Mineral- und andere Pflanzenstoffe – sie werden deshalb auch als Superfood bezeichnet. Verkäufer schreiben ihnen verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften zu. Wissenschaftliche Belege für deren positive Wirkung fehlen jedoch meist. Stattdessen sind Superfoods häufig mit Schadstoffen belastet und können Allergien oder Wechselwirkungen mit Medikamenten auslösen.

Superfoods gibt es als Früchte, Samen, Pulver oder in Kapselform als Nahrungsergänzungsmittel. Sie sollen angeblich Krankheiten vorbeugen, das Herz stärken oder einfach nur schlank und schön machen. Auch immer mehr ältere Menschen kaufen die exotischen Lebensmittel, insbesondere als Nahrungsergänzungsmittel. „Problematisch ist, dass bei Superfood-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln die genaue Zusammensetzung nicht bekannt ist und die in den Produkten hervorgehobenen Vitamine und Mineralstoffe oft künstlich hinzugefügt werden“, erklärt Diana Marwitz, Expertin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Allergiker aufgepasst

„In manchen Fällen können die exotischen Lebensmittel auch Allergien oder Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Sogar Wechselwirkungen mit Arzneimitteln sind möglich“, so die Expertin. So können Goji-Beeren die Wirkung bestimmter Blutgerinnungshemmer verstärken, so dass es zu gefährlichen Blutungen kommen kann.

Werbeaussagen mit Gesundheitsversprechen sind unzulässig

Auch wenn exotische Früchte den Speiseplan bereichern können, gibt es keine zuverlässigen wissenschaftlichen Daten, dass Superfood-Produkte einen besonderen Effekt auf die Gesundheit hätten, der über eine übliche gesunde Ernährung hinausgeht. Auch für eine schlankmachende Wirkung fehlen Belege. Werbeaussagen, dass die Produkte Krankheiten lindern oder vorbeugen würden, sind nicht erlaubt und mit Vorsicht zu genießen.

Superfoods können Schadstoffe enthalten

„Immer wieder zeigen Untersuchungen, dass die exotischen Lebensmittel mit Pestiziden, Schwermetallen wie Arsen oder krankmachenden Bakterien belastet sind“, sagt Marwitz. Hinzu kommen lange Transportwege, die der Umwelt schaden. Da die Produkte oft zu früh geerntet und stark verarbeitet werden, ist zudem fraglich, wie viel von den beworbenen Inhaltsstoffen noch beim Verbraucher ankommen.

Alternative: heimisches Superfood

„Wir empfehlen Verbraucher:innen die vielen heimischen Superfood-Alternativen“, so die Expertin. So enthalten beispielsweise Walnüsse gesunde Fette, genau wie ihr exotisches Pendant, die Avocado. Leinsamen eignen sich als heimische Alternative zu Chiasamen. Sanddorn und schwarze Johannisbeeren haben einen ebenso hohen Vitamin-C-Gehalt wie Goji-Beeren. Und: Gerade im Sommer ist die Auswahl an heimischen Beeren wie Brom-, Him- und Stachelbeeren besonders groß.

Quelle: Verbraucherzentrale Brandenburg