Ganzheitlich nachhaltigere Wirtschaft durch Label?

AöL zu Weltklimabericht und Nachhaltigkeitskennzeichnung.

Hitzewellen in den einen, Dauerregen und Überschwemmungen in anderen Regionen dieser Welt zeigen: wir müssen unabdingbar nachhaltiger werden, und das in allen Lebensbereichen. Auch der Druck auf die Wirtschaft wächst, sie steht mit in der Verantwortung, wie der aktuelle Weltklimabericht des ICCP (Intergovernmental Panel on Climate Change) unterstreicht: wir müssen schnell und umfassend aktiv werden, denn jetzt haben wir die Zukunft noch in der Hand.

Zahlreiche Vorstöße von Unternehmen in der Lebensmittelwirtschaft für Umwelt-, FairTrade- oder Tierwohllabel spiegeln den Aufbruch hin zu mehr Nachhaltigkeit wider. Aber reicht es aus, den Fokus auf einzelne Facetten der Nachhaltigkeit zu legen? Die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. (AöL) beschäftigt sich seit Langem mit ganzheitlicher Nachhaltigkeit. Wir möchten den Fokus daher auf den grundlegenden Ansatz im Unternehmen lenken, den es zu bedenken gilt, um die gesamte Wirtschaft nachhaltig transformieren zu können.

Tierwohl-, Fairtrade- und Klimaneutral-Label zieren viele Produkte in unseren Supermärkten. Alleine über 2000 Umweltlabel bestehen beispielsweise in der EU. Bei dieser Fülle an verschiedenen Labeln können selbst gut informierte Verbraucher*innen den Überblick verlieren. Aktuell wagt auch der Discountriese Lidl mit dem Umweltlabel Eco-Score einen Vorstoß. Doch ein weiteres Umwelt-Label, das lediglich auf Effizienz abzielt, wird nicht helfen, die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. Denn ernst gemeinte und zielführende Aktivitäten für mehr Nachhaltigkeit müssen neben Effizienz auch Suffizienz und Konsistenz beachten – und das in allen Teilbereichen der Nachhaltigkeit: in Ökologie, Ökonomie und in sozialen Belangen. Ernst gemeinte Nachhaltigkeit muss schrittweise sowohl in den Kern der Unternehmensvision als auch in das Managementparadigma integriert werden – nur dann wird sie auch ganzheitlich umgesetzt werden.

Auf Basis einer so angelegten, sich stetig verbessernden Wirtschaftsweise werden die Produkte als Ergebnis dieses nachhaltigen Wirtschaftens automatisch ebenso nachhaltig sein. Produktlabel – ganz gleich ob sie als Umwelt-, Tierwohl- oder Nachhaltigkeitslabel daherkommen – spielen keine tragende Rolle, wenn die Unternehmen aus Überzeugung heraus ganzheitlich nachhaltig agieren. Für die AöL ist daher die Orientierung der Wirtschaft an dieser umfassenden Nachhaltigkeit der entscheidende Punkt. Infolgedessen werden Nachhaltigkeitslabel für die Unternehmen zum Ausdruck eines authentischen, klaren Bekenntnisses und für die Verbraucher glaubwürdig und greifbar.

Pressekontakt:
Lisa Mann | Anne Baumann
Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V.
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Quelle: AöL