Stellungnahme des Süßstoff-Verband e.V. zum vzbv-Positionspapier

Was spricht gegen süß? Forderung des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) nach Süßereduktion ohne wissenschaftliche Evidenz.

In seinem aktuellen Papier „Ökonomische Anreize für eine Zuckerreduktion bei Getränken setzen“ fordert der vzbv eine Herstellerabgabe auf süße Getränke, die nach dem Zuckergehalt der Getränke bemessen werden soll. Ziel der Süßgetränkeabgabe sei es, den Zucker- und somit den Kaloriengehalt in Getränken zu senken. Zugleich solle damit auch der „Süßlevel in Bezug auf den Geschmack“ reduziert werden. Entsprechend sollen, so der vzbv, auch kalorienfreie Süßungsmittel unter die Herstellerabgabe fallen.

Ernährungsexperten sind sich einig, Verbote führen nicht zu einer ausgewogenen Ernährung und einem gesunden Lebensstil. Unabhängig davon, ob man die Geschmackssteuerung als Zuckersteuer oder Süßgetränkeabgabe bezeichnet: Der süße Genuss lässt sich nicht verbieten, die Süßpräferenz nicht aberziehen. Vielmehr müssen Verbraucher:innen unterstützt werden, maßvoll zu genießen. Mit Ernährungsbildung wird die Voraussetzung geschaffen, dass sie gesunde Essgewohnheiten übernehmen. Dagegen werden Reglementierungen und Erziehungsmaßnahmen ohne Rücksicht auf Geschmack und ohne wissenschaftliche Evidenz nicht zum nachhaltigen Erfolg führen.

Süßstoffe: Eine Süße, die einfach nur schmeckt

Was spricht gegen eine Süße, die weder Kalorien liefert noch sich negativ auf den Blutzuckerspiegel oder die Zahngesundheit auswirkt? Eine Süße, die einfach nur schmeckt. Die Antwort des vzbv ist vage. Süßereduktion wird als „Beitrag zu ausgewogeneren Ernährungsmustern“ beschrieben. Ein Verweis auf Studien fehlt in diesem Zusammenhang.

Forderungen ohne wissenschaftliche Evidenz

Vermutlich bezieht sich der vzbv auf eine Theorie zur Süßgewöhnung. Laut dieser soll eine stark gesüßte Ernährung zu einer veränderten Wahrnehmung von süßen Lebensmitteln und bei Kindern zu einer Gewöhnung an den süßen Geschmack führen, die zu einem übermäßigen Süßekonsum und einer Gewichtszunahme im Erwachsenenalter führen könne. Jedoch ist die These eine Vermutung, wissenschaftliche Belege fehlen.

Quelle: Süßstoff-Verband